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AKADEMIE
04.11.2017

Bitter! U17 kassiert gegen Bayern späten Ausgleich

In der buchstäblich letzten Sekunde hat die U17 den Sieg im Spitzenspiel der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest gegen den FC Bayern München noch aus der Hand gegeben. Beim 2:2 (1:0)-Unentschieden hatten Lukas Schappes in der ersten und Tidiane M’Baye in der zweiten Halbzeit jeweils für die TSG-Führung gesorgt. Doch es reichte nicht für drei Punkte.

Seit elf Spielen hatte eine Hoffenheimer U17 nicht mehr gegen den Bayern-Nachwuchs gewinnen können. Der 2001er-Jahrgang war in der Akademie-Arena ganz nah dran, diese Serie zu durchbrechen. Verdient wäre der Erfolg gegen den bislang so souveränen Tabellenführer allemal gewesen. Über die kompletten 80 Minuten warfen die Schützlinge von U17-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo alles, was sie hatten, in die Waagschale und lieferten ein starkes Spiel ab.

Die Bayern waren zwar ohne ihren Ausnahmespieler Oliver Batista-Meier angetreten, doch dass sie nicht auf den mit 16 Treffern besten Torjäger der Liga angewiesen sind, um spielerische Klasse zu entwickeln, bewiesen sie in Zuzenhausen. Die TSG hielt zunächst vor allem mit Aggressivität in den Zweikämpfen und viel Laufbereitschaft dagegen. Über ihre umsichtige und abgeklärte Dreier-Abwehrkette, die aus Antonis Aidonis, Thomas Selensky und Nico Fritsch bestand, gelang jedoch auch immer wieder ein ansehnlicher Spielaufbau.

Schappes‘ Dank an Physio Markus Kircher

Die größeren Chancen hatten allerdings zunächst die Bayern. Rechtsaußen Justin Butler traf in den ersten 20 Minuten gleich zwei Mal die Latte. Zunächst mit einem Schuss vom rechten Strafraumeck (4.), dann mit einem Abschluss aus 16 Metern zentraler Position (19.).

Die TSG näherte sich durch ihre beiden Stürmer Lukas Schappes (6.) und Tidiane M’Baye (28.) gefährlich an das Bayern-Tor an, und nach einer halben Stunde war sie auch das erste Mal erfolgreich. Nach mehreren Stationen kurz vor dem Sechzehner knallte M’Baye den Ball an den linken Pfosten, von wo aus er zu Schappes sprang, der in bester Torjägermanier zum 1:0 traf. Der überschwängliche Jubel des 16-jährigen Angreifers führte ihn auf direktem Weg in die Arme von Physiotherapeut Markus Kircher, der sich zuletzt viel um Schappes gekümmert und ihn wieder fit bekommen hatte.

Die Führung tat der Matarazzo-Elf richtig gut, denn sie hatte nun immer mehr Zutrauen in ihre Aktionen und kaufte den Bayern nach und nach durch hervorragende Zweikampfführung in allen Mannschaftsteilen den Schneid ab. Und so war die 1:0-Halbzeitführung zwar angesichts der beiden Lattentreffer des Gegners etwas glücklich, aber auch nicht völlig unverdient. „Ich denke, die erste Halbzeit war größtenteils ausgeglichen – vielleicht mit leichten Vorteilen für uns“, sagte Matarazzo.

TSG verpasst mehrfach die Zwei-Tore-Führung

Mit der gleichen Überzeugung und Einstellung gingen die Kraichgauer auch die zweiten 40 Minuten an. Zudem bewies sie, dass sie auch spielerisch zu den besten Teams der Liga gehört. Den Gästen aus München gelang es nun immer seltener, sich durch die hochkonzentriert verteidigenden Reihen der TSG zu spielen. Durch ihr hohes Laufpensum schlossen die Matarazzo-Schützlinge immer wieder Räume und durch starke Balleroberungen gelangen zunehmend gute Offensivaktionen.

Vor allem M’Baye hätte Mitte der zweiten Halbzeit auf 2:0 stellen können. Zuerst verzog der französische Stürmer aus 17 Metern zentral vor dem Tor (53.), dann verfehlte er das Tor nach einer starken Einzelaktion des eingewechselten Marco John aus 14 Metern (61.) und neun Minuten später scheiterte er nach dynamischem Seitenwechsel von Selim Jungmann auch noch frei am gut reagierenden FCB-Keeper Jakob Mayer (70.).

Einer Fußballweisheit zufolge rächt sich das Auslassen solcher Gelegenheiten in der Regel – und genauso kam es auch. Mit ihrer ersten gefährlichen Aktion in der gesamten zweiten Halbzeit glichen die Bayern acht Minuten vor Schluss durch ihren niederländischen Stürmer Joshua Zirkzee aus, der sich sehenswert im Strafraum drehte und ins lange Eck traf.

M’Bayes späte Befreiung

Doch sofort danach übernahm die TSG wieder das Kommando, und auf den Rängen war zu spüren, dass die Matarazzo-Schützlinge gegen den Spitzenreiter mehr als einen Punkt wollten. Vier Minuten nach dem Ausgleich setzte sich Amid Khan Agha stark an der linken Grundlinie durch, zog Richtung Tor und legte auf M’Baye zurück, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und zum umjubelten 2:1 traf.

Matarazzo zog nun seine letzten Wechseloptionen, und seine Spieler kämpften leidenschaftlich um jeden Ball. Doch als die Nachspielzeit schon so gut wie abgelaufen war, folgte doch noch der bittere Nackenschlag: Ein Pass aus dem Zentrum gelangte zum aufgerückten Innenverteidiger Yannick Brugger, der mittig frei vor dem Tor stand und sich die Chance auf den späten Ausgleich nicht nehmen ließ. „Wir haben am Ende die Führung nicht reif genug zu Ende gespielt, aber das ist auch ein Prozess, und wir sprechen ja hier von 15- und 16-Jährigen“, sagte Matarazzo.

Direkt nach dem Tor zum 2:2 beendete der Schiedsrichter die Partie, und die TSG-Talente sanken auf den Rasen der Akademie-Arena. Statt den Rückstand auf die Tabellenspitze auf zwei Punkte zu verkürzen, sind es nun weiterhin fünf Zähler auf die Bayern. Zufrieden war Matarazzo dennoch mit seinem Team. „So ein später Ausgleich ist natürlich sehr bitter und er überschattet ein wenig die gute Leistung, die wir heute gezeigt haben. Wenn wir so weiterspielen, werden wir in dieser Saison aber noch viele Punkte holen.“

 

TSG 1899 Hoffenheim – FC Bayern München 2:2 (1:0)
Hoffenheim: Klein – Aidonis, Selensky, Fritsch – Jungmann Onana (80. Tripi), Landwehr – Khan Agha (80.+2 Dautaj), Geschwill (80.+1 Keßler) – M’Baye, Schappes (57. John).
München: Mayer – Kehl, Brugger, Höllen, Daniliuc – Stiller, M. Tillman (70. Johansson) – Butler (57. Hollerbach), Herrmann, Cuni (57. Hawkins) – Zirkzee.
Tore: 1:0 Schappes (30.), 1:1 Zirkzee (72.), 2:1 M’Baye (76.), 2:2 Brugger (80.+3). Zuschauer: 200. Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel). Karten: Gelb für Onana (Hoffenheim) / Stiller, Brugger, Zirkzee (alle München).

Daten & Fakten zum Spiel »

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