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AKADEMIE
13.03.2019

Und jetzt kommt Real Madrid!

Was für eine Dramatik! Dank eines 4:2-Erfolgs nach Elfmeterschießen gegen Dynamo Kiew hat die U19 als erst zweite deutsche Mannschaft überhaupt das Viertelfinale in der Youth League erreicht. Nach torlosen 90 Minuten parierte TSG-Keeper Daniel Klein zwei Strafstöße, ehe Ilay Elmkies das Team von Trainer Marcel Rapp ins Glück schoss. Am 2. oder 3. April kommt nun Real Madrid ins Dietmar-Hopp-Stadion.

Am späten Vormittag hatten die Hoffenheimer noch eine Anschwitz-Einheit im Leistungszentrum absolviert. So sehr alle – Spieler, Funktionäre, Mitarbeiter – um Normalität bemüht waren: je näher der Anstoß rückte, desto mehr wurde jedem die Besonderheit dieser Partie bewusst. Youth League, Achtelfinale, Stelldichein der 16 besten Nachwuchsteams Europas.

Gegenüber dem letzten Auftritt im Dezember in Manchester (1:2 bei City) nahm Rapp drei Änderungen vor. U20-Spieler David Otto, der damals krank fehlte, kehrte in die Startelf zurück, Melayro Bogarde, im Winter aus der U17 hochgezogen, gab sein Youth-League-Debüt und Alexander Nitzl stand erstmals in der Anfangsformation. Tim Linsbichler nahm auf der Bank Platz, Tobias Heiland fällt mit Kreuzbandriss für den Rest der Saison aus und Samuel Lengle fehlte gelbgesperrt. Kiews Coach Igor Kostiuk bot im Sturmzentrum Vladyslav Supriaga auf. Der Millionentransfer aus Dnjepropetrowsk hatte beim 3:0-Playoff-Sieg gegen Juventus Turin noch gefehlt.

Vor 2.650 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion – darunter auch ein Dutzend stimmgewaltige Dynamo-Anhänger – war auf beiden Seiten von Anspannung nichts zu spüren. Kiew antwortete auf das variable Hoffenheimer 3-5-2 mit seiner klassischen 4-3-3-Formation. Den ersten Torschuss gab Domenico Alberico nach sechs Minuten ab, allerdings fehlten Druck und Präzision. Dynamos erstes Signal kam von Sergej Buletsa, der von einem Fehler im Aufbauspiel profitierte, aus 18 Metern zentraler Position aber ebenfalls das Tor verfehlte (9.).

Wenig Torchancen im ersten Abschnitt

Dass die Ukrainer nicht immer zimperlich zu Werke gehen, stellte Kapitän Denys Popov in der Anfangsphase unter Beweis, als er mit den Füßen voraus Alfons Amade humorlos abgrätschte – und dafür zurecht die Gelbe Karte sah. Kurz darauf erwischte es Alberico, der von Bogdan Biloshevskyi verwarnungsfrei gefällt wurde, doch die Rapp-Elf ließ sich nicht den Schneid abkaufen und übernahm nach und nach die Spielkontrolle. Allerdings tat sie sich beim Herausspielen klarer Torchancen gegen die dichte Dynamo-Defensive schwer, derweil Kiew nur Distanzschüsse von Buletsa vorzuweisen hatte, die mal knapper, mal deutlicher am von Daniel Klein gehüteten TSG-Gehäuse vorbeiflogen.

Die Partie spielte sich im ersten Abschnitt zwischen den Strafräumen ab. Den ersten Kontakt mit einem Torwarthandschuh nahm das Spielgerät in der 34. Minute auf, als eine Rechtsflanke Kiews Keeper Valentyn Morgun – auf dem Spielberichtsbogen noch als Ersatz ausgewiesen – durch die Hände glitt, was jedoch ohne Folgen blieb. Das Geschehen verlagerte sich zwar immer mehr in die Hälfte der Ukrainer, die einzige weitere Gelegenheit hatten jedoch die Dynamos, als Supriaga von rechts Yaroslav Nadolskyi bediente, aber Luis Görlich dessen Schuss abblockte (44.).

Ottos Schuss von der Linie gekratzt

Nach der Pause blieb Enes Tubluk, der sich bei einem Pressschlag verletzt hatte, in der Kabine, für ihn kam Filip Stojilković in die Partie. Den besseren Start erwischte der ukrainische Meister, als Popov nach einem Freistoß von der rechten Seite in den hereinfliegenden Ball sprang und ihn an die Querlatte beförderte (51.). Glück für die TSG, die in der Folge etwas mehr in die eigene Hälfte gedrückt wurde und den ersten Torschuss der zweiten Hälfte erst in der 67. Minute nach einem Konter verzeichnete, Stojilković verzog von der Strafraumgrenze nur knapp.

In der Schlussviertelstunde drückten beide Teams noch einmal aufs Gaspedal, um dem drohenden Elfmeterschießen aus dem Weg zu gehen. Nach schönem Zusammenspiel mit Amade bot sich Alberico die bis dahin beste Gelegenheit zur Führung, doch sein Schuss aus halblinker Position klärte Morgun zur Ecke (77.). Die Hoffenheimer hatten nun mehr Körner – und Pech, dass Kostiantyn Vivcharenko einen Otto-Schuss von der Linie kratzte (85.). Und schließlich war Bogarde noch einmal gegen Supriaga zur Stelle (90.).

Keine Tore, Elfmeterschießen. Kiew machte den Anfang und traf, Otto behielt die Nerven und dann folgte der große Auftritt Daniel Kleins, der zunächst gegen Maksym Zavhorodnii und nach einem zwischenzeitlichen Treffer Supriagas auch gegen Vivcharenko in die rechte und somit jeweils richtige Ecke flog. Ilay Elmkies war es vorbehalten - nachdem auch Amade und Benjamin Wallquist souverän getroffen hatten - den "Entscheider" zu setzen. Der Rest war Jubel.

"Wir wussten, dass wir im Elfmeterschießen gute Karten haben, weil Daniel schon mal den einen oder anderen Straftsoß gehalten hat und wir über gute Schützen verfügen", so Rapp. "Wir haben Kiew heute dominiert", befand der angehende Fußballlehrer, "und belohnen uns jetzt mit einem weiteren Spiel gegen Real Madrid, auf das wir uns sehr freuen."

TSG 1899 Hoffenheim – Dynamo Kiew 4:2 (0:0) n.E.
Hoffenheim: Klein – Nitzl, Bogarde, Wallquist – Görlich, Amade, Elmkies, Alberico, Geschwill – Tubluk (46. Stojilković), Otto.
Kiew: Morgun – Skorko, Popov, Bilovar, Vivcharenko – Buletsa, Biloshevskyi, Nadolskyi (73. Vashchyshin, 86. Voloshyn) – Tsitaishvili, Supriaga, Shulianskyi (83. Zavhorodnii).
Tore: 0:1 Tsitaishvili, 1:1 Otto, (Klein hält gegen Zavhorodnii), 2:1 Amade, 2:2 Supriaga, 3:2 Wallquist, (Klein hält gegen Vivcharenko), 4:2 Elmkies. Zuschauer: 2.650. Schiedsrichter: Ádám Farkas (Ungarn). Karten: Gelb für Otto, Stojilković / Popov.

Daten & Fakten zum Spiel »

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