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02.05.2020

Historische Spiele (11): Internationales Glanzlicht der U14

Ein Wochenende ohne Spielberichte ist irgendwie seltsam. Leider wird sich das vorerst nicht ändern. Auf achtzehn99.de blicken wir daher seit drei und auch in den kommenden Wochen in loser Reihenfolge auf „historische Partien“ zurück, erzählen die dazugehörigen Geschichten nach und rufen sie wieder in Erinnerung. Heute: Das Europafinale des Premier Cups in Berlin 2017, bei dem der 2003er-Jahrgang einige bemerkenswerte Auftritte hinlegte und vor allem im Halbfinale gegen den Gastgeber überzeugte.

Am Ende einer famosen Turnierserie floss auf dem Olympiagelände in Berlin dann doch die eine oder andere Träne. Der 2003er-Jahrgang, die U14 der Saison 2016/17, hatte beim Europafinale des weltweit ausgetragenen Premier Cups in Berlin alle überzeugt und war durch mitreißende Spiele bis ins Finale gestürmt. Vor allem der überragende Halbfinalauftritt beim 4:2 gegen Gastgeber Hertha BSC hatte Erwartungen geweckt und den Europatitel greifbar nahe rücken lassen. Doch gegen die starken Kroaten von Dinamo Zagreb sollte es am Ende nicht reichen.

Erstmals war das weltweit veranstaltete Turnier für U14-Teams ausgetragen worden. Zuvor durften stets U15-Auswahlen antreten. Auch die TSG war mit ihren Jahrgängen bereits mehrmals dabei gewesen, hatte einen Sieg beim Deutschlandentscheid und damit das Ticket für das Europafinale aber stets verpasst.

Machtdemonstrationen beim Deutschlandentscheid

Die 2003er waren nun also die ersten Hoffenheimer, die sich drei Wochen vor dem Europafinale den nationalen Titel sicherten. Ebenfalls in Berlin hatten sich die Jungs von Trainer Carsten Kuhn, der die 03er auch in der aktuellen Saison als U17-Co-Trainer betreut, durch den Sieg in einer Gruppe mit RB Leipzig, Schalke 04 und dem Hamburger SV für das Viertelfinale qualifiziert, in dem der VfL Bochum nach einem 0:0 im Elfmeterschießen bezwungen wurde.

Das Halbfinale und das Finale waren dann Machtdemonstrationen: Zunächst gelang durch einen 5:1-Erfolg gegen den 1.FC Köln der Einzug ins Endspiel. Dort fegten die 2003er der TSG dann RB Leipzig mit 4:0 vom Rasen. Stürmer Mamin Sanyang wurde zudem mit fünf Treffern Torschützenkönig und auch noch zum besten Spieler des Turniers gewählt. Melkamu Frauendorf und Jonathan Burkhardt schafften es zudem ins Allstar-Team des Turniers.

Auftaktniederlage schnell abgehakt

Für das internationale Finale des Premier Cups waren die teilnehmenden Teams erneut auf das Olympiagelände in Berlin gekommen. Ein internationales Erlebnis mit einer Reise in ein anderes Land war den TSG-Jungs also verwehrt geblieben. Mannschaften aus 15 Nationen fanden sich Anfang Mai bei nasskaltem Wetter auf den drei Spielflächen ein. Lediglich Deutschland stellte mit dem Gastgeber Hertha BSC und der TSG zwei Teams.

In ihrer Vorrundengruppe bekam es die Mannschaft von Trainer Kuhn und seinen Co-Trainern Gabriel Meister und Barış Altuz zunächst mit RB Salzburg aus Österreich, der SSC Neapel aus Italien und dem SK Brann aus Norwegen zu tun. Eine harte Gruppe, da waren sich Trainerteam und Spieler nach der Auslosung sicher.

Gleich im Auftaktspiel gab es gegen Salzburg eine 1:2-Niederlage, bei der Florian Bährs Führungstreffer nicht reichte, um die ersten Punkte einzufahren. Schon in der zweiten Partie gegen Neapel stand die TSG also unter Druck, denn die Süditaliener hatten ihr Auftaktspiel gegen Brann gewonnen und wären für die Kraichgauer bei einer Niederlage nicht mehr einzuholen gewesen. Doch die Kuhn-Truppe legte eine beeindruckende Vorstellung hin und fuhr einen klaren 4:0-Erfolg ein. Vor allem Sanyang gab eine famose Visitenkarte ab: Alle vier Treffer gingen auf das Konto des pfeilschnellen Angreifers.

Keine Probleme gegen makellose Griechen

Mit einem guten Gefühl ging die TSG in den zweiten Turniertag. Um nicht auf das parallel stattfinde Spiel zwischen Salzburg und Neapel schielen zu müssen, sollte mit einem Sieg gegen die Norweger vom SK Brann der Viertelfinaleinzug klargemacht werden und dank eines Doppelpack von Sanyang glückte den Kraichgauern ein 2:1-Erfolg. Als Gruppenzweiter hinter RB Salzburg ging es somit ins Viertelfinale und damit in die Runde der acht besten europäischen Teams.

Gegner im ersten K.o.-Spiel des Turniers waren die Griechen von Olympiakos, die makellos durch ihre Gruppe gekommen waren: drei Spiele, drei Siege gegen Dinamo Zagreb, FC Honka und Schachtar Donezk. Gegen die TSG war es jedoch mit der Souveränität vorbei, denn die Kraichgauer beherrschten das Spiel und gingen drei Minuten vor der Halbzeit durch Nick Breitenbücher in Führung. Da die TSG-Defensive um das Innenverteidiger-Duo Luca Campanile und Jonathan Burkhardt allen Angriffsbemühungen der Griechen standhielt, war der Sieg kaum in Gefahr. Eine Minute vor Schluss setze Sanyang mit seinem siebten Turniertor den Schlusspunkt.

Eine Halbzeit im Halbfinale reicht zur Entscheidung

Zu einem rein deutschen Duell kam es schließlich am dritten Turniertag im Halbfinale. Die TSG traf auf Hertha BSC, die als Gastgeber diesmal eine bessere Rolle spielten als noch beim Deutschlandfinale: Damals waren die Hauptstädter im Viertelfinale ausgeschieden, diesmal reichte es nach ihrem Gruppensieg und dem 3:0-Viertelfinalerfolg gegen die Slowenen vom NK Domžale immerhin für das Halbfinale.

Dass dort für die Hertha Endstation war, lag an einer bärenstarken Performance der TSG. Bereits nach drei Minuten schweißte Adonis Krasniqi den Ball aus 15 Metern ein und nur drei weitere Minuten später erhöhte Frauendorf nach starkem Solo auf 2:0. Die Berliner waren geschockt und die TSG trat in der Folge souverän auf. Vier Minuten vor der Halbzeit traf Krasniqi mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 und in der Schlussminute verwandelte Valentin Lässig noch einen Freistoß direkt.

Der 4:0-Pausenstand war ein klares Zeichen und nahm der Partie in den zweiten 20 Minuten jegliche Spannung. Daran änderten auch die beiden Hertha-Treffer nichts mehr. Die TSG-Talente waren abermals ins Finale eingezogen, das vor großem Publikum im Amateurstadion der Hertha stattfinden sollte.

Stolz überwiegt nach Finalniederlage

Angesichts des überzeugenden Auftritts gegen die Hertha hatten nicht wenige erwartet, dass sich die Kraichgauer nach dem nationalen auch den kontinentalen Titel holen und Europachampion des Premier Cups werden. Doch die Kuhn-Truppe traf mit Dinamo Zagreb auf einen Gegner, der sich im Verlaufe des Turniers kontinuierlich gesteigert hatte. Ihre Gruppe hatten die Kroaten noch hinter Olympiakos auf Platz zwei beendet, im Viertelfinale gab es dann einen Sieg im Elfmeterschießen gegen Turniermitfavorit Salzburg und im Halbfinale folgte ein fulminantes 5:0 gegen Sparta Prag.

Die TSG war also gewarnt und doch musste sie schon nach drei Minuten den 0:1-Rückstand hinnehmen. In der Folge war die Kuhn-Truppe zwar bemüht und hatte auch die eine oder andere Ausgleichschance, doch sechs Minuten vor dem Ende machte Dinamo mit dem 2:0 alles klar.

Die TSG-Jungs sackten nach dem Schlusspfiff zusammen und ließen zum Teil ihren Emotionen freien Lauf. Mit etwas Abstand überwog dann aber doch der Stolz. Bei den Spielern, von denen Sanyang abermals als bester Torschütze und Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, und bei Coach Kuhn: „Die Jungs haben im europäischen Vergleich einen richtig guten Eindruck hinterlassen und können auch als zweiter Sieger glücklich nach Hause fahren“, so der heutige U17-Co-Trainer damals im Mai 2017.

 

Hertha BSC – TSG 1899 Hoffenheim 2:4 (0:4)
Hoffenheim: Dietz – Đurić (31. Loßner), Burkhardt (26. Baur), Campanile, Bähr – Baltzer, Breitenbücher (22. Hausmann), Melk. Frauendorf, V. Lässig – A. Krasniqi (31. Mehaj), Sanyang.
Tore: 1:0 A. Krasniqi (3.), 2:0 Melk. Frauendorf (6.), 3:0 A. Krasniqi (16.), 4:0 V. Lässig (20.), 4:1 (30.), 4:2 (40.).
Berlin, Olympiagelände, 7. Mai 2017

 

Historische Spiele

1 | Triumph im Schatten des Olympiastadions | U19: TSG Hoffenheim – Hertha BSC 2:1 | Finale DFB-Junioren-Pokal 2010

2 | Ein Meistertitel zum Geburtstag | U16: TSG Hoffenheim II – VfB Stuttgart II 3:2 | Entscheidungsspiel um die B-Jugend-Oberligameisterschaft 2013

3 | Das eingelöste Versprechen | U19: TSG Hoffenheim – SV Werder Bremen 3:1, 2:0 | Halbfinals um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft 2016

4 | Meisterstück in Walldorf | U23: FC-Astoria Walldorf – TSG Hoffenheim II 0:1 | Entscheidender Sieg zum Aufstieg in die Regionalliga 2010

5 | Rapps goldenes Händchen gegen City | U19: TSG Hoffenheim – Manchester City 5:2 | Sieg im ersten Youth-League-Gruppenspiel 2018

6 | Im Fernduell die Nerven behalten | U15: TSG Hoffenheim – SC Freiburg 3:1 | Entscheidender Sieg zur Süddeutschen C-Jugend-Meisterschaft 2016

7 | Schmerzhaftes Treffen mit einem späteren Weltstar | U19: FC Schalke 04 – TSG Hoffenheim 3:1 | Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft 2015

8 | Meisterfeier auf dem Halberg | U15: SV Wehen – TSG Hoffenheim 2:3 | Entscheidender Sieg zur Süddeutschen C-Jugend-Meisterschaft 2013

9 | Pokalfight gegen Grifos Pforzheimer | U19: 1.CfR Pforzheim – TSG Hoffenheim 4:7 n.V. | Sieg im BFV-Pokal-Finale 2011

10 | U17 triumphiert nach „Tennismatch“ | U17: TSG Hoffenheim – Borussia Dortmund 6:4 | Finale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft 2008

 

 

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