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MÄNNER
30.06.2010

Team Haas gewinnt Baiersbronn-Classics

Beim Trainingslager in Baiersbronn bewiesen sie neben ihren konditionellen Fähigkeiten echte Handwerker-Qualitäten: Daniel Haas, Vedad Ibisevic, Manuel Gulde und Robin Neupert. Chef-Konstrukteur Daniel Haas erklärt achtzehn99.de die wichtigsten Kniffe für ein fahrtüchtiges Seifenkisten-Fahrzeug.

Für den Bau einer Senior-Seifenkiste gilt die Bauvorschrift Ausgabe 03/1994. Chef-Konstrukteur Daniel Haas ist diese Vorschrift selbstredend ein Begriff. „Ja, die kenne ich", lacht Haas und verweist auf die robuste Radaufhängung Marke Eigenbau. Fahrtüchtig war das Gefährt allemal, mit einer Sekunde Vorsprung rollten sie letztlich über die Ziellinie. Daniel Haas ballte die Siegerfaust, Vedad Ibisevic reckte in seiner gewohnten Jubel-Pose den Finger in den Himmel, Steuermann Manuel Gulde stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben und Robin Neupert nahm es mit Fassung und lächelte bescheiden in die Kamera.

„Es ist ja klar, wer das Rennen macht", tönte Daniel Haas schon vor dem eigentlichen Startschuss und lag mit seiner Vorahnung goldrichtig. Es war ein eindrucksvoller Start-Ziel-Sieg - die Aerodynamik des Fahrzeugs passte, die Reifenwahl war gut durchdacht. Und auch die Benzinmenge war bis auf den letzten Tropfen optimal berechnet. „Es hat fast alles gepasst. Das Team hat hervorragend gearbeitet", sagt Fahrer-Ass Manuel Gulde, dem zwischenzeitlich doch leichte Zweifel ob des recht linkslastigen Lenkverhaltens des Boliden überkamen. „Irgendwie funktionierte die Lenkung nur widerwillig. Aber Daniel hat es während des Rennens noch hinbekommen." Die Lenkung war wahrlich nicht das Herzstück des selbstgebauten Fuhrwerks, doch blickt man auf die anfänglichen Schwierigkeiten zurück, kann durchaus das Zeugnis sehr gut bis gut ausgestellt werden. „Wir hatten zu Beginn keine Ahnung, wie wir aus diesen Teilen einen fahrbaren Untersatz zusammenbasteln sollten", gibt Haas zu. Ein Werkzeugkasten, zwei Achsen, vier Räder und unzählige Schrauben lagen auf dem Geläuf verstreut. „Wir haben einfach versucht, die grobe Form zusammen zu stellen, während des Baus wurde es auch immer einfacher", erklärt Haas. Und am Ende reichte es sogar zum Siegerauto.

Doch nicht nur Manuel Gulde und seine Boxencrew hatten ihre Probleme mit der Lenkung, auch das Team Compper kämpfte mit selbiger. „Wir hatten leider auch Probleme mit unserer Lenkung", versucht Compper die Probleme zu erklären. „Wir haben so ziemlich alles aus dem Weg geräumt, was uns in die Quere kam." Original DSKD-Räder aus Metall mit DIN-Kugellager und Vollgummi-Lauffläche und 30 Zentimeter Durchmesser: Die offizielle Vorgabe für die Reifenwahl bei deutschen Seifenkisten ließ den Teams nur wenig Spielraum für Experimente. Ein waagerechter oder senkrechter Lenker, die Lenkwirkung muss dabei über dem Lenker liegen, die Lenksäule und das Drahtseil müssen auf der Vorderachse aufliegen. Außerdem sollte eine original DSKD-Lenk-Bremseinheit vorhanden sein. Doch davon scheinen die Entwickler noch nichts gehört zu haben. „Bremsen?", blickt Haas fragend in die Runde. „Die haben wir wohl vergessen." Zum Glück gab es in den Reihen des Siegerteams mit Robin Neupert und Manuel Gulde auch zwei Defensiv-Spezialisten, die wie gewohnt das Schlimmste zu verhindern wussten.

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