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SPIELFELD
16.10.2017

Felix Passlack: Rückkehr mit besten Erinnerungen

Im Mai 2016 führte Felix Passlack den BVB zum U19-Meistertitel – durch einen 5:3-Sieg gegen die TSG in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Nun ist der Junioren-Nationalspieler als Dortmunder Leihgabe wieder in den Kraichgau gekommen. Ein großer Coup: Felix Passlack gilt als eines der größten deutschen Talente.

Felix Passlack ist ein außergewöhnlicher Teenager. Und das nicht nur, weil er bereits vier Mal deutscher Meister geworden ist und mit nur 18 Jahren sein erstes Tor in der Champions League erzielte. Denn knapp ein Jahr später schlug der neue Außenspieler der TSG Hoffenheim erneut einen für sein Alter eher ungewöhnlichen Weg ein: Als er durch seinen Wechsel von Borussia Dortmund in den Kraichgau erstmals sein Elternhaus verließ, zog er übergangsweise in ein Hotel. Eine spezielle erste eigene Wohnung für einen 19-Jährigen. Eingelebt hat er sich trotzdem längst – in der Rhein-Neckar-Region und bei der TSG, für die er beim 1:1 gegen Berlin debütierte: "Für mich hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Das ist das erste Mal, dass ich weg bin von zu Hause. Ich freue mich auf die neuen Erfahrungen."

Es war eine relativ spontane Entwicklung für Passlack, da sich der Wechsel erst auf der Zielgeraden der Transferperiode ergab. Jeremy Toljans Abgang nach Dortmund ermöglichte der TSG die zweijährige Ausleihe des Junioren-Nationalspielers, der sein Talent schon zuvor in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena eindrucksvoll bewiesen hatte: Vor gut einem Jahr führte er den BVB im Finale der U19-Meisterschaft zu einem 5:3-Sieg gegen die TSG, war an allen Dortmunder Toren beteiligt und der überragende Spieler auf dem Platz. Durch seinen Gala-Auftritt an seinem 18. Geburtstag erreichte er zudem eine besondere Bestmarke: Nach drei vorangegangenen Titeln in der U17 und U19 war es die vierte deutsche Meisterschaft nacheinander für das Talent, das zudem schon 2015 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet worden war. Die Titel und Ehrungen bestätigen Passlack in seinem Ehrgeiz und seiner Disziplin: "Die Fritz-Walter-Medaille bedeutet mir viel. Sie zeigt, dass ich schon früh hart gearbeitet habe. Und mit den ersten Spielen in der Champions League ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen. Schon als kleiner Junge war es mein Ziel, bei dieser Hymne einzulaufen."

Balljunge als Entwicklungshelfer

Das Unternehmen Königsklasse hatte schon früh begonnen – bereits im Alter von dreieinhalb Jahren startete Passlack in seiner Heimatstadt beim SV Fortuna Bottrop seine Fußballer-Laufbahn. Über Rot-Weiß-Oberhausen ging es dann zum BVB. Eine bemerkenswerte Vereinswahl für den von sämtlichen Top-Klubs umworbenen damaligen Fan von Schalke 04. "Das war nicht ganz einfach. Als Bottroper war ich am Wochenende oft in der Arena, darum wurde Schalke zu meinem Lieblingsverein. Mittlerweile habe ich die Schalke-Sympathie aber abgelegt. Als ich nach Dortmund kam, bin ich dann quasi bekehrt worden", erzählt er lachend.

Der Schritt zu Schwarzgelb erwies sich schnell als goldrichtig. Bereits nach kurzer Zeit stand er erstmals im Stadion mit Jürgen Klopp auf dem Rasen – zwar in ungewohnter Mission, dafür mit prägenden Erfahrungen: "Ich war als Jugendspieler Balljunge beim Spiel gegen Werder Bremen. Da hat der Chef der Balljungen gesagt: "Felix, du kommst zwischen die Südtribüne und Trainer." Da hatte ich später leichte Ohrenschmerzen – von den brüllenden Fans links und dem schreienden Jürgen Klopp rechts. Balljunge zu sein war immer ein super Ereignis. Das hat mir nochmal einen Schub gegeben, mein großes Ziel, Profi zu werden, zu erreichen. Und jetzt gebe ich alles, um oben zu bleiben."

"Wird mich weiterbringen"

Nach 14 Bundesliga-Spielen für den BVB will sich Passlack nun in Hoffenheim im Oberhaus etablieren. Der Start verlief vielversprechend. Auch, weil Passlack bei der TSG auf ein paar alte Bekannte gestoßen ist. "Ich kenne Robin Hack, Dennis Geiger und Meris Skenderovic aus der Nationalmannschaft. Die Mannschaft macht es mir leicht, mich zu integrieren. Sie haben mich sehr gut aufgenommen und ich freue mich auf die nächsten zwei Jahre hier", sagt Passlack. Der Schritt zur TSG war eine bewusste Entscheidung des Vielumworbenen.

"Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Ich sehe hier die Chance, mich am besten weiterzuentwickeln und mehr Spielzeit zu bekommen als in Dortmund. Die TSG war die erste Option für mich. Nachdem der Klub Interesse bekundet hatte und ich Julian Nagelsmann erstmals getroffen hatte, war klar, dass ich diesen Weg gehen möchte. Der Trainer war der ausschlaggebende Grund für den Wechsel. Seine Philosophie hat mir gefallen, auch die Art Fußball zu spielen. Dieser Fußball wird mich weiterbringen." Dass er dem Ruhrgebiet den Rücken kehren musste, war für Passlack kein Problem. Er genießt die neuen Eindrücke im Kraichgau, wo für ihn alles etwas "ruhiger und beschaulicher" ist: "Als junger Spieler ist es hier perfekt, um sich weiterzuentwickeln."

"Sehe mich als Außenverteidiger"

Seit seiner Ankunft im Profi-Fußball hat sich in diesem Bereich schon einiges getan. Aus dem einstigen Außenangreifer ist ein Außenverteidiger geworden. Aufgrund seiner Schnelligkeit und den herausragenden spielerischen Fähigkeiten wurde der 1,70 Meter große Passlack früh umgeschult. Spielertypen wie Philipp Lahm, Joshua Kimmich und Mitchell Weiser sind leuchtende Beispiele für angriffslustige Außenverteidiger mit eher geringer Körpergröße. "In der U19 und U17 habe ich nur offensiv gespielt, vorher aber auch manchmal als Rechtsverteidiger. Darum war es für mich nichts ganz Neues. Ich denke es ist ein Vorteil, beide Positionen schon gespielt zu haben. In der Jugend habe ich zudem auf der Zehn gespielt – von daher bin ich sehr flexibel. Ich sehe mich mittlerweile aber schon als Außenverteidiger.”

Da bei der TSG die Außenverteidiger die ersten Angreifer sind, passt er perfekt zur offensiven Spielidee von Julian Nagelsmann – und wird in der ersten Hoffenheimer Europapokal-Saison viele Gelegenheiten bekommen, die Fans in seiner neuen Heimat wie vor einem Jahr zu beeindrucken.

Zum Spielerprofil von Felix Passlack >>

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