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U23
09.11.2016

Alexander Rossipal: Gereift auf einem guten Weg

Schon in seiner zweiten U23-Saison kann sich Alexander Rossipal Stammspieler und Vizekapitän nennen. Die Entwicklung des 20-Jährigen geht also definitiv in die richtige Richtung und soll noch lange nicht abgeschlossen sein. Dabei hatte sich der Linksverteidiger zu Jugendzeiten schon von seinem Traum verabschiedet.

Es war in der Saison 2011/12, Alex Rossipal war gerade vom VfB Stuttgart in die U16 des SGV Freiberg gewechselt, mit der er in der B-Junioren-Verbandsliga spielte und am Ende in die Bezirksliga abstieg, als der damals 15-Jährige dachte, ehrlich zu sich selbst sein zu müssen: „Damals hatte ich den Traum vom Profifußball schon fast abgehakt.“

Dabei hatte sich der Junge aus Ostfildern in den Jahren zuvor als durchaus vielversprechendes Talent erwiesen. Von seinem Heimatverein TV Kemnat aus ging es immer eine Stufe weiter: U11 bis U13 bei den Stuttgarter Kickers, U14 und U15 beim VfB. Dort reichte es jedoch nach der U15 nicht mehr, da der Spätentwickler Rossipal damals der Kleinste und Schmächtigste im Team war. Bei seinen heutigen 1,84 Metern und 77 Kilogramm kaum vorstellbar.

Als Oberligaspieler mit zwei U18-Länderspielen

Nach zwei Jahren in Freiberg kehrte Rossipal schließlich als A-Jugendlicher zu den Stuttgarter Kickers zurück. Im U19-Kader der Kickers in der Oberliga war er als Ergänzungsspieler eingeplant, doch er wurde der Senkrechtstarter und die Saison 2013/14 sein Erweckungserlebnis. Ein gehöriger Wachstumsschub hatte ihm nun auch die körperlichen Voraussetzungen verschafft, und beim Länderpokal in Duisburg überzeugte der Außenverteidiger im Trikot der Württembergischen Auswahl alle Beobachter von sich. Was folgte, war nicht nur ein Angebot aus Hoffenheim, sondern auch die Einladung des DFB zur U18-Nationalmannschaft – als einziger Oberligaspieler unter lauter Bundesliga-Akteuren.

Seine beiden Länderspiele gegen Tschechien und Moldawien bezeichnet Rossipal heute als überragende Erfahrungen. Noch wichtiger für seine Entwicklung war aber sicherlich der Wechsel zur TSG, denn Rossipal nahm nach einem Besuch in Hoffenheim inklusive eines Probetrainings unter dem damaligen U19-Trainer Julian Nagelsmann das Angebot aus dem Kraichgau an und stieß im Sommer 2014 zur U19 der TSG.

Erste TSG-Saison endet gleich mit Vizemeister-Titel

Zuvor hatte Rossipal noch sein Abitur unter Dach und Fach gebracht, sodass er sich bei seinem Start in Hoffenheim ganz und gar auf den Fußball konzentrieren konnte. „Es war natürlich eine Umstellung, denn das Training und die Bedingungen haben hier schon eine ganz andere Qualität als bei den Kickers. Aber ich bin in der Mannschaft direkt gut angenommen worden“, erinnert sich Rossipal, der damals mit seinem Mitspieler Daniele Bruno eine WG bezog.

Neben der schnellen Eingewöhnung lief es auch sportlich weiterhin richtig gut. Mit Rossipal als Stammspieler auf der linken Abwehrseite erreichte die U19 das Finale um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft, musste sich dort jedoch dem FC Schalke 04 geschlagen geben. Rossipals Leistungen sorgten außerdem dafür, dass er zur Saison 2015/16 in die U23 der TSG übernommen wurde. Parallel zu seiner sportlichen Ausbildung begann der Abiturient zudem ein Volkswirtschafts- und später ein Sportwissenschaftsstudium an der Uni Heidelberg.

Die Umstellung auf den Erwachsenenfußball in der Regionalliga sowie die mit Benedikt Gimber und Nico Rieble harte Konkurrenz auf seiner linken Seite sorgten jedoch dafür, dass Rossipal bei der U23 zunächst viele Spiele von der Bank aus verfolgen musste. Eine ungewohnte Situation für ihn, schließlich war er bis dahin bei all seinen Klubs gesetzt gewesen. Doch zweifeln ließ ihn die Reservistenrolle nicht: „Am Anfang steht man in der Hierarchie eben nicht ganz oben, aber man darf nie aufgeben und muss immer weiter Gas geben. Dann ist die Chance irgendwann da.“

Von der Mannschaft zum Vizekapitän gewählt

In seinem eigenen Fall zahlte sich die Geduld schon in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit aus, in der Rossipal neun seiner elf Saisoneinsätze absolvierte, darunter alle sieben, in denen er über 90 Minuten zum Einsatz kam. Noch besser läuft es für den 20-Jährigen in dieser Saison. Bis auf zwei Spiele, die er wegen Sperren verpasste, und eine Partie, bei der er krankheitsbedingt aussetzen musste, setzte U23-Cheftrainer Marco Wildersinn immer auf Rossipal, der zudem von der Mannschaft zum Vizekapitän gewählt wurde. „Das ist natürlich eine Herausforderung, aus der ich das Beste machen will“, so Rossipal. „Ich wollte eine neue Rolle in der Mannschaft haben, Stammspieler werden und mehr Verantwortung übernehmen.“

Diese neue Rolle traut Rossipal auch der Trainer zu, der die Entwicklung seines Linksverteidigers positiv sieht. „Er ist immer geduldig geblieben und hat es jetzt zum Stammspieler geschafft. Es gibt zwar hier und da noch Punkte, die er verbessern kann, aber insgesamt bringt Alex viel Potenzial mit, um noch stärker zu werden“, sagt Wildersinn.

Enge Freundschaft zu Kobel

Mit seinen Leistungen und dem bisherigen Saisonverlauf ist der Linksfuß zufrieden. „Wir sind eine talentierte Truppe, die individuell sehr stark ist. Deshalb glaube ich, dass diese Saison viel für uns drin ist.“ Optimistisch mache ihn auch die gute Stimmung innerhalb des Teams. „Viele von uns haben schon in der Jugend zusammengespielt und sich schon damals gut verstanden“, erklärt der 20-Jährige, den vor allem mit Profi-Torhüter Gregor Kobel, der häufig bei der U23 zum Einsatz kommt, eine besondere Beziehung verbindet. „Mit ihm habe ich einen Freund fürs Leben gefunden. Wir wohnen jetzt auch zusammen und verstehen uns super.“

Es passt also momentan einiges bei Alexander Rossipal, dem einst Kleinsten im Team, der sich nun im Männerfußball behauptet hat. Als er damals nach seinem Wechsel zum SGV Freiberg das Ziel „Profifußball“ hintanstellte, spielte er mit dem Gedanken, in den USA zu studieren. Doch diese Idee spielt heute keine Rolle mehr, denn Rossipals Traum lebt wieder: „Das Ziel heißt Bundesliga.“

Hier geht's zum Spielerprofil von Alexander Rossipal.

Hier geht es zu früheren Personalgeschichten aktueller U23-Spieler bzw. -Funktionäre:

Dehm | Engelhardt | Szarka | Waack | Atik |

Wildersinn Ibertsberger Zidek Krebs | Kieffer Heinlein

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