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AKADEMIE
30.05.2019

Die Mehr-Zwillinge: Ähnlich und doch verschieden

Seit fast zwei Jahren gibt es neben den beiden U17-Spielern Mert und Kaan Özkaya noch ein zweites Zwillingspaar in der TSG Akademie: Noah (rechts) und Elias Mehr kamen im Sommer 2017 gemeinsam vom SV Sandhausen in die U15 der TSG und haben seitdem bereits einige Erfolge vorzuweisen. Natürlich haben die beiden 16-jährigen Jungs aus Heidelsheim aber auch noch einiges bei der TSG vor. Der nächste Schritt wird die U17-Bundesliga sein.

Als Noah und Elias Mehr im Sommer 2017 zur TSG stießen und Teil der neuen U15 wurden, fanden die beiden Brüder eine eingespielte Mannschaft und eingeschworene Gemeinschaft vor. Das Gerüst der 2003er bestand schon seit Jahren und in der Vorsaison hatten die TSG-Jungs als U14 vor allem bei größeren Turnieren für Furore gesorgt, als sie unter anderem den nationalen Premier Cup in Berlin gewannen und beim Europafinale bis ins Endspiel vorstießen. „Ganz einfach war es natürlich nicht, in solch eine Mannschaft dazuzukommen. Aber wir wurden sehr gut aufgenommen und sind von Anfang an auch mit unserem neuen Trainer Wolfgang Heller hervorragend klargekommen. Von daher hatten wir keine Eingewöhnungsprobleme“, berichtet Noah, der meistens als Rechtsverteidiger eingesetzt wird.

Sein Bruder Elias, der in der Offensive seine Stärken hat und meist über die linke Seite wirbelt, merkt an, dass die beiden ja auch den einen oder anderen neuen Mitspieler bereits kannten. „Mit einigen aus dem Team haben wir schon im Kinderperspektivteam zusammengespielt und Vale Lässig kommt ja aus Forst, also ganz bei uns aus der Nähe“, sagt Noah. Schon im Bambini-Alter kam es bei den Duellen zwischen Germania Forst und dem FC Heidelsheim also zum Aufeinandertreffen zwischen Valentin Lässig und den Mehr-Zwillingen. „Meistens haben wir verloren“, erinnert sich Noah schmunzelnd.

Über den Umweg Sandhausen zur TSG

Ihr erstes Ziel verpassten die talentierten Brüder jedoch. Nachdem sie zuvor dem Kinderperspektivteam der TSG angehört hatten, hofften beide darauf, zur U12 fest nach Hoffenheim wechseln zu dürfen. „Dass wir dann nicht genommen wurden, war schon ein Rückschlag für uns“, erzählt Elias. Statt zur TSG wechselten sie zum SV Sandhausen. Ein Umweg, der nicht zu ihrem Nachteil werden sollte, denn im Nachwuchs des Zweitligisten entwickelten sich Noah und Elias prächtig, legten vor allem an Athletik und Tempo zu. Noah wurde zudem schon bald Kapitän seines Jahrgangs.

Bei einem Turnier mit der badischen U14-Auswahl spielten sich dann beide auch wieder in den Fokus der TSG. Scout Helmut Kafka war nicht entgangen, wie gut sich die beiden früheren KPT-Spieler entwickelt hatten, und so erhielten Elias und Noah drei Jahre nach der Enttäuschung über den Abschied von der TSG ihre zweite Chance. „Das war natürlich ein richtig gutes Gefühl“, sagt Elias.

Unterschiedliche Spielertypen, ähnliche Charaktere

Dass es nur einer der beiden nach Hoffenheim hätte schaffen können, will sich das Brüderpaar lieber nicht vorstellen. Fußball haben sie immer nur gemeinsam gespielt – ob in Heidelsheim, in der Forster Fußballschule, in Sandhausen oder nun eben bei der TSG. Dass sie auf unterschiedlichen Positionen spielen, hat Elias und Noah zudem glücklicherweise nie zu Konkurrenten im eigenen Team gemacht. Als zweieiige Zwillinge sind sie zwar ohnehin gut voneinander zu unterscheiden, auf dem Fußballplatz würde das aber auch bei gleichem Aussehen gut gelingen. Noah spielte schon immer in der Abwehr, während Elias vorne wirbelte. „Sein Dribbling und seine Schnelligkeit“, nennt Noah als Stärken seines Bruders. Und andersherum: „Noah ist stark gegen den Ball und kann seinen Körper gut einsetzen“, so Elias.

Wie es sich für Zwillinge gehört, sind auch Noah und Elias unzertrennlich. Sie haben den gleichen Freundeskreis, gehen auf der Max-Weber-Schule in Sinsheim in die gleiche Klasse und verbringen somit sehr viel Zeit zusammen. „Klar streiten wir ab und an auch mal ein bisschen, aber das regelt sich dann eigentlich immer wieder von alleine“, sagt Elias. So unterschiedlich wie sie als Typen auf dem Platz sind, so ähnlich sind sich die Brüder im Übrigen außerhalb des Platzes. „Wir sind beide nicht so ganz ruhige Typen, würde ich sagen. Aber eben auch nicht total laut“, beschreibt Noah den Charakter der beiden 16-Jährigen.

Ihre angenehme Art und natürlich ihr fußballerisches Talent haben die beiden schnell bei der TSG ankommen lassen. In der vergangenen Runde waren sie feste Bestandteile der famosen U15-Mannschaft, die bis auf ein Spiel alle ihre Partien in der Liga gewann und zudem bei bedeutenden Turnieren in der Halle und im Feld triumphierte. „Wir haben in der Saison ja wirklich fast alles gewonnen und irgendwann gemerkt, dass wir in Deutschland schon zu den besten Teams des 2003er-Jahrgangs gehören. Das war ein sehr gutes Gefühl“, sagt Elias.

Vorfreude auf die U17-Bundesliga

Auch in der U16 unter Kai Herdling läuft es gut für die Mehr-Zwillinge. „Herr Herdling bringt als Trainer einiges mit. Er kann uns taktisch viel beibringen und von seiner Erfahrung als ehemaliger Profi können wir auch sehr profitieren“, findet Noah. Das langfristige Ziel der beiden U16-Zwillinge ist das gleiche wie bei allen anderen Akademie-Spielern: einmal mit dem Fußball Geld verdienen können und es in die großen Stadien schaffen. Doch die beiden haben sich auch kurzfristige Ziele gesetzt – und eines ist seit kurzem geschafft: Denn Noah und Elias wurde bereits mitgeteilt, dass sie in die U17 übernommen und somit in der kommenden Saison B-Jugend-Bundesliga spielen werden. Darauf freuen wir uns schon sehr“, sagt Noah. „Denn dann werden wir auch wieder die alte U15-Truppe zusammen haben.“ (Mamin Sanyang, Melkamu Frauendorf und Armindo Sieb waren bereits in dieser Saison vorzeitig in die U17 hochgezogen worden, Anm. d. Red.)

Für ihren großen Traum sind die Mehrs bereit, einiges zu tun. So haben sie vor kurzem ihr Elternhaus verlassen und sind zu ihrer Oma nach Dielheim gezogen, um kürzere Wege zum Training zu haben. Auch die Schule haben sie gewechselt. An der Max-Weber-Schule streben sie nun das Fachabitur an, das sie nach aktuellem Plan nach dem ersten U19-Jahr machen würden. Fußballerisch soll es für die beiden Schritt für Schritt weitergehen. Dass sie eines Tages nicht mehr Seite an Seite spielen werden, ist ihnen zwar klar, daran denken wollen sie jedoch lieber nicht. „Irgendwann wird es wohl soweit sein, aber vorstellen können wir uns das momentan noch nicht“, sagt Noah. Und so hoffen beide, dass sie noch möglichst lange gemeinsam auf dem Platz stehen. Noah in der Abwehr und Elias auf dem linken Flügel.

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