Alle Ergebnisse TSG eSPORTS TSG IST BEWEGUNG TSG Radio
SPIELFELD
31.07.2017

Stadiontouren - Blick ins Heiligtum

Seit der Eröffnung im Jahr 2009 kann jeder Fan bei einer Besichtigung hinter die Kulissen der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena blicken. Die Arena-Guides Edgar Greulich, Rudi Süß und Rüdiger Heier machen die Touren mit ihrem Wissen, ihrer Leidenschaft und ihren Anekdoten zum einzigartigen Erlebnis.

Edgar, Rudi und Rüdiger sind ein eingespieltes Team. Wenn sie den Besuchergruppen die Geheimnisse verraten und ihnen die Besonderheiten der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena zeigen, dann kreuzen sich manchmal ihre Wege. "Wenn sehr viel los ist bei mehreren Führungen an den Spieltagen oder bei größeren Veranstaltungen von Firmen, dann fängt einer von uns mit einer Gruppe oben im Stadion an, der Zweite unten und der Dritte in der Mitte. Dann kreuzen sich irgendwo unsere Wege", schildert Rudi Süß den regen Verkehr. "Die Leute bekommen hier Dinge präsentiert, die ein normaler Fan nie zu sehen bekommt", erklärt Edgar Greulich: Business-, Logen- und VIP-Bereich, der Stadion-Regieraum, der Pressekonferenzsaal, den Spielertunnel, der Stadion-Innenraum und als Höhepunkt die Umkleide der TSG-Profis. "Die Heimkabine ist für die meisten das Highlight", sagt Rüdiger Heier. "Das Betreten war ja über Jahre tabu." Viele Gäste würden regelrecht staunen, wie attraktiv und spannend so ein Innenleben eines Stadions ist. Da ist sich das Trio der Arena-Guides einig.

Solche Großkampftage, an denen sie zu dritt die exklusiven Stadiontouren in ihrem blauen Outfit durchführen und sich dabei ihre Wege kreuzen, sind allerdings die Ausnahme. Einzelne Gruppen – egal welcher Größe – mit fachlichen Erklärungen und humorvollen Anmerkungen durch das Bauwerk zu leiten, sind ihr Standardprogramm. Jeder kann die Sinsheimer Arena besichtigen, dafür braucht es kein Fußballspiel. "Einmal auf der Trainerbank sitzen oder auf dem Podium der Pressekonferenz, das ist besonders für Kinder ein Riesenerlebnis", sagt Rudi Süß, der früher Rettungssanitäter war.

"Wir leben das ganze Ding"

Wer den "3 von der Arena" zuhört, wie sie schon Abertausende Menschen durch den stattlichen Bau oberhalb der Autobahn A 6 führten, der merkt auch: Ihre Anekdoten und ihr fundiertes Wissen tragen entscheidend dazu bei, dass die meisten Besucher die Bundesliga-Spielstätte der TSG Hoffenheim mit Begeisterung verlassen. "Wir leben das ganze Ding", sagt Rüdiger, der bei Audi in Neckarsulm arbeitete und in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiern wird. Seine beiden Mitstreiter sind schon 70. Auch, dass sie sich mit Herz und Seele der TSG und der Arena verschrieben haben, ist eine Gemeinsamkeit. Die Arena-Guides füllen die emotionale Erlebniswelt der TSG mit tollen Geschichten. 60 bis 90 Minuten dauert eine Führung meist – aber eben längst nicht immer. "Das ist unterschiedlich", sagt Edgar, der einst in der Möbelbranche arbeitete und seinen Neffen bei der Führung eines Hotels hilft.

"Es kommt auf die Zielgruppe an. Bei den Kleinen wie einem Kindergeburtstag, bei Schulkindern, bei Auszubildenden, den Gästen der Tagungen im Stadion oder bei Vereinen sind die Interessenslagen ganz verschieden. Da muss jede Führung etwas anders sein." Auch für Rüdiger steht fest: "Wir passen das individuell an. Man muss immer flexibel sein. Auch was die Leute uns fragen, kann jedes Mal sehr unterschiedlich sein." Dass sich die Rentner mit ihren zusammen bald 210 Jahren Lebenserfahrung schon lange kennen und gut zusammenarbeiten, wird auch klar, als sie auf die Frage, wer sie denn für die öffentlichen Stadiontouren einteilt, wie aus einem Mund antworten: "Das machen Mike Diehl und Lisa Schön."

Mike, den Besuchern der Heimspiele der TSG Hoffenheim als Stadionsprecher bestens bekannt, hat die beiden "Hoffe"-Originale Rüdiger und Rudi auch gleich nach der Eröffnung der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena im Jahr 2009 als Stadion-Guides gewinnen können. Edgar, lange in Dielheim und nun in Rauenberg wohnend, kam etwas später hinzu. "Ich hätte niemals bessere Guides finden können als meine drei Papas", sagt Mike Diehl. Der Koordinator für Fanangelegenheiten stellt die monatlichen Einsatzpläne der Guides zusammen. Die bei der TSG für die Event-Organisation zuständige Lisa Schön liefert dem Trio die Informationen zu diesen Sonderveranstaltungen. Um die Gäste-Gruppen, die aus ganz Deutschland kommen, mit den besten Informationen zu versorgen, haben sich die Stadion-Guides ein spezielles Knowhow über das Stadion angeeignet und halten sich permanent auf dem Laufenden, denn die TSG entwickelt die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena ständig fort.

Fühlen statt Zahlen

"Es ändert sich immer was. Aktuell ist es der Rasen, der auf ganze neue Art verlegt wurde, davor waren es die Lautsprecher, die nun eine Bananenform haben, damit die Beschallung besser wurde", sagt Rudi. "Wir fragen immer, wenn was Neues kommt und tauschen uns dann darüber aus." Viele Dinge überraschen die meisten Besucher immer wieder. Der exklusiv wirkende Business-Bereich, anders aufgebaut als in vielen anderen Stadien, wirkt elegant, aber nicht protzig und sieht beeindruckend aus. Vor allem wenn die Tische für Veranstaltungen, Hochzeiten oder Weihnachtsfeiern fein gedeckt sind wie in einem Nobelhotel. "Dass jede unserer Logen eine eigene Küche hat, können die Leute kaum glauben", erzählt Rüdiger. Kürzlich war eine Delegation aus Japan, die in Europa Erfahrungen sammeln wollte, wie man ein Stadion mit gleicher Größe optimal ausstatten sollte, von der Sinsheimer Arena stark beeindruckt.

Da das Stadion der TSG später als die zur WM 2006 errichteten Arenen erbaut wurde, ist sie in etlichen Bereichen viel moderner. "Aber man muss sagen, dass die Leute kaum noch interessiert, wie viel Kilometer Kabel im Stadion verlegt wurden. Die ganzen Zahlen sind nicht mehr so wichtig", betont Edgar. "Besonders die Kinder interessieren die Zahlen nicht", meint Rüdiger. "Die wollen auf der Trainerbank sitzen, auf dem Pressekonferenz-Podium hocken, mal was anfassen", weiß Rudi. Wichtiger als die Vermittlung von nackten Fakten über den Betrieb des Stadions sei eine andere Aufgabe. "Bei der Arenaführung versuchen wir, unseren Verein positiv rüberzubringen. Wir stellen klar heraus, dass Hoffenheim kein abgehobener, sondern ein bodenständiger Verein ist", sagt Edgar. "Wenn wir zeigen, wie eng verbunden wir mit der Region sind, wecken wir viele Sympathien für die TSG." Besonders Rüdiger wird, wenn er den Gästen erzählt, dass er in Hoffenheim wohnt, mit Fragen gelöchert. "Da machen sie meist große Augen, vor allem wenn man sagt, dass unser Ort nur 3200 Einwohner hat. Und sie staunen, wenn sie hören, dass Dietmar Hopp ein echter Hoffenheimer ist."

Die Arena-Guides sind natürlich TSG-Fans durch und durch. Kein Heimspiel entgeht ihnen, Edgar reist auch zu den meisten Auswärtsspielen und hat sich dabei schon viele andere Stadien angesehen – und dabei "getestet", wie Führungen woanders laufen: "Bei uns ist es sehr persönlich, würde ich sagen. Woanders wird man schneller abgefertigt." Rudi und Rüdiger, die sich seit Schulzeiten kennen, sind eng mit der TSG verbunden. Rüdiger ist Vereinsmitglied, Rudi gehört dem Fanklub "First Generations Supporters" an. Und wie alle Fans freuen auch sie sich auf das neue Erlebnis Europapokal. Bei den Führungen können, wenn ausländische Gruppen die Arena sehen wollen, Dolmetscher zum Übersetzen dabei sein. Das kennen Rüdiger, Rudi und Edgar ja schon lange zum Beispiel von japanischen Gruppen, englischen oder französischen Schulklassen. Die Amtssprache in der Arena bleibt aber deutsch – mit symbadischem "Akzent".

Weitere Informationen zu den Touren >>

Jetzt Downloaden!
Seite Drucken nach oben