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AKADEMIE
21.08.2019

Beeindruckender Besuch im Adelsheimer Gefängnis

Mit einigen TSG-Talenten, die im Spielerwohnheim Hoffenheim untergebracht sind, hat das Team der Pädagogen der TSG Akademie einen nachhaltig eindrucksvollen Ausflug unternommen. Gemeinsam ging es in die Justizvollzugsanstalt Adelsheim, wo die Jungs aus der U17 und U19, die Lebensumstände der Häftlinge kennenlernten sowie mit einigen Insassen Fußball spielten und ins Gespräch kamen.

Auf einem Hügel - regelrecht idyllisch – ist die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Adelsheim gelegen. Wie es hinter den Mauern des Jugendgefängnisses aussieht, haben mit Kerim Çalhanoğlu, Sean Seitz, Melayro Bogarde, Maximilian Beier, Fabian Messina, Amid Khan Agha, Quincy Butler und Marvin Weiß (alle U19) sowie Nick Breitenbücher, Rolands Bočs, Bambasé Conté, Luca Campanile und Nahuel Noll (alle U17) jetzt 13 TSG-Talente erfahren, die im Spielerwohnheim in Hoffenheim untergebracht sind.

Begleitet von den Sozialpädagogen Julia Jäger und Rüdiger Becker, der pädagogischen Mitarbeiterin der TSG-Akademie, Sina Schiele, sowie dem aktuellen Pädagogik-Praktikanten Torben Böck bekamen die Jungs nach der Begrüßung durch JVA-Leiterin Katja Fritsche zunächst Arbeitsstätten der Häftlinge gezeigt. Sowohl in der Schreinerei als auch in der Kfz-Werkstatt erhielten die TSG-Jungs somit einen Eindruck, wie die Jugendlichen in Adelsheim ihren Alltag gestalten. „Es war interessant, zu sehen, wie die Jungs hier ihre Zeit verbringen“, fand U17-Spieler Rolands Bočs.

Im Beisein von DFB-Vertreter Nico Kempf, der im Namen der Sepp-Herberger-Stiftung den Besuch organisiert hatte, sowie dem Vizepräsidenten des Badischen Fußballverbandes, Jürgen Galm, dem Vorsitzenden des Fußballkreises Buchen, Klaus Zimmermann, und Holger Simonides von der Agentur für Arbeit ging es anschließend auch in das Hafthaus, also den Teil des Gefängnisses, in dem sich die Zellen befinden, wo die Häftlinge also leben. „Es war schon sehr eindrucksvoll, die Zellen zu sehen. Aber auch gut, mal so einen Eindruck davon bekommen zu haben“, sagte U17-Torhüter Nahuel Noll. Für seinen Mitspieler Bambasé Conté war die Besichtigung des Hafthauses ebenfalls der eindrucksvollste Teil des JVA-Besuches: „Der Zellentrakt war schon krass. Da wollte ich ehrlich gesagt lieber schnell wieder raus.“ Der derzeit noch verletzte Mittelfeldspieler war zudem beeindruckt, von dem Alltag im Gefängnis: „Es war interessant, zu hören, wie streng und strukturiert der Tagesablauf für die Jugendlichen hier ist. Da weiß man unsere Freiheit noch mehr zu schätzen.“

Großes Interesse der Häftlinge am Leben der Akademie-Jungs

Nachdem die anfangs noch sehr beeindruckten TSG-Talente die Räumlichkeiten der Adelsheimer JVA kennengelernt hatten, ging es ins Freie und noch besser: auf den Sportplatz des Gefängnisses. Beim gemeinsamen Kicken mit einigen Insassen wurden anfängliche Berührungsängste schnell abgebaut, was vor allem an den offenen Häftlingen lag, die auf die Akademie-Jungs zugingen und das Gespräch suchten. „Es war echt interessant, mit ihnen zu reden“, erzählt U17-Spieler Nick Breitenbücher, dem auffiel, wie viel Interesse, die Jungs aus der JVA an ihm und seinen TSG-Kollegen hatten. „Sie wollten sehr viel wissen - etwa über das Internatsleben oder über die Schule.“

Im Anschluss an den entspannten Kick ging es dann noch in die Turnhalle der Justizvollzugsanstalt, wo Geschenke übergeben wurden und ein Austausch zwischen Spielern und Häftlingen stattfand. In erster Linie stellten die Jugendlichen aus der JVA die Fragen. So wollten sie unter anderem wissen, wie die Jungs dazu kamen, für die TSG zu spielen, wer der beste Torschütze ist und wie sie den Tag bei ihnen im Gefängnis erlebt haben.

Für die 13 Jungs aus der TSG Akademie war der Nachmittag in jedem Fall einer, der in Erinnerung bleiben wird. Das bestätigte auch Julia Jäger, die als Sozialpädagogin im Spielerwohnheim in Hoffenheim stets nah an den Jungs dran ist: „In kleineren Gesprächsrunden haben die Jungs auch erfahren, warum die Jugendlichen in Adelsheim sind. Und zu hören, dass ein Häftling noch drei und ein anderer noch neun Jahre abzusitzen hat, hat unsere Spieler schon ein bisschen schockiert, weil ihnen klargeworden ist, dass diese Jungs einen sehr großen Teil ihrer Jugend im Gefängnis verbringen müssen.“ Für die Persönlichkeitsentwicklung und die Horizonterweiterung der TSG-Jungs sei der Besuch in der JVA in jedem Fall ein wertvoller Beitrag gewesen, findet Jäger: „Es war mit Sicherheit eine Grenzerfahrung für die Spieler, aber auch hier sieht man wieder, wie sehr Fußball verbindet und Grenzen überwindet, denn auf dem Platz sind eben alle gleich.“

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