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U23
17.12.2019

Rückblick (1/4) | Wildersinn: Es ist ein Team entstanden

Bereits 20 Saisonspiele hatte die U23 absolviert, bevor sie vergangene Woche in die Winterpause ging. Cheftrainer Marco Wildersinn blickt mit achtzehn99.de auf die erste Saisonhälfte zurück und sieht seine Mannschaft momentan auf einem ganz anderen Niveau als noch im Sommer. Für die Restrückrunde möchte der Fußball-Lehrer vor allem die defensive Stabilität verbessern und setzt dabei auch auf die Rückkehr seines Kapitäns.

Marco, wenn Du auf Deine Mannschaft im Sommer zurückblickst und sie mit der vergleichst, die Du heute vor Dir hast: Wie würdest Du die Entwicklung beschreiben?

Wir hatten einen großen Umbruch mit vielen Jungs aus der U19 und einigen externen Neuzugängen. Das muss sich dann erst finden. Aber da ist etwas passiert, die Mannschaft ist zusammengewachsen und es ist ein Team entstanden. Darüber hinaus haben sich die Spieler, die aus der U19 gekommen sind, jetzt an den Erwachsenenfußball gewöhnt. Am Anfang war das bei ihnen noch etwas jugendlicher und körperloser. Und mittlerweile nimmt bestimmt auch keiner mehr ein Spiel auf die leichte Schulter.

War das denn zu Beginn noch der Fall?

Nicht direkt, aber jetzt wissen alle, dass es in jedem Zweikampf darum geht, etwas zu investieren. Gleich im ersten Spiel gegen Aalen haben das einige Spieler gemerkt. Aber da sind wir mittlerweile schon auf einem anderen Level.

Gibt es denn bei den acht U19-Jungs, die im Sommer zu euch gestoßen sind, noch große Unterschiede, was die Gewöhnung an den Erwachsenenfußball angeht?

Du kannst natürlich nicht alle acht über einen Kamm scheren. Samu Lengle hatte beispielsweise aufgrund seiner Physis und der Tatsache, dass er letzte Saison schon bei uns gespielt hat, weniger Anpassungsprobleme. Andere haben es zum Beispiel sehr schnell erkannt, dass sie sich in jedem Training voll reinknallen müssen und dadurch haben sie sich schnell positiv entwickelt. Vieles spielt sich da aber auch im Kopf ab. Die Spielanteile waren recht unterschiedlich. Ilay Elmkies, Luis Görlich, Tim Linsbichler und Samu haben recht viel gespielt. Enes Tubluk, Tobi Heiland, Alex Nitzl und Luca Philipp aus unterschiedlichen Gründen wenig bis gar nicht.

Wie siehst Du allgemein die Formkurve Deiner Mannschaft in den ersten 20 Saisonspielen?

Von den Leistungen her war es eher eine Zickzack-Kurve. Zwischendurch hatten wir allerdings auch mal eine Phase, in der wir relativ lange nicht gewonnen haben. Da haben wir auch Führungen verspielt und gegen Mannschaften von unten keine Punkte geholt. Mit Hängen und Würgen sind wir dann durch einen Sieg gegen Koblenz aus dieser Phase herausgekommen. Das hat uns wieder so beflügelt, dass wir uns dann gegen Freiburg befreit haben. Auch wenn das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist.

War das 7:0 gegen Freiburgs U23 so etwas wie ein Schlüsselspiel für die ordentliche letzte Phase des Jahres? Und auch der Höhepunkt bislang in der Saison?

Ja, das hat schon viel Selbstvertrauen gegeben. Wir hatten aber auch davor gegen den Bahlinger SC, gegen Elversberg oder Saarbrücken gute Spiele und Steinbach am Rande einer Niederlage. Es gab immer mal wieder Phasen, in denen wir es sogar geschafft haben, den Gegner an die Wand zu spielen, aber dann auch wieder welche, in denen wir zu viel zugelassen haben.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren kam es relativ selten vor, dass Spieler aus dem Profikader bei euch mitgespielt haben.

Das stimmt, das war definitiv weniger als in den letzten Jahren. Wir waren daher etwas mehr auf uns gestellt, was aber auch gut ist, denn wir wollen ja, dass sich die jungen Spieler beweisen und entwickeln. In den vergangenen Jahren war es schon so, dass wir den einen oder anderen Sieg mehr geholt haben, weil wir Unterstützung von oben hatten.

Gab es einen Tiefpunkt in der ersten Saisonhälfte?

Das Spiel in Ulm war sehr schwach. Der Gegner war gut, wir haben uns dort aber auch richtig den Schneid abkaufen lassen. Da waren wir chancenlos. Auch die Spiele in Walldorf und Gießen waren nichts.

Neben den acht U19-Spielern, die dazugestoßen sind, kamen auch acht externe Neuzugänge. Wie haben sie sich eingeführt und entwickelt?

Unterschiedlich. Spieler wie Jan Ferdinand oder Franko Kovačević haben schon voll eingeschlagen. Bei den Jüngeren wie Lucas Zeller, Jacob Young, Deji Beyreuther oder Kennet Hanner López hat man gesehen, dass sie aus unterschiedlichen Grünen Anpassungsprobleme hatten. Aber alle haben gute Ansätze gezeigt und ich verspreche mir noch einiges von ihnen. Nick Fennell gibt dem Team mit seiner Erfahrung schon einiges, aber ich denke, auch von ihm wird in Zukunft noch mehr kommen. Für Giuseppe Signorelli war die Konkurrenzsituation zu groß. Er wird seinen Vertrag zum 1. Januar auflösen und in den USA ein Studium beginnen, bei dem er auch Fußball spielen kann.

Aufgrund der Verletzungen von Philipp Strompf fehlte Dir nahezu die komplette Hinrunde Dein Kapitän.

Ja, das war natürlich anders geplant, denn Philipp ist einer, der uns brutal gefehlt hat. Er ist einer unserer Schlüsselspieler. Das hat man gegen Steinbach gesehen, dem einen Spiel, das er zwischendurch gemacht hat. Er hat einfach eine unglaubliche Präsenz auf dem Platz und ich hoffe, dass er uns zur Rückrunde wieder bereitsteht. Darauf freuen wir uns, auch wenn ihn Robin Szarka als Kapitän natürlich gut vertreten hat.

Euer Toptorjäger ist in diesem Jahr Andreas Ludwig, der als Mittelfeldspieler bereits neun Saisontreffer erzielt hat. Wie hast Du ihn bislang gesehen?

Er zeigt ein ganz anderes Gesicht als letzte Saison und wirkt viel befreiter. Wie wichtig „Lude“ ist, hat man in den Spielen gesehen, bei denen er nicht dabei war. Unsere Idee war, ihm mehr Freiheiten auf dem Platz zu geben, und das hat ihm gutgetan.

Wie siehst Du die Regionalliga in diesem Jahr?

Größtenteils recht ausgeglichen. Auch gegen Mannschaften, die ganz unten stehen, hat man zu kämpfen. Zudem gibt es in diesem Jahr ein extrem breites Mittelfeld, in dem jeder jeden schlagen kann. Aus der Spitzengruppe ist Saarbrücken für mich immer noch die beste Mannschaft und der absolute Aufstiegsfavorit. Steinbach und Elversberg sind schon auch gut, aber im Vergleich zu Saarbrücken fehlt ihnen noch ein bisschen was.

Gibt es ein Team, das Dich überrascht hat?

Der FC-Astoria Walldorf macht es in diesem Jahr wieder richtig gut. Matthias Born schafft es einfach immer wieder hervorragend, mit neuen jungen Spielern eine gute Mannschaft zu formen. Auch Bahlingen, Gießen und Alzenau machen es als Aufsteiger ordentlich. Und dass Steinbach so eine gute Rolle spielt, hätte ich so auch nicht unbedingt erwartet.

Die erste Saisonhälfte war lang, ihr habt schon 20 Spiele absolviert. Was gibst Du den Spielern jetzt mit in die Winterpause?

Die Pause ist eine gute Möglichkeit, sich selber zu hinterfragen, aber auch mal loszulassen. Dabei dürfen die Spieler nie vergessen, dass sie Profisportler sind und es ein Leben ohne Training nicht gibt. Jetzt macht jeder sein individuelles Programm – für sich, aber auch fürs Team. Denn es geht darum, dass wir in der Rückrunde erfolgreich sind und da haben alle die Pflicht, das Beste aus sich herauszuholen. Das muss jeder einzelne auch in der Winterpause tun, bevor wir uns am 13. Januar wieder auf dem Trainingsplatz sehen.

Am 22. Februar geht es dann mit dem Derby gegen Walldorf wieder los. Welche Ziele habt ihr für den Rest der Saison?

Natürlich ist es das Ziel, mehr Punkte zu holen als bisher. Dafür müssen wir weniger Gegentore kriegen und besser stehen. Wir sollten also vor allem an der defensiven Stabilität arbeiten. Wenn wir die verbessern, werden wir auch mehr Spiele gewinnen.

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