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JUNIORINNEN
24.04.2020

„Der Fußball fehlt schon sehr!“

Während das Bundesligateam zumindest in Kleingruppen wieder trainieren darf, müssen sich die U20 und die Juniorinnen weiter gedulden. Der Ball rollt bei den meisten Spielerinnen trotzdem – im Garten, im Wohnzimmer oder auf der Playstation. So auch bei Runa Kreutzer (U17), Hannah Engel (U15) und Tala Winter (U14), die einen Einblick in ihr Leben während der Corona-Krise geben und von Challenges, nervenden Geschwistern und der Sehnsucht nach ihren Teamkolleginnen erzählen.

„Ich vermisse es schon sehr, mit meiner Mannschaft auf dem Platz zu stehen“, gibt Runa Kreutzer zu. Schon seit fast sechs Wochen muss die 15-Jährige aufgrund der Corona-Krise auf das Training und die Spiele mit der U17 der TSG verzichten, die sich in der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd kurz vor der Zwangspause mitten in den Meisterschaftskampf eingeschaltet hatte. Ihre Trainer denken sich für das Heimtraining, mit dem sich die Spielerinnen seit Beginn der Pause auf eine mögliche Fortsetzung des Spielbetriebs vorbereiten, immer wieder neue Herausforderungen aus. „Wir haben ein Lauf- und Kraftprogramm, außerdem kriegen wir Aufgaben in den Bereichen Technik und Theorie“, erzählt Kreutzer. „Mir macht das eigentlich Spaß und ich gebe mein Bestes, damit ich fit bin, wenn es wieder losgeht.“ Mit ihrem Teamkolleginnen misst sie sich zudem regelmäßig in von den Trainern ausgerufenen Challenges, für alle erledigten Aufgaben gibt es Punkte. „Ich glaube, ich stehe im Ranking momentan ganz gut da“, sagt Kreutzer, die neben den Fußball auch lange als Leichtathletin aktiv war. Die schnelle Außenbahnspielerin gibt sich trotz der ungewohnten Situation und dem Wunsch, bald einfach wieder Fußballspielen zu können, ganz entspannt. Die vergangenen Wochen hat sie für Dinge genutzt, für die neben Training und Spielen sonst nur wenig Zeit bleibt. „Ich backe und koche sehr viel“, erzählt die Zehntklässlerin. „Außerdem gehe ich Fahrradfahren oder bin mit den Inlinern unterwegs – und ich habe Jonglieren gelernt!“ Mit ihren Teamkolleginnen bleibt Runa Kreutzer über WhatsApp in Kontakt, ein Anruf ist ab und zu ebenfalls dabei. Auch mit ihren Schulfreunden muss die 15-Jährige über das Smartphone kommunizieren, sich nicht täglich in der Schule zu sehen, fehlt Kreutzer ganz besonders.

Mit dem Unterricht in den eigenen vier Wänden hat Hannah Engel hingegen kaum Probleme. „Aber die Lehrer übertreiben ein bisschen“, befindet die U15-Spielerin, die sich die Themen und Aufgaben, die sie von der Schule geschickt bekommt, nun schon seit einigen Wochen zuhause selbst erarbeiten muss. Viel mehr schmerzt der Gundheimerin jedoch die Fußball-Zwangspause. „Für mich ist das ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, der gerade wegfällt“, gesteht die 15-Jährige. Auch ohne Mannschaftraining und Spielbetrieb gibt Hannah Engel aber alles, um sich weiterzuentwickeln. Deshalb zieht sie den Heimtrainings-Plan, der neben einem Athletikteil auch Technikübungen und Koordinationsaufgaben beinhaltet, ohne zu murren durch. „Viele Sachen machen ja auch Spaß und wenn man mal nicht so viel Lust hat, dann macht man es trotzdem, weil man sich danach besser fühlt“, erzählt Engel. Außerdem geht es auch für die U15-Spielerinnen darum, beim Training zuhause Punkte zu sammeln, um sich am Ende einen Preis zu sichern. Durch das Herumschicken der Videos mit den erfüllten Aufgaben, bleibt Engel auch mit ihrem Teamkolleginnen in Kontakt. Die Offensivspielerin spielt erst seit dem vergangenen Sommer für die TSG, über ihren Wechsel ist sie „sehr, sehr froh“. Seither bringt sie ihr Vater zwei bis dreimal in der Woche aus der Pfalz zum Training ans Förderzentrum nach St. Leon-Rot. „Dem ist schon ganz langweilig“, sagt die Offensivspielerin lachend. „Bei mir geht es mit der Langeweile, ich helfe meiner Mutter viel im Garten.“

Tala Winter, die nun schon fast fünf Jahre bei der TSG Fußball spielt und mittlerweile Spielführerin der U14-Juniorinnen ist, geht derweil viel Fahrradfahren oder nutzt das große Trampolin, das bei ihrer Familie im Garten steht. Die Siebtklässlerin leidet wie ihre Teamkolleginnen derzeit unter Fußball-Entzug, zumindest auf der Playstation rollt bei der Mittelfeldspielerin aber regelmäßig der Ball. „Ich spiele mit Anderen aus meiner Mannschaft, so bleiben wir in Kontakt“, erzählt Winter. Mit der derzeitigen Situation kommt die 13-Jährige ganz gut klar, nur ihre Geschwister, mit denen sie nun viel Zeit verbringt, seien nervig, sagt sie. Auch die U14 hat von ihren Trainern einen Trainingsplan für die Pause bekommen, der immer wieder erneuert wird. „Die Challenges finde ich gut“, so Winter. „Am Anfang waren die Aufgaben einfach, jetzt werden sie immer anspruchsvoller.“ Neben den Technikübungen müssen die U14-Juniorinnen laufen gehen, auch das findet Tala Winter in Ordnung. „Ich vermisse aber meine Mitspielerinnen und das normale Fußballspielen“, hadert die Spielführerin. So wie auch Runa Kreutzer und Hannah Engel wünscht sie sich Eines eben ganz besonders: bald wieder mit ihrem Team um Punkte zu kämpfen.

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