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20.03.2016

Dallas Cup, Tag 5 / Starke Aufholjagd gegen Fulham

Mit breiter Brust liefen die A-Junioren der TSG Hoffenheim zur Eröffnungsfeier des 37. Dallas Cups im Cotton Bowl ein. Beim 3:3 (2:3) im Auftaktspiel gegen Fulham FC hatte das Team von Trainer Matthias Kaltenbach am Morgen einen 0:3-Rückstand aufgeholt und nach einer katastrophalen Anfangsphase eine sehr starke Partie gezeigt. Heute geht es bereits mit Spiel zwei gegen Monterrey weiter.

Es war ein klirrend kalter Tag in Dallas. Wieder trog der Sonnenschein, denn der Wind trieb die Temperaturen gefühlt nahe des Gefrierpunkts. Dass sich der TSG-Tross in den frühen Morgenstunden auf Platz 8 des Richfield Colleges in einer Art Schockstarre befand, lag allerdings nicht an der eisigen Luft. Gerade mal eine knappe Viertelstunde war im Auftaktmatch der U19 Super Group absolviert, da lag das Team von Matthias Kaltenbach 0:3 im Rückstand. „Mir ist es unbegreiflich, wie man sich derart überrennen lassen kann, obwohl wir die physische Robustheit der Gegner beim Dallas Cup mehrfach angesprochen haben“, rätselte der Hoffenheimer U19-Coach.

Josh Walker schob die Kugel schon nach vier Minuten in die lange Ecke, Kapitän Josh Smile traf aus 20 Metern im Fallen zum 2:0 (13.). In beiden Aktionen war wenig Gegenwehr zu erkennen. Es kam aber noch schlimmer. Nach einer abgefangenen Ecke konterten Luca de la Torre und Stephen Humphrys im Zusammenspiel die Hoffenheimer spielend leicht aus, das 3:0 nach nur 16 Minuten wirkte wie ein Alptraum.

Kompliment von Fulhams Trainer

Doch an dieser Stelle endete der TSG-Tiefschlaf. Die darauffolgende Reaktion der Kaltenbach-Elf war bärenstark, innerhalb von nur vier Minuten verkürzten Meris Skenderović, der nach Vorarbeit Adrian Becks die Kugel unter die Latte zimmerte (20.), und Nicolas Wähling, der nach einem Simon-Lorenz-Distanzschuss abstaubte (24.), auf 3:2. Die Hoffenheimer hatten sich in die Partie zurückgebissen und steckten dabei auch den verletzungsbedingten Ausfall von Innenverteidiger Matthias Stüber weg, der früh umgeknickt war (18.) und dessen starke Schmerzen nichts Gutes verhießen. Doch der Check bei der medizinischen Notversorgung gab Entwarnung, Stüber zog sich „nur“ eine Bänderdehnung zu. Nach der Pause musste auch Moritz Kwarteng mit einer offenen Wunde am Knöchel draußen bleiben, Robin Hack stand krankheitsbedingt erst gar nicht im Kader und musste sich mit der Zuschauerrolle begnügen.

Im zweiten Durchgang brannte die TSG ein Feuerwerk ab und bot den rund 300 Zuschauern Einbahnstraßenfußball. Furkan Çeviks Kopfball aus fünf Metern parierte Magnus Norman hervorragend, kurz darauf wäre Fulhams Keeper machtlos gewesen, doch Beck drosch die Kugel aus drei Metern an die Latte. Die Zeit schien den Hoffenheimern davonzulaufen. In der Schlussphase gelang Lukas Hoffmann schließlich per Kopfball nach einem Freistoß Dennis Geigers der mehr als verdiente Ausgleich. Am Ende wusste Kaltenbach nicht so recht, ob er sich über die starke Aufholjagd freuen oder über den verpassten Dreier ärgern sollte, denn Johannes Kölmel scheiterte in aussichtsreicher Position an Norman und Skenderović stand bei seinem vermeintlichen Siegtreffer in der 90. Minute im Abseits. In der Nachspielzeit setzten die Engländer allerdings auch nochmal einen Konter, doch als Elijah Adebayo alleine auf Köbbing zulief, holte ihm der TSG-Schlussmann nervenstark den Ball vom Fuß. Nach dem Schlusspfiff gratulierte Fulhams Coach Steve Wigley den Hoffenheimer Spielern per Handschlag und attestierte ihnen „great character“.

Kapps Comeback

Kaltenbach musste das Wechselbad der Gefühle erstmal sacken lassen. Erst, nachdem die Jungs im Hotel des Funktionsteams ein Eisbad zu sich genommen hatten, rief er sie zur Nachbesprechung zusammen. „Wenn wir die erste Viertelstunde ausklammern, war das in Ordnung. Ich hoffe aber, dass jetzt alle kapiert haben, dass wir in den restlichen Partien von der ersten Minute an hellwach sein müssen.“ Erfreulich: In der 60. Minute feierte Kapitän Patrick Kapp nach einem in der Vorbereitung erlittenen Kreuzbandriss sein Comeback. Und: Immerhin haben die Hoffenheimer im Vergleich zum Vorjahr nach Spiel eins einen Zähler mehr auf dem Konto.

Am späten Nachmittag liefen die Kraichgauer mit rund 600 anderen Spielern aus knapp 180 Mannschaften und über 20 Ländern zur traditionellen Eröffnungszeremonie im Cotton Bowl ein. „The House That Doak Built“, so nennen die US-Amerikaner die traditionsreiche, 1932 eröffnete Arena, weil Doak Walker (1927-1998), Running Back der Southern Methodist University, in den 40er Jahren hier beim American Football unfassbare Zuschauermassen mobilisierte. Am Sonntagnachmittag war das Stadion zur Eröffnungsfeier des 37. Dallas Cups ebenfalls gut gefüllt, auf dem Rasen wurden wie wild Gruppenfotos und „Selfies“ geschossen. Auch der 2008 grundrenovierte Cotton Bowl ist im 21. Jahrhundert angekommen.

Heute Revanche gegen Monterrey

Im Anschluss an die „Opening Ceremony“ wurde das Komplementärspiel der TSG-Gruppe zwischen den Monterrey Rayados mit ihren dreistelligen Rückennummern und der U20-Nationalmannschaft der USA ausgetragen. Die TSG-Jungs waren da bereits wieder bei ihren Gastfamilien, das Trainerteam um Kaltenbach sah nach einem Treffer von Jeremy Ebobisse einen 1:0 (1:0)-Sieg der US-Boys, für die Jonathan Klinsmann – 1997 geborener Sohn des einstigen Bundestrainers und heutigen Chefcoachs der „Stars and Stripes“ – im Tor stand. Als die Sonne hinter der Haupttribüne des Cotton Bowl verschwunden war, war die Kälte im weiten Rund nicht mehr zu ertragen.

Für die U19 geht es direkt am Montag um 16 Uhr Ortszeit mit Spiel zwei gegen Monterrey weiter. Die Mexikaner stehen nach ihrer Auftaktniederlage bereits mit dem Rücken zur Wand. Im Vorjahr kassierten die Hoffenheimer gegen die „Rayados“ gleich zum Auftakt eine 1:2-Niederlage. Jetzt bietet sich also die Chance zur Revanche. Von Anfang an hellwach sein. Die Temperaturen sollen am Nachmittag auf 20 Grad steigen.

Fulham FC – TSG 1899 Hoffenheim 3:3 (3:2)
Fulham: Norman – Sheckleford, Opoku, Davies, Elworthy – de la Torre, Smile, Nabay (74. Harris), Thorsteinsson – Humphrys (61. Fossey), Walker (73. Adebayo).
Hoffenheim: Köbbing – Bühler, Lorenz, Stüber (18. Hoffmann), Politakis – Belkahia (60. Kapp) – Kwarteng (46. Geiger), Beck – Wähling (60. Kölmel), Skenderović, Çevik (72. Pander).
Tore: 1:0 Walker (4.), 2:0 Smile (12.), 3:0 Humphrys (16.), 3:1 Skenderović (20.), 3:2 Wähling (24.), 3:3 Hoffmann (82.).

Die TSG-Spiele im Überblick (alle Angaben Ortszeit MEZ -6):

Fulham FC – TSG 1899 Hoffenheim 3:3 (3:2)

Mo., 21.3., 16:00 Uhr: CF Monterrey Rayados – TSG 1899 Hoffenheim

Noch nicht terminiert: TSG 1899 Hoffenheim – USA U20

Fr., 25.3., 18/20 Uhr: Halbfinale (es qualifizieren sich die drei Gruppenersten sowie der beste Gruppenzweite)

So., 27.3., 18 Uhr: Finale

 

Alle Tage im Überblick:

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