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09.05.2019

Lina Bürger: „Die kleinen Dinge schätzen“

Im Herbst 2016 verletzte sich Lina Bürger am Knie, es war der Beginn einer langen Leidenszeit. In Duisburg bestritt die 23-Jährige ihr erstes Saisonspiel für die TSG, auch gegen den VfL Wolfsburg sammelte die Angreiferin Spielminuten. Im Interview spricht Bürger über ihre Verletzungen, die Rückkehr auf den Platz und das letzte Saisonspiel gegen den SC Sand am Sonntag (14 Uhr).

Hallo Lina, hinter dir liegt eine lange Leidenszeit. Erzähl, wie geht es dir nach zahlreichen Rückschlägen.

„Ich merke Woche für Woche, dass ich wieder besser reinkomme. Deshalb ist es für mich sehr schade, dass sich die Saison jetzt dem Ende neigt. In der langen Verletzungszeit lernt man die kleinen Dinge zu schätzen, ich freue mich über jedes Training. Ich habe gelernt, die Dinge so zu nehmen wie sie sind und mich nicht über Kleinigkeiten zu ärgern.“

Im Herbst 2016 musstest du mit Knieproblemen erstmals pausieren. Wie ging deine Verletzungsmisere weiter?

„Angefangen hat alles mit einem Kapselriss im rechten Knie. Als ich mich gerade zurückgearbeitet hatte, kamen neue Beschwerden und Anfang 2017 musste ich aufgrund eines Risses im Außenmeniskus operiert werden. Im Sommer wollte ich voll angreifen, aber das Knie hat wieder Probleme gemacht und ich war mit einem Knorpelschaden lange raus. Im Frühjahr 2018 stand ich wieder auf dem Platz und das Knie hat gehalten. Doch in der Sommervorbereitung habe ich Beschwerden im linken Knie bekommen und da sich diese nicht gebessert haben, wurde ich im Dezember 2018 erneut aufgrund eines Meniskusrisses operiert.“

Nun aber zum Positiven: Du bist seit einiger Zeit zurück im Mannschaftstraining und hast nach Einsätzen bei der U20 nun auch Spielzeit in der Bundesliga bekommen. Wie hat sich das angefühlt?

„Das war natürlich schön. Gerade die Auswärtsfahrt nach Duisburg war für mich ein besonderes Erlebnis. Ich war seit Langem mal wieder richtig bei der Mannschaft, das war ungewohnt, weil ich mich daran gewöhnt hatte, mein eigenes Programm durchzuziehen. Nun wurde ich bereits zwei Mal eingewechselt und es tut gut, das Vertrauen zu spüren. Trotz immer wiederkehrender Probleme stand der Verein immer hinter mir und hat mir versichert, dass die Verantwortlichen auf mich zählen, wenn ich wieder fit bin. Ich habe aber keinen Druck bekommen, dass ich schnellstmöglich wieder auf dem Platz stehen muss. Besonders freut mich, dass mit meinem Comeback auch die Vertragsverlängerung einherging.“

Was sind nun deine Ziele bei der TSG?

„Für mich ist erstmal wichtig, dass ich gesund bleibe. Das hat oberste Priorität und dafür werde ich weiter alles geben. Dann wünsche ich mir natürlich, dass die kommende Saison ähnlich erfolgreich verläuft wie diese, sowohl in der Liga als auch im DFB-Pokal. Und ich will meinen Teil dazu beitragen können.“

Noch steht für euch am Sonntag aber das letzte Saisonspiel beim SC Sand auf dem Programm. Was erwartet ihr?

„Die bisherige Bilanz in dieser Saison spricht mit vier Siegen in vier Spielen klar für uns. Aber das ist nur eine Statistik und auf uns wartet eine schwere Begegnung. Wir wollen aber auf jeden Fall nochmal drei Punkte holen, um die Saison auf dem fünften Tabellenplatz zu beenden.“

Der fünfte Rang, das wäre – neben den sowieso schon geknackten Punkterekord – auch die beste Platzierung in sechs Jahren Bundesliga. Wie hast du die Saison erlebt?

„Ich musste in den vergangenen Jahren viele Spiele als Zuschauerin von der Tribüne aus beobachten. In dieser Saison hat das auf jeden Fall Spaß gemacht. Denn der Fußball, den die Mannschaft sehr oft gezeigt hat, war schön anzuschauen. Das Offensivspiel ist in den vergangenen Monaten deutlich strukturierter geworden, das spiegelt sich auch in der Anzahl der geschossenen Tore wider.  Die Entwicklung der Mannschaft ist beachtlich, auch die einzelnen Spielerinnen haben große Schritte gemacht.“

Hast du bereits Pläne für die Sommerpause geschmiedet?

„Das ist nicht immer so einfach, weil mein Studium ja trotz Fußballpause weiterläuft. Deshalb steht nicht nur Entspannung auf dem Programm. Auch sportlich werde ich mir gar nicht so eine große Pause gönnen, sondern will mich mit viel Kraft- und Ausdauertraining für die Vorbereitung rüsten. Aber ein paar Tage Urlaub sind irgendwie immer drin.“

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