Alle Ergebnisse TSG eSPORTS TSG IST BEWEGUNG TSG Radio
U23
23.07.2014

U23: Spektakuläres Radrennen auf dem Hockenheimring

Auf dem Hockenheimring jagt derzeit ein Höhepunkt den nächsten: Nur zwei Tage nach Nico Rosbergs Erfolg beim Großen Preis von Deutschland 2014 schrieb die U23 der TSG 1899 Hoffenheim ein weiteres Kapitel „Ring-Historie“. Am Ende eines einzigartigen Teamevents gab es nicht nur für die Spieler, sondern auch für das Trainerteam stehend dargebrachte Ovationen.

Die Spuren des großen Formel1-Rennens am Sonntag waren noch allgegenwärtig: Entlang des Anfahrtsweges stand noch das ein oder andere Camping-Zelt, auf dem Ring selbst werkelten Kran- und Montage-Arbeiter an den letzten Aufräumarbeiten. Und der ohrenbetäubende Motorenlärm lag auch irgendwie in der Luft.

Teammanager Thomas Gomminginger hatte das „1899-Mannschaftszeitfahren“ bis ins letzte Detail geplant. Gemeinsam mit den Trainern Marco Wildersinn, Andreas Ibertsberger und Thomas Klimmeck sowie dem Sportpsychologen Professor Jan Mayer bildete er das „Team Telekom“. Den vier gesetzten Kapitänen Fabian Hürzeler („US Postal“), Marcus Mann („Cofidis“), Fabian Aupperle („Sky“) und Patrick Schorr („Giant Shimano“) wurden jeweils vier weitere Fahrer zugelost. Das 1899-Betreuer-Team – bestehend aus Willi Heinlein, Timo Maag und Arno Schneider – hatte zuvor die Mountainbikes an die Strecke gebracht.

Fantastische Stimmung in der Boxengasse

Nun hieß es: Helm richten, Luftdruck prüfen, Sattel einstellen, Federgabel verriegeln und Mannschaftstaktik besprechen. Nicht alle Beteiligten wussten, was der „Belgische Kreisel“ ist. Oder dass es sich mit dicken Profilreifen schlechter fährt als mit dünnen Slicks. Nun weiß es jeder. Bevor es aber auf die Strecke ging, hatten die Teams noch die Möglichkeit, sich Zeit-Gratifikationen zu ergattern. Jede Mannschaft musste je ein Mitglied für die Stationen „Tennisball jonglieren“, „Liegestütze“, „Deutschlandwissen“, „WM-Quiz“ und „Kopfrechnen“ abstellen. Je nach Ergebnis gab es Bonus-Sekunden, die allerding erst während des Rennens von den fleißigen Kampfrichtern errechnet wurden.

Im Abstand von je einer Minute gingen die Teams nun auf die Strecke. Bei Gluthitze standen fünf Runden bzw. eine Gesamtdistanz von knapp 23 Kilometern an. Um das als viel zu stark eingeschätzte Team „US Postal“ etwas zu schwächen, wurden einem Fahrer Zusatzgewichte angelegt und die Bremsklötze manipuliert. Obwohl nicht ganz so viele Zuschauer wie noch am Sonntag die Tribünen säumten, herrschte im Fahrerlager an der Boxengasse eine fantastische Stimmung. Die Jungs peitschten sich gegenseitig über den Asphalt und kamen – gewertet wurde die Zeit des vierten Fahrers – geschlossen ins Ziel. Der Besenwagen kam nicht zum Einsatz.

Das Endergebnis war nicht nur bemerkenswert, sondern geradezu sensationell: Nicht nur, weil alle Mannschaften eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 33 km/h erreichten, sondern weil zwischen dem schnellsten und fünftschnellsten Team nur 58 Sekunden Differenz lagen. „Das sind Topwerte“, freute sich Wildersinn in Anbetracht der vielen, zum Teil sehr engen Kurven.

Zeitgutschrift: Wildersinn verblüfft beim Kopfrechnen

Den Gesamtsieg in einem denkwürdigen Teamevent sicherte sich das Team „US Postal“, das zwar nur die zweitschnellste Zeit (42‘17‘‘) einfuhr, aber bei den Gratifikationen überragte: Fabian Hürzeler hielt den Tennisball in 60 Sekunden 124 Mal am Stück hoch, Florian Ruck schaffte im selben Zeitraum 47 Liegestütze – und auch beim Deutschlandwissen hatte „US Postal“ die Nase vorn. Als mit Abstand bester Kopfrechner erwies sich kein Geringerer als Chefcoach Marco Wildersinn (13 korrekte Lösungen bei 15 Aufgaben in einer Minute). Erklärungsversuche, diese glanzvolle Performance hänge lediglich mit seiner jahrelangen Erfahrung als Skatspieler zusammen, wies er entschieden zurück. Im Quiz zur Fußball-WM 2014 verwiesen Gomminginger und Kingsley Schindler die Konkurrenz gemeinsam auf die Plätze.

„Die Leistung war beeindruckend – sehr gute Ausdauer, enorme Tempohärte und starke Teamkoordination“, zog Gomminginger ein mehr als zufriedenes Fazit. Ein besonderer Dank ging an Klaus Schwenninger von der Hockenheim-Ring GmbH, der für seine unkomplizierte Unterstützung in der Organisation dieses Events mit zwei Trikots bedacht wurde.

Ein rundum gelungenes Teamerlebnis in beeindruckender Atmosphäre endete mit der Siegerehrung, die der verletzte Innenverteidiger Pelle Jensen vornahm. Für die Plätze 1 bis 3 hatte das Trainerteam gestaffelte Preise ausgelobt, Platz vier musste sich mit der „Zitrone“ zufrieden geben – die Letztplatzierten schnüren eine Woche lang ein All-Inclusive-Paket für den Rest der Mannschaft.

Auch wenn die Hoffenheimer auf ihren Zweirädern natürlich nicht ganz die Durchschnittsgeschwindigkeit der Formel1-Boliden (196 km/h) erreichten – Nico Rosberg ist seit Dienstagabend in Hockenheim kein Thema mehr.

Die Endergebnisse:

1. US Postal 39:48 Minuten (42‘17‘‘ minus 2‘39‘‘ Gratifikation)

2. Giant Shimano 40:28 Minuten (42‘24‘‘ minus 1‘56‘‘ Gratifikation)

3. Cofidis 40:37 Minuten (42‘05‘‘ minus 1‘28‘‘ Gratifikation)

4. Telekom 40:45 Minuten (43‘03‘‘ minus 2‘18‘‘ Gratifikation)

5. Sky 41:12 Minuten (42‘38‘‘ minus 1‘26‘‘ Gratifikation)

Jetzt Downloaden!
Seite Drucken nach oben