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19.12.2019

Rückblick (3/4) | Galm: Das Große kommt noch

Eine überaus erfolgreiche Hinrunde liegt hinter der U17-Bundesligamannschaft der TSG. Stolze 16 Spiele lang blieb die Mannschaft von Trainer Danny Galm ungeschlagen, ehe es sie am letzten Spieltag vor der Winterpause erwischte. Der Chefcoach ist dennoch zufrieden mit seinen Jungs, weiß aber auch, worauf er und sein Team in Zukunft achten müssen, um im Frühjahr das ganz große Ziel zu erreichen.

Danny, ihr seid mit einer 1:2-Niederlage bei Bayern München in die Winterpause gegangen. Es war im 17. Saisonspiel die erste Niederlage der laufenden Spielzeit. Wie ärgerlich war es für euch, mit diesem Ergebnis in die Winterpause zu gehen?

Es war einfach nicht unser Tag und wir hatten es auch nicht verdient, etwas aus München mitzunehmen. Aber natürlich ist es ärgerlich. Wir sind schon so ehrgeizig, dass wir gerne so lange wie möglich ungeschlagen geblieben wären. Vielleicht ist es aber auch gar nicht so schlecht, als Verfolger mit nur einem Punkt Rückstand in die Rückrunde zu gehen. Wir werden uns gut vorbereiten und dann alles dafür tun, um unser Ziel zu erreichen.

Das Ziel lautet nach wie vor Süddeutsche Meisterschaft. Wie siehst Du eure Aussichten im Dreikampf zwischen Mainz 05, Bayern München und euch? Ihr habt ja als einziges Team schon alle vier Partien gegen die direkten Konkurrenten absolviert. Ein Vorteil?

Kann man so nicht sagen. Wahrscheinlich wird die Meisterschaft an einen der drei Klubs gehen, aber in dieser Liga ist kein Spiel ein Selbstläufer und es gab schon verrückte Ergebnisse gegen die anderen Teams. Da gewinnt zum Beispiel Augsburg 7:1 bei den Bayern. Auch wir haben gegen den FCA Punkte gelassen. Wir haben unter anderem noch das schwere Rückspiel in Augsburg, dazu die unberechenbaren Derbys daheim gegen den Karlsruher SC und den VfB Stuttgart sowie weitere knifflige Auswärtsspiele.

Ihr wart 16 Spiele hintereinander ohne Niederlage und habt ein überragendes Torverhältnis von 57:16 Toren, was bedeutet, dass ihr in der B-Jugend-Bundesliga Süd/Südwest sowohl die beste Offensive als auch die beste Defensive stellt. Klingt nach einer Hinrunde der Superlative. Wie würdest Du die erste Saisonhälfte beschreiben?

Ich rede immer davon, dass wir unsere eigene Geschichte schreiben. Eine Hinrunde ohne Niederlage gab es für eine Hoffenheimer U17 noch nie. Von daher können wir sicherlich zufrieden sein. Wir haben vieles erlebt und die Jungs haben viel investiert. Deshalb ist es jetzt auch mal Zeit, durchzuschnaufen und die Feiertage mit der Familie und mit Freunden zu verbringen. Man darf auch nicht vergessen, dass es für die Jungs im Sommer eine große Umstellung von der U16 auf die U17 war.

Mit Mamin Sanyang, Armindo Sieb und Melkamu Frauendorf habt ihr drei Spieler dabei, die bereits vergangene Saison in der U17 gespielt haben. Wie wichtig waren die Drei, um von Anfang an da zu sein, und vielleicht auch, um die Jungs, die aus der U16 kamen, zu führen?

Natürlich war es von Vorteil, dass Mamin, Armindo und Mel das U17-Leistungsniveau bereits erlebt haben. Auch Luca Campanile hat ja in der Vorsaison schon mal bei uns in der U17 ausgeholfen. Die Erfahrung hat uns schon gutgetan.

Und wie war die Umstellung für die neuen U17-Spieler?

Der Großteil der Truppe kannte sich ja schon seit der U13 oder U14. Von daher ist das schon eine gewachsene Mannschaft, die gut aufeinander abgestimmt ist. Mit Rolands Bočs und Nahuel Noll hatten wir nur zwei externe Neue, die sich aber schnell an das Leistungsniveau angepasst haben. Und dann kam mit Umut Tohumcu noch ein Junge dazu, den wir direkt aus der U15 in die U17 hochgezogen haben, der aber sofort seinen Platz gefunden hat. Man merkt einfach ein enorm gutes Klima in der Truppe und dann waren wir ja auch direkt im ersten Spiel voll da.

Wie siehst Du allgemein die Entwicklung Deiner Mannschaft?

Die Ergebnisse haben sofort gestimmt. Spielerisch haben wir uns unser späteres Niveau nach und nach erarbeitet. Mitte der Saison hatten wir eine gewisse Leichtigkeit. Das war wohl unsere beste Phase. Generell spielen wir eine relativ konstante Saison. Ich weiß aber, dass wir zu noch mehr in der Lage sind – auch wenn wir jetzt schon die beste Offensive und Defensive der Liga stellen. Darauf dürfen wir uns allerdings nicht ausruhen, denn das Große kommt noch.

Was müsst ihr nun noch tun, um euer großes Ziel zu erreichen und im April und Mai um die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft zu spielen?

Die dafür nötigen Ergebnisse werden kommen, wenn jeder für die Mannschaft arbeitet und das eigene Ego zurückstellt. Denn wenn wir als Team erfolgreich sind, profitiert auch jeder einzelne davon. Unser Motto ist schon die ganze Saison „Auffallen durch Leistung“ – und daran messe ich die Jungs. Wenn wir es schaffen, die Mentalität gepaart mit unserer spielerischen Qualität auf den Platz zu bringen, werden wir unser Ziel erreichen. Und am Ende wird dann die Mannschaft vorne stehen, die es am meisten verdient hat.

Aber nervt es momentan nicht, wenn ihr die beste Offensive und Defensive vorweist und trotzdem nicht Erster seid?

Überhaupt nicht. Bis jetzt ist der Meistertitel noch nicht vergeben worden. Das ist alles nur eine schöne Vorbereitung, auf das, was dann im April entschieden wird. Die Mainzer und die Bayern zeigen, dass sie einen Topjahrgang haben. Obwohl wir so lange ungeschlagen waren, haben wir keinen der beiden abgeschüttelt. Das zeigt einfach, wie eng die Spitze in der Bundesliga Süd/Südwest beieinander ist. Aber das macht ja auch Spaß und wir machen nur die Sachen, die wir auch beeinflussen können. Wenn wir es schaffen, die Jungs noch ein bisschen besser zu machen, dürfte es am Ende schon ein ordentlicher Platz werden.

Was können die Jungs aus so einem Titelkampf für ihre Entwicklung mitnehmen?

Das ist für die Entwicklung der Jungs mit das Beste, was es gibt. Wenn sie um die Meisterschaft spielen, müssen sie sich einem gewissen Druck stellen. Druck, den sie sich selbst machen, aber auch Druck, der von außen kommt. Vor allem, wenn so etwas wie Serien von ungeschlagenen Spielen oder von Spielen ohne Gegentor aufkommen. Daran wächst ihre mentale Stärke und im täglichen Training entwickeln wir sie dann individuell und als Mannschaft.

Es ist auffällig, wie breit euer Kader aufgestellt ist und dass Du von der Bank immer noch viel Qualität nachlegen kannst. Wie siehst Du Deine Mannschaft personell für die Restrückrunde aufgestellt?

Wir hatten zum Glück nur wenige Verletzte. Ich hoffe, dass das so weitergeht. Natürlich wünsche ich mir aber, dass unsere beiden Langzeitverletzten Bambasé Conté und Luca Baltzer demnächst zu uns stoßen. Mit ihnen werden wir noch mal Qualität dazugewinnen, auch wenn sie jetzt sehr lange nicht mehr gespielt haben. Die beiden sind nicht nur tolle Fußballer, sondern auch tolle Menschen, die einen guten Spirit in die Kabine bringen. Deshalb freuen wir uns, wenn sie jetzt wieder regelmäßig bei uns und nicht mehr in der Reha sind.

Eure Offensivabteilung liefert sich ein regelrechtes Wettschießen. Zur Winterpause steht Nick Breitenbücher bei zwölf Saisontoren, Turan Çalhanoğlu und Armindo Sieb haben jeweils zehn Mal getroffen und Mamin Sanyang war acht Mal erfolgreich. Stachelt so ein interner Wettkampf zusätzlich an?

Wenn du Stürmer bist, willst du immer selber treffen. Das ist mir auch wichtig. Wir führen aber intern auch Statistiken über Vorlagen oder das Einleiten von Toren. Diese Werte sind mir genauso wichtig, denn die Tore sind zwar das, was nach außen dringt, aber das Wichtige ist, wie wir die Jungs intern sehen. Da bin ich auch sehr dankbar für den regelmäßigen Austausch mit Dirk Mack, Marcel Rapp, Marco Wildersinn, Bastian Huber und Pellegrino Matarazzo. Zusammen durchleuchten wir die Jungs komplett und dabei geht es ganz sicher nicht nur darum, wer wie viele Tore geschossen hat, sondern um die Entwicklung.

Ein besonderer Begleitumstand dieser Saison ist, dass ihr für die Doku-Serie „Inside TSG U17“ über die ganze Spielzeit immer mal wieder von einem Kamerateam von DFB-TV begleitet werdet. Wie ist das für die Jungs und für euch als Trainerteam?

Die Jungs haben das gut angenommen, aber das Drehteam ist auch sehr kommunikativ. Am Anfang war es natürlich etwas ungewohnt – auch für mich, wenn ich beim Training oder Spiel ein Ansteckmikrofon trage. Wir haben uns aber schnell aneinander gewöhnt und wollen mit der Doku einfach zeigen, wie wir sind und arbeiten. Die Videos zeigen, wie viel Energie wir schon in unsere Jugend investieren und wie professionell wir mit ihnen umgehen. Und für unsere eigene Geschichte erhalten wir somit perfektes Bildmaterial.

Das zu Ende gehende Jahr war für Dich und für euch als Team ein sehr erfolgreiches. Welche Wünsche für euer Spiel sind denn noch für 2020 offen?

Wenn man die beste Offensive und Defensive stellt, hat im Gesamtkonstrukt schon vieles gepasst. Aber ich wünsche mir für die restlichen Spiele noch den einen oder anderen Zu-Null-Sieg mehr. Dafür ist nicht nur die Abwehr inklusive des Torwarts gefragt, sondern auch die Offensivreihe mit ihrem Anlaufverhalten. Daran und an vielen anderen Dingen werden wir ab dem 7. Januar fünf Wochen lang arbeiten, bevor es dann Mitte Februar gegen Greuther Fürth wieder losgeht.

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