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AKADEMIE
06.04.2020

Corona-Chronicles: U19-Physio Gard bildet sich weiter

Der Fußball steht still, doch das Training muss weitergehen – nicht als Mannschaft, aber individuell. Achtzehn99.de wirft nach und nach einen Blick auf jedes einzelne Akademie-Team und spricht mit einem Spieler, Trainer oder Betreuer darüber, wie es ihm und den Mannschaftskameraden oder dem Trainerteam in dieser außergewöhnlichen Zeit ergeht. Heute blicken wir auf die U19 und ihren Physiotherapeuten Fritz Gard, der versucht, seine verletzten Spieler aus dem Homeoffice zu betreuen.

Vielerorts wird in diesen Zeiten versucht, das Positive an dem Corona-Ausnahmezustand zu sehen: Rückbesinnung auf das wirklich Wichtige, mehr Zeit für Liegengebliebenes und vor allem für diejenigen, mit denen man unter einem Dach wohnt. Das gilt auch für Fritz Gard. Der Physiotherapeut der U19 verbringt die Zwangspause in seiner Heimat im Saarland.

In der gemeinsamen Wohnung kann er nun immerhin mehr Zeit als sonst mit seiner Freundin verbringen. „Wir gehen häufig spazieren und kochen viel, haben aber auch beide im Homeoffice genug zu tun. Meine Freundin ist Lehrerin und muss ihren Schülern Aufgaben stellen und sie kontrollieren. Ich versuche, von hier aus die medizinischen Belange der Akademie und der U19 im Auge zu behalten“, sagt Gard, der neben seiner Aufgabe beim A-Jugend-Bundesligateam auch als Koordinator für den gesamten Physiotherapie-Bereich der TSG-Akademie tätig ist.

Verletzte Spieler gut versorgt

In Kontakt mit dem U19-Trainerteam und den Spielern ist der 33-Jährige natürlich auch vom Saarland aus. Vor allem mit Athletiktrainer Stephan Kisling spricht Gard regelmäßig, um sich über die körperliche Verfassung der 30 Spieler des U19-Kaders zu informieren. Mit dem Koordinator Medizin, Bernd Steinhoff, sowie dem Akademie-Leiter Dominik Drobisch tauscht sich Gard zudem wöchentlich in einer Telefonkonferenz aus.

Auch der Kontakt zu den aktuell verletzten Spielern ist durch die Corona-Zwangspause nicht abgebrochen. Dass sich Gard momentan nicht persönlich um die Genesung der Jungs kümmern kann, werde gut kompensiert, sagt der Physio. So befinden sich Daniel Klein und Max Geschwill in den qualifizierten Händen der TSG-Reha-Mitarbeiter, Melesse Frauendorf kann sein Programm ohne Abstriche im heimischen Fitnessraum machen und der Australier Noah Botić ist in seiner Heimat zur Behandlung bei einem Physiotherapeuten. „Mit dem Kollegen spreche ich ebenfalls regelmäßig, damit Noah die für ihn notwendige Versorgung bekommt“, so Gard.

„Die Jungs so fit wie möglich halten“

Die gesunden U19-Spieler bekommen von Cheftrainer Marcel Rapp und Athletiktrainer Kisling stets ihr tägliches Trainingspensum geschickt. Rapp bereitet zudem Videosequenzen vor und stellt seinen Schützlingen dazu Aufgaben, die sie zu bearbeiten haben. Wenn es dann irgendwann wieder mit dem Mannschaftstraining weitergeht, sollen die Jungs schließlich mental und körperlich bereit sein.

Gard weiß, wie wichtig es für die Körper von Hochleistungssportlern ist, die Belastung nicht allzu sehr abfallen zu lassen. „Das Mannschaftstraining kannst du nicht ersetzen, deshalb werden fußballerisch auf jeden Fall ein paar Prozent fehlen. Aber wir versuchen, die Jungs körperlich so fit wie möglich zu halten. Damit sie auf einem guten Stand sind, wenn das Training im Leistungszentrum wieder losgeht.“

Neben dem privaten sieht Gard auch im beruflichen Bereich einen positiven Effekt der Corona-Pause: „Die Jungs haben jetzt auch mal Zeit, kleinere muskuläre Verletzungen richtig auszukurieren. Das geht während der Saison ja oft nur mit viel Behandlung. Jetzt kann man es sich leisten, zu sagen, die Zeit heilt alle Wunden, und die natürlichen Heilungsprozesse wirken zu lassen“, so der U19-Physio.

Eigener Fitnessraum ersetzt das Studio

Neben dem regelmäßigen Austausch mit den Trainern, Verantwortlichen und Spielern nutzt Gard die Zeit auch, um sich auf eine Weiterbildung vorzubereiten oder konzeptionelle Planungen für die nächste Saison voranzutreiben. „Und dann ist natürlich auch mal Zeit für Sachen, die sonst länger liegenbleiben – wie zum Beispiel die Steuererklärung.“ Und die täglichen Spaziergänge mit seiner Freundin gibt es im Berufsalltag des früheren Oberligastürmers natürlich auch nicht. Bei diesen achtet Gard selbstverständlich auf den nötigen Abstand zu anderen Menschen, denn für die Maßnahmen wie das Kontaktverbot hat er Verständnis. „Das macht schon Sinn und ich tue auch alles, was mir persönlich möglich ist, um die Situation nicht zu verschlimmern.“

Ein- bis zwei Mal pro Woche bringt sich Gard in Sachen Coronavirus auf den neuesten Stand. „Das muss reichen. Wenn ich mich jeden Tag über die neuesten Fallzahlen informiere, würde mich das verrückt machen“, sagt der Physiotherapeut, der 2017 vom Grasshopper Club aus Zürich zur TSG kam und der auch schon für den Nachwuchs von Bayer Leverkusen gearbeitet hat. Allzu sehr verunsichern lassen will sich Gard nicht: „Ich sehe es aktuell noch einigermaßen entspannt und habe keine Angst um mich persönlich. Auch wenn es natürlich schwierig ist, wenn man sich nicht frei bewegen oder etwas essen gehen kann.“ Und noch etwas fehlt ihm: „Ins Fitnessstudio zu gehen.“

Zum Glück existiert in Gards Wohnung ein eigener kleiner Fitnessraum. Der U19-Physio will eben nicht nur seinen Teil dazu beitragen, dass die Spieler fit zum ersten Mannschaftstraining nach der Corona-Pause auftauchen. Er möchte auch selbst in guter Form ins Leistungszentrum zurückkehren.

 

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