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U23
17.05.2018

Wildersinn: "In den letzten Jahren nah am Maximum"

Am Ende einer langen Regionalliga-Saison setzte die U23 noch mal ein Ausrufezeichen. Stark ersatzgeschwächt besiegte die Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn den VfB Stuttgart II mit 3:0. Ein schöner Schlusspunkt hinter einer wieder mal erfolgreichen Saison, die „Hoffe zwo“ auf Platz sechs und damit zum dritten Mal in Folge im vorderen Tabellendrittel abschloss. Eine stolze Bilanz, findet auch Wildersinn, der im Gespräch mit achtzehn99.de auf eine vor allem für ihn intensive Saison zurückblickt.

Entspricht Platz sechs in der Tabelle am Ende auch der Leistung Ihrer Mannschaft über die Saison hinweg?

Marco Wildersinn: Ich denke schon. In der Winterpause hatten wir uns ausgerechnet, dass wir an Waldhof, Offenbach und Freiburg noch mal herankommen könnten. Dass es am Ende dann aber doch schwierig ist, mit Mannschaften wie Waldhof im Gleichschritt zu bleiben, war klar.

Woran hat es gelegen, dass diese drei Teams am Ende dann doch mit größerem Punkteabstand vor Ihnen gelandet sind?

Wildersinn: Wir haben einfach nicht oft genug die richtigen Ergebnisse erzielt. Wenn man 14 Mal unentschieden spielt, kann man nicht in der absoluten Spitzengruppe landen. Da wir insgesamt aber auch relativ wenig Spiele verloren haben, sind wir am Ende Sechster.

Wurmt es Sie, dass Sie zwar vor Mainz II und Stuttgart II, aber nicht vor Freiburg II gelandet und somit diesmal nicht beste U23-Mannschaft der Regionalliga Südwest geworden sind?

Wildersinn: Den Wettkampf unter den U23-Mannschaften für uns zu entscheiden, ist schon immer ein kleines Ziel von uns. In den letzten Jahren ist uns das immer gelungen. Diesmal nicht, aber bei Freiburg hat man gemerkt, dass es eine eingespielte Mannschaft mit einer Achse aus erfahrenen Spielern ist, die zudem auch immer mal wieder Qualität von oben dazubekommen hat. Deshalb haben die eine sehr konstante Rückrunde gespielt und waren am Ende einfach besser.

Auf die Bilanz, im dritten Jahr in Folge einen Platz im ersten Tabellendrittel zu belegen, dürfen Sie und Ihr Team doch aber schon stolz sein.

Wildersinn: Wir versuchen immer das Maximale herauszuholen und ich glaube, da waren wir in den letzten Jahren auch nah dran, was nicht selbstverständlich ist. Andere U23-Mannschaften haben in der Vergangenheit sicherlich mit mehr Problemen zu kämpfen gehabt als wir und auch mal um den Klassenerhalt bangen müssen.

Zumal die letzten drei Spielzeiten die erfolgreichsten der vergangenen sieben Jahre waren. Ist das auch die Konsequenz daraus, dass im Trainerteam seit vier Jahren eine große Konstanz herrscht und alle Teile des Teams gut aufeinander abgestimmt sind?

Wildersinn: Die Bilanz der letzten drei Jahre ist natürlich schön und ich denke, wir als Trainerteam haben gemeinsam mit den Spielern gute Arbeit geleistet. Ich persönlich versuche, mich jeden Tag weiterzuentwickeln und habe bei der TSG nun schon mit vielen Spielern und Trainerkollegen aus dem Profiteam zusammengearbeitet, von denen ich natürlich auch immer profitiere. Da entwickelt man mit der Zeit natürlich auch eine andere Qualität.

Erschwerend kam in dieser Saison hinzu, dass Sie die Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert haben. Die Doppelbelastung haben Sie jedoch hervorragend gemeistert, denn mit Platz sechs konnten Sie ein ähnlich gutes Ergebnis wie in den Jahren zuvor einfahren und den Fußballlehrer haben Sie mit der Note 1,0 bestanden. Wie konnte das so gut klappen?

Wildersinn: Die zehn Monate Doppelbelastung waren sehr intensiv und für uns als Trainerteam auch nicht immer einfach, haben mir aber auch viel gebracht. Durch den Austausch mit den Dozenten und Kollegen konnte ich viel mitnehmen. Und in der Zeit, in der ich nicht bei der Mannschaft sein konnte, haben meine Trainerkollegen einen super Job gemacht.

Wie hat sich die Mannschaft im Laufe der Saison entwickelt?

Wildersinn: Da hat sich einiges getan – sowohl bei jedem einzelnen als auch in der Gruppe, die immer mehr zusammengewachsen ist. Die Leistungen wurden irgendwann stabiler, auch wenn wir vielleicht nie so richtig gut waren, um mal eines der Topteams zu schlagen. Aufgrund von Verletzungen hatten wir zum Schluss aber zum Teil sehr kleine Trainingsgruppen und haben dennoch gegen Mannschaften wie Waldhof oder Saarbrücken nicht verloren und zum Schluss noch mal den VfB klar geschlagen. Das spricht für die Truppe.

Wie beurteilen Sie bei den Spielern, die im Sommer von der U19 zu Ihnen gestoßen sind, das erste Jahr im Herrenfußball?

Wildersinn: Wie die Jahre davor haben sie sich auch dieses Jahr wieder schwergetan. Jungs, die zuvor jahrelang unumstrittene Stammspieler waren, mussten sich jetzt erst noch reinkämpfen. Aber es gibt genügend Beispiele dafür, dass Spieler erst im zweiten Herrenjahr richtig ankommen. So hat Johannes Bühler in seiner ersten Saison kaum eine Rolle gespielte und in dieser Saison hatte er die zweimeiste Spielzeit von allen.

Bei allem Umbruch braucht eine Mannschaft ja aber auch ein Gerüst. Wer war das für Sie in der abgelaufenen Runde?

Wildersinn: Das waren natürlich vor allem die gestandenen Spieler Robin Szarka und Marco Engelhardt. Die beiden waren sehr wichtige Faktoren – gerade für unsere jungen Spieler. Wenn diese Stützen funktionieren, weißt du, dass du kein Problem kriegen wirst. Eine große Hilfe war auch, dass wir in diesem Jahr auf der Torwartposition überhaupt keine Probleme hatten. Egal, ob Dominik Draband, Gregor Kobel, Alexander Stolz oder Stefan Drljača im Tor standen. Ein Faktor in der Hinrunde war auch noch Simon Lorenz, der überragend gespielt hat, aber dann den nächsten Schritt machen musste.

Im Vergleich zu den beiden Spielzeiten fiel die Torquote in dieser Runde etwas ab. Gibt es dafür einen Grund?

Wildersinn: Unsere Offensive war meistens mit sehr jungen Spielern besetzt, die von oben herunterkamen und denen häufig noch ein wenig die Bindung gefehlt hat. Mit Osei Owusu hatten wir zwar einen relativ verlässlichen Torjäger, der allerdings die komplette Sommervorbereitung und dann auch noch mal während der Saison ausgefallen ist. Vorne fehlte uns also ein konstanter Torjäger. Das war in den Jahren zuvor schon anders.

Wer hat Sie positiv überrascht?

Wildersinn: Johannes Bühler. Er hat viel investiert, viele Hinweise angenommen und sich dadurch immer mehr verbessert. Am Ende war er dann sogar noch an einigen Toren beteiligt, was ihm vorher noch gefehlt hat.

Gab es für Sie Höhepunkte in dieser Saison?

Wildersinn: Für mich war sehr positiv, dass wir gegen die Top vier der Liga nur ein Spiel verloren haben. Das Spiel in Steinbach, bei dem wir fast nur U19-Spieler auf der Bank hatten, und das wir dann gewinnen und bei dem Robin Hack und Meris Skenderović jeweils ihr erstes Tor machen, war ebenfalls besonders. Auch die Auswärtsspiele beim Waldhof oder in Mainz sind haften geblieben.

Nun steht der nächste Umbruch bevor. Mit Simon Lorenz und João Klauss de Mello haben schon während der Saison zwei Spieler den Verein verlassen. Mindestens elf weitere folgen jetzt im Sommer. Darunter mit Dominik Draband oder auch Furkan Çevik Spieler, die jahrelang Teil der TSG waren. Warum geht es für sie nun nicht weiter?

Wildersinn: Sie müssen nun einfach den nächsten Schritt gehen. Gerade am Bespiel von Dominik Draband zeigt sich, wie sich ein Spieler bei uns in der U23 mit der Zeit weiterentwickeln kann. Er ist ein Topathlet und ein toller Mensch, den man ungern verliert. Er hat den Verein gelebt und ich traue ihm nun auch woanders noch einiges zu. Es war toll mit ihm und all den anderen Spielern, die jetzt gehen, zusammenzuarbeiten. Und natürlich ist da auch Wehmut dabei, aber früher oder später müssen sie einfach den nächsten Schritt machen.

Ist dann der gelungene Umbruch das oberste Ziel für die neue Saison?

Wildersinn: Wir wollen Talente entwickeln und ihnen bei den nächsten Schritten helfen. Am 18. Juni fangen wir wieder an und werden bis dahin eine gute ausgewogene Mannschaft zusammen haben, der wir optimale Rahmenbedingungen bieten wollen.

 

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