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MÄNNER
18.07.2017

Nadiem Amiri: "Ich habe die Jungs vermisst"

Nadiem Amiri kehrt als U21-Europameister zur TSG zurück. Am Montagabend kam der Mittelfeldspieler im Trainingslager der Profis im österreichischen Windischgarsten an. Im ersten Interview spricht er über den großen Erfolg mit dem deutschen Nachwuchs, die kommenden Tage und seinen Fitnesszustand nach kurzem Urlaub.

Nadiem, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum EM-Titel. Hast du schon begriffen, was ihr erreicht habt?

Nadiem Amiri: Inzwischen schon. Das hat natürlich ein, zwei Wochen gedauert. Aber jetzt ist da nur noch Freude. Am Abend selbst haben wir einfach nur gefeiert. Richtig gefeiert. Wir sind da noch mal an unsere Grenzen gegangen (lacht).

Vor eurem Triumph war Deutschland letztmals 2009 U21-Europameister. Viele der damaligen Spieler wurden fünf Jahre Weltmeister. Ist das Druck für euch oder ein Ansporn?

Amiri: Das ist überhaupt kein Druck, sondern ein großer Ansporn. Ich weiß nicht, ob man von dieser U21 nun auch erwartet, in fünf Jahren Weltmeister zu werden. Aber ich könnte mit diesem "Druck" gut leben. Wir wollten bei der EM in Polen unsere eigene Geschichte schreiben und das haben wir als Mannschaft getan. 

Im Finale war Spanien der große Favorit. Was war euer Erfolgsgeheimnis?

Amiri: Wir waren ganz einfach das bessere Team und haben vor allem in taktischer Hinsicht ein überragendes Spiel gemacht. Spanien hatte in der gesamten Spielzeit keine klare Torchance. Das Trainerteam hat uns perfekt eingestellt und wir haben alles auf den Platz gebracht. Das zeichnet deutsche Mannschaften seit jeher bei großen Turnieren aus - man tritt als Mannschaft auf, als eine Einheit. Das war der Schlüssel.

Gegen England hast du im Halbfinale den entscheidenden Elfmeter vom Punkt verwandelt. Was ging davor, dabei und danach in dir vor?

Amiri: Das war auf jeden Fall das engste Spiel der EM. Ich hatte kurz vor Abpfiff eine Riesenchance, die ich nicht mache. Ich dachte, der Ball von Jerry (Toljan, Anm. d. Red.) springt auf, weil der Rasen nicht so gut war, aber dann bleibt er doch flach und ich trete drüber. Das war schon hart. Aber ich habe mich gut gefühlt und wollte unbedingt den letzten Elfmeter für uns schießen. Ich mag solche Situationen - alles oder nichts. Der englische Kapitän hat mir auf dem Weg nach vorne etwas nachgerufen, aber das ging zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Ich war mir sicher, dass ich ihn mache. Ich hatte meine Ecke im Kopf und es hat dann auch geklappt. Danach hält Julian Pollersbeck das Ding und wir sind im Finale. Unfassbar. Ein Traum.

Der Urlaub danach war kurz. Wo hast du ihn verbracht und was hast du getan, um abzuschalten?

Amiri: Ich war mit meiner Familie in Spanien und habe mich in erster Linie erholt. Ein bisschen gefeiert wurde zwischendurch aber auch (lacht).

Du hättest noch länger im Urlaub bleiben dürfen. Warum wolltest du hier in Österreich unbedingt dabei sein?

Amiri: Als ich aus Spanien zurückgekommen bin, war klar, dass ich nicht mehr wegfliege. Da habe ich mich entschlossen, direkt zur Mannschaft zu kommen. So lerne ich die Neuzugänge ein wenig früher kennen und bekomme die TSG wieder in den Kopf. Ich will alles verstehen, was wir taktisch machen. Außerdem haben wir coole Typen in der Mannschaft und die vergangene Saison war super. Ich habe die Jungs auch vermisst. Wir haben viel vor in der neuen Spielzeit, deshalb wollte ich so früh wie möglich dabei sein.

Du hast viele Spiele in den Beinen, hattest wenig Urlaub - wie fit bist du aktuell?

Amiri: Ich habe nach der EM ein paar Läufe gemacht, aber natürlich bin ich körperlich aktuell noch nicht bei einhundert Prozent. Die Vorbereitung mit der Mannschaft wird mir in der Hinsicht richtig guttun. Bis zum ersten Pflichtspiel bin ich wieder in meiner Top-Verfassung. Da bin ich sicher. 

Was hast du dir für die kommenden Tage vorgenommen?

Amiri: In erster Linie will ich gesund hier durchkommen, mich wieder ans Team und unseren Fußball gewöhnen. Im Training will und werde ich in jeder Einheit Vollgas geben.

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