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SPIELFELD
06.03.2024

Ein SPIELFELD für den Fußball der Frauen

Die März-Ausgabe des Hoffenheimer Klubmagazins SPIELFELD ist eine ganz besondere: Sie widmet sich thematisch zu 100 Prozent dem Fußball der Frauen. Die Ausgabe, die passenderweise am 8. März – dem Weltfrauentag – erscheint, enthält viele spannende und auch kritische Inhalte rund um das Thema Frauen im Fußball.

Es ist eine außergewöhnliche SPIELFELD-Ausgabe, die am 8. März erscheint. Erstmals widmet sich das TSG-Monatsmagazin zu 100 Prozent dem Fußball der Frauen. TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp positioniert sich im Vorwort klar: „Wir werden mit diesem Magazin natürlich keine Probleme lösen, aber vielleicht mit dem Erscheinen auf die Herausforderungen und Chancen aufmerksam machen, die beim Thema Gleichberechtigung auf uns warten.“

In einem ausführlichen Gespräch diskutieren die TSG-Profis Fabienne Dongus und Anton Stach offen über die Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball sowie sensible Themen wie Schwangerschaft im Fußball, den weiblichen Zyklus, Homosexualität oder Equal Pay. Hierzu vertritt die TSG-Kapitänin eine klare Meinung: „Ich persönlich finde, dass im gesamten Fußball zu viel Geld steckt. Das ist das größte Problem, da es eine Sportart ist, die bei uns fast jeder Mensch gern schaut oder spielt. Der Verdienst hängt kausal mit Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zusammen. Und dementsprechend würde ich niemals fordern, dass wir die gleichen Gehälter bekommen sollen. Woher soll das Geld kommen? Man muss wirtschaftlich denken.“ Anton Stach äußert sich zu dem Gedanken, eine Art Solidaritätszuschlag der männlichen Bundesliga-Profis an ihre weiblichen Kolleginnen zu entrichten: „Das ist durchaus ein interessanter Gedanke, der sicher viel ausrichten würde und zudem ein starkes Zeichen nach außen wäre.“ Gleichwohl stellt Fabienne Dongus klar: „Wir möchten keine Almosen, sondern weiterwachsen, mehr Zuschauer begrüßen und unsere Gehälter rechtfertigen.“

Einen großen Unterschied machen die beiden TSG-Profis beim Thema Familienplanung aus. „Das ist kaum mit dem Fußball zu vereinbaren, der aber ja dennoch unser Lebensinhalt ist. Die Altersgrenzen haben sich zum Glück ein wenig verschoben, aber früher haben fast alle Spielerinnen, die Mutter werden wollten, mit spätestens 30 Jahren ihre Karriere beendet – natürlich ohne finanziell ausgesorgt zu haben. Mit 25 kommt kaum noch jemand auf die Idee, ein Kind zu bekommen, weil man ja ins beste Fußball-Alter kommt“, sagt Fabienne Dongus. Anton Stach: „Es wäre definitiv wichtig und wünschenswert, Spielerinnen beim Thema Schwangerschaft besser zu unterstützen und diese Entscheidung zu vereinfachen. Das Gehalt sollte im besten Fall natürlich von den Klubs für die Zeit sichergestellt werden. Ich habe großen Respekt davor, dass Frauen im Fußball sich dieser wahrlich schwierigen Entscheidung stellen müssen.“

Während das Thema Homosexualität im Frauenfußball laut Dongus „völlig normal“ sei, ist es bei den Männern noch immer ein Tabu-Thema. „Ich kann mir schon vorstellen, dass die mediale Öffentlichkeit und das mögliche Verhalten in der Kabine jemanden davon abhält, sich zu outen. Die Sorge vor Ausgrenzung ist bestimmt sehr groß“, sagt die 29-Jährige. Anton Stach pflichtet bei: „Das unterschreibe ich genau so. Ich glaube auch, dass viele Fußballer Angst vor Ausgrenzung haben – auch wenn die Gesellschaft generell viel offener geworden ist. Aber der Erste zu sein, ist nochmal ein ganz anderer Schritt – obwohl die LGBTQ-Bewegung schon viel erreicht hat und es sehr viele Menschen geben würde, die den Spieler unterstützen würden. Aber es wäre dennoch eine sehr mutige Entscheidung, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Und es wäre natürlich mit einer medialen Präsenz verbunden, die Kraft kostet und auch vom Sport ablenkt.“

Das Magazin widmet sich nicht nur dem Fußball der Frauen aus dem TSG-Kosmos. Katja Kraus von ‚FUSSBALL KANN MEHR‘ (FKM) spricht über die aktuellen Herausforderungen im Kontext Diversität sowie Parität im Profifußball. Spielerberater Jörg Neblung lässt keinen Zweifel daran, dass dem Fußball der Frauen bei allem Wachstum dennoch ein wenig Realismus guttäte. Weitere Inhalte sind unter anderem ein Gastbeitrag von Doris Fitschen, Gesamtkoordinatorin Frauen im Fußball beim DFB, sowie ein Porträt von Jennifer Kettemann, die seit acht Jahren den Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen führt.

Eine ganz besondere Ausgabe des SPIELFELD – das 120 Seiten starke Magazin erscheint am 8. März.

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