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11.03.2019

David Otto: "Damit hat keiner gerechnet“

Als Mittelstürmer, TSG-Profi und ehemaliger U19-Kapitän kommt David Otto eine wichtige Rolle im Youth-League-Team zu. Der selbstbewusste 20-Jährige will vorangehen und mit seinen Teamkameraden noch einiges erreichen - auch im Achtelfinale morgen gegen Dynamo Kiew. Von den Spielen in der Gruppenphase schwärmt der Angreifer ebenso wie von seinem Bundesligadebüt bei den Profis

David, das Abenteuer Youth League geht weiter. Jetzt gegen Dynamo Kiew. Wie hast du die Auslosung verfolgt und welcher war dein erster Gedanke zu dem Los?

Ich hatte Training mit den Profis und konnte die Auslosung daher nicht live sehen. Nachdem ich es über Social Media erfahren hatte, war der erste Gedanke, dass es keiner der ganz großen Namen ist. Als ich dann aber gesehen habe, dass Kiew 3:0 gegen Juventus gewonnen hat, war mir sofort klar, dass das nicht einfach werden wird.

Ihr seid Erster in eurer Gruppe geworden. Damit war vor der Saison sicherlich nicht zu rechnen. Mit welchen Erwartungen bist du in euer Youth-League-Abenteuer gestartet?

Wir wollten uns einfach gut präsentierten und zeigen, dass wir Fußball spielen können. Damit, dass wir dann einen Sieg nach dem anderen einfahren, hat aber keiner gerechnet. Unser Ziel war es, so viele Punkte wie möglich einzufahren. Das hat ganz gut geklappt.

Wie wichtig war da der Auftaktsieg auswärts bei Schachtar Donezk?

Ich denke, dass war sehr wichtig, weil es für die U19 in der Liga vorher nicht so gut lief und die Jungs dadurch wieder Selbstvertrauen getankt haben. Die Ergebnisse in der A-Jugend-Bundesliga wurden danach ja auch wieder besser. Und wir haben durch den Sieg in der Ukraine gemerkt, dass wir eben nicht nur mitspielen, sondern in der Youth League auch durchaus was erreichen können.

Und dann kam das 5:2 gegen Manchester City…

Ja, das war natürlich das i-Tüpfelchen auf den gelungenen Start in die Youth League. Dadurch wussten wir, dass wir jetzt sogar die vermeintlich beste Mannschaft der Gruppe schlagen können. Und eben nicht nur ganz knapp, sondern deutlich. Das hat uns einen Riesenschub gegeben, den wir auch ins nächste Spiel gegen Lyon mitgenommen haben. Als wir das dann auch noch gewonnen haben, wollten wir uns das Weiterkommen natürlich nicht mehr nehmen lassen.

Wie sind Siege wie das 5:2 gegen Manchester City zu erklären?

Wir wussten, dass wir in jedem Spiel alles reinhausen müssen und dass Kleinigkeiten den Ausschlag geben können. Jede Grätsche oder jeder Sprint können dann am Ende den Unterschied ausmachen. Und so hat jeder von uns alles gegeben.

Gibt es aus der Gruppenphase ein Spiel oder einen Moment, der dir ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?

Für mich war es das 3:3 in Lyon, weil in dem Spiel so viel drin war. Am Anfang mussten wir leiden, weil Lyon viele Chancen hatte. Dann geraten wir in Rückstand, nach der Halbzeit drehen wir das Spiel und führen selber, liegen dann wieder zurück und machen kurz vor Schluss noch den Ausgleich. Am Ende hätten wir ja sogar noch gewinnen können. Da war alles dabei.

Wie siehst du als Teil des Profikaders und ehemaliger Kapitän der U19 deine Rolle im Team?

Ich will vorangehen, weil ich das ja auch letzte Saison schon gemacht habe. Meine Erfahrungen aus dem einen Jahr, das ich bei den Profis trainiere, möchte ich außerdem gerne weitergeben, denn da kann ich den Jungs sicherlich viele kleinere Tipps geben.

Du hast im Heimspiel gegen Hannover dein Profidebüt in der Bundesliga gegeben. Wie hast du deine ersten Bundesligaminuten wahrgenommen?

Während des Spiels war es nur pure Freude und volle Konzentration auf das Spiel. Nach dem Spiel und in den folgenden Tagen habe ich dann auch daran gedacht, welchen Weg ich schon bei der TSG gegangen bin und was ich hier erlebt habe. Dass sich das am Ende dann tatsächlich bezahlt gemacht hat, hat mich schon stolz gemacht.

Seit einem Jahr trainierst du jetzt bei den Profis. Wie siehst du deine persönliche Entwicklung in dieser Zeit?

Es war gerade am Anfang nicht immer einfach, weil meine Trainingsleistungen nicht so waren, wie ich es mir vorgestellt habe. Damals habe ich für mich gelernt, dass ich trotzdem selbstbewusst auftreten und vom Kopf her gefestigt sein muss. Das war ich in der Jugend nicht, aber da habe ich es auch nicht gebraucht, weil es eigentlich immer gut lief. An meine Qualität zu glauben, auch wenn es mal nicht so läuft, musste ich erst lernen.

Wie ordnest du denn das Niveau der Youth League im Vergleich zur U19- und zur Profi-Bundesliga ein?

In der U19 -Bundesliga ist das spielerische Niveau nicht auf solch einem Level wie in der Youth League – zumindest nicht in der Konstanz. Bei den Profis ist hingegen alles viel körperlicher als in der Youth League. Und temporeicher, vor allem bei den Anschlussaktionen. Da spielt man einen Ball und muss sofort, ohne groß nachzudenken, hinterhergehen, um dem Mitspieler wieder Optionen zu bieten. Man muss im Kopf einfach viel wacher sein als noch in der Jugend.

Jetzt steht in der Youth League die K.o.-Phase an. Hand aufs Herz: Denkt ihr auch schon mal ab und zu daran, dass ihr es bis zum Final Four nach Nyon schaffen könntet?

Wir haben in der Gruppenphase gemerkt, dass wir nicht chancenlos sind – egal, wer da kommt. Natürlich brauchen wir für jeden Sieg einen guten Tag und vielleicht auch wieder ein bisschen Glück, aber wenn wir Vollgas haben, werden wir immer unsere Chance haben und dann können wir auch noch weiter kommen. Erst mal konzentrieren wir uns aber voll und ganz auf Kiew. Das wird schwer genug.

 

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