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CAMPUS
19.05.2015

Wir fahren nach Wattenscheid!

Die nüchternen Fakten vorneweg: Die U19 steht zum zweiten Mal in Folge im Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Gegner am Pfingstmontag um 20:15 Uhr im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid ist der FC Schalke 04. Das nervenaufreibende 3:2 (1:0) im Halbfinal-Rückspiel gegen RB Leipzig lässt sich in der Nachbetrachtung nicht ganz so knapp zusammenfassen. Der Rückblick auf einen denkwürdigen Fußball-Abend.

Wolfgang Geiger war einst Chefscout der achtzehn99 AKADEMIE. Seit zweieinhalb Jahren wird er als „Berater des Managements“ bei RB Leipzig geführt. Schon beim Hinspiel musste der 57-Jährige viele Hände schütteln, am Montagabend im Dietmar-Hopp-Stadion gingen die Herzlichkeiten weiter. In der Halbzeitpause eines mitreißenden Spiels, dessen atemberaubendes Tempo 3.500 Zuschauer von den Sitzen riss, fuchtelte Geiger vor der Leipziger Kabine mit dem Stadionheft herum und redete auf RB-Coach Frank Leicht ein. Kurz zuvor hatte er sich noch einen „All-Area-Ausweis“ besorgt. Was auch immer der exakte Inhalt dieser Unterredung gewesen sein mag – grundverkehrt kann er nicht gewesen sein. Die Sachsen kamen wie gestochen aus der Kabine, überrannten viel zu tief stehende Hoffenheimer und sorgten mit zwei schnellen Toren für Unwohlsein auf den Rängen und auf der TSG-Trainerbank.

"Drabi" hält um sein Leben 

In fünf Minuten war nicht nur die 1:0-Führung dahin, sondern auch das Gesamtergebnis egalisiert. In dieser Phase wirkten die Hoffenheimer wie gelähmt und ließen zwei weitere Großchancen zu, die aber Keeper Dominik Draband vereitelte. Normalerweise vermeiden es Trainer, einen ihrer Jungs hervorzuheben. „Drabi hat ein Riesenspiel gemacht“, entfuhr es Julian Nagelsmann aber nach dem Schlusspfiff. „Während der Saison hat er sich nicht so oft auszeichnen können, weil seine Vorderleute alles erledigt haben. Heute musste er um sein Leben halten – und hat es getan.“ Nach dem Sonderlob schob der TSG-Coach aber nivellierend hinterher: „Das wird von einem guten Torwart auch erwartet.“ Als möglichen Grund für den Blackout nach dem Wiederanpfiff machte der 27-Jährige seine Halbzeitansprache aus: „Die habe ich sehr ruhig und taktisch gehalten. Genau so sind wir dann auch aus der Kabine gekommen – sehr taktisch, aber verschlafen.“

Im vergangenen Jahr fiel in den beiden Halbfinals gegen Schalke gerade mal ein hereingestochertes Törchen. Das Duell mit Leipzig hatte gleich zehn zu bieten, die meisten können für künftigen Video-Anschauungsunterricht verwendet werden. Das 1:0 durch Philipp Ochs etwa. Handgestoppte 9,3 Sekunden dauerte es, bis die Kugel nach dem Ballgewinn in der eigenen Hälfte im Netz zappelte. Oder das 3:2 durch Joshua Mees, der Sekunden zuvor eine Großchance vergeben hatte, fokussiert blieb und von Daniele Brunos Nachsetzen profitierte.

Wiedersehen mit der "Knappenschmiede"

„Ich muss mich für den Sieg nicht entschuldigen, auch wenn wir ihn heute nicht verdient haben“, so Nagelsmann, der jeden seiner Spieler einzeln herzte. "Aber: Wir können zur Pause deutlicher führen, das muss man auch sagen." Leipzig war – wie vom Meister der Staffel Nord/Nordost auch nicht anders zu erwarten – ein ebenbürtiger Gegner. Die Hoffenheimer haben aber in beiden Partien ein 1:2 gedreht und hatten jeweils in der Schlussphase mehr entgegenzusetzen.

Es war ein typisches Jugendfußballspiel, in dem sich hohes technisches Vermögen mit erfrischender Risikofreudigkeit paarte. Garniert wurde das Ganze von Flutlicht-Atmosphäre und einer Live-Übertragung im deutschlandweiten Fernsehen. Joshua Mees und Patrick Kapp verpassten die Humba, weil sie bei Sport1 vor die Kamera mussten. Auch das gehört dazu, wenn man es auf die große Bühne schaffen will. Philipp Ochs stand DFB-TV Rede und Antwort, schaffte es aber noch rechtzeitig, auf den Zaun zu steigen.

Ab Dienstag startet die Vorbereitung auf das Wiedersehen mit der „Knappenschmiede“. Diesmal ist es das Finale. „Schalke ist natürlich eine gute Mannschaft, aber wenn wir unser Spiel durchziehen, haben wir eine gute Chance“, gibt sich Kapp zuversichtlich. Mit 13 Siegen in Serie auf der Brust ist das nötige Selbstvertrauen da. „Wir haben das Zeug, Schalke wieder zu schlagen“, sagt Ochs. Er könnte der erste Spieler seit Piotr Trochowski (2002) werden, der in zwei A-Junioren-Endspielen ein Tor erzielt. Viel wichtiger aber: Auch die erste Titelverteidigung seit 2002 ist möglich!

Finale in Wattenscheid: Alle Informationen zum Kartenverkauf

Der Vorverkauf für das U19-Finale am Montag, den 25. Mai (20:15 Uhr), in Wattenscheid (Lohrheidestadion) gegen den FC Schalke 04 hat begonnen. Karten erhalten Sie ausschließlich im Ticketshop an der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr.

Am Samstag wird zudem vor und nach dem Bundesligaheimspiel gegen Hertha BSC jeweils eine separate Kasse (Kasse West) geöffnet sein. Diese öffnet um 12:30 Uhr bzw. 17:15 Uhr. Zudem wird es in Wattenscheid ebenfalls eine Tageskasse geben. Sie öffnet am Spieltag um 18:30 Uhr.

Preise:

- Sitzplatz: 10 Euro / 5 Euro ermäßigt

- Stehplatz: 5 Euro / 2 Euro ermäßigt

- Busfahrt : 0 Euro (Kosten trägt die TSG 1899 Hoffenheim e.V.)

Hier geht es zum Nachbericht von achtzehn99tv.

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