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FRAUEN
02.05.2019

Leonie Pankratz: „Menschen ins Stadion locken“

Seit der laufenden Saison trägt Leonie Pankratz im Bundesligateam die Kapitänsbinde. Im Interview mit achtzehn99.de spricht die Linksverteidigerin über ihre Erfahrungen als Spielführerin, die Punkteausbeute in der laufenden Saison und das letzte Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag (14 Uhr) im Dietmar-Hopp-Stadion.

Hallo Leo, aus Duisburg seid ihr mit einem 2:2 zurückgekehrt. Hat dich das Spiel an das Duell der Hinrunde erinnert?

„Ja, irgendwie schon. Wie schon in der Hinrunde haben wir über weite Strecken das Spiel gemacht, aber Duisburg hat es immer wieder geschafft, unsere Defensive mit langen Bällen und gefährlichen Flanken zu überwinden. Am Sonntag sind wir im Vergleich zum Hinspiel zwei Mal in Führung gegangen und umso ärgerlicher ist es, dass wir am Ende nur einen Punkt mitgenommen haben. Da müssen wir abgezockter werden.“

Mit zwei Siegen gegen den MSV Duisburg hättet ihr sogar noch vier Punkte mehr auf dem Konto. Wäre in dieser Spielzeit tatsächlich noch mehr drin gewesen?

„Duisburg ist ein Gegner, der in der Tabelle deutlich hinter uns steht. Deshalb sollten sechs Punkte unser Anspruch sein. Vor allem, wenn wir die Saison auf dem fünften Platz abschließen wollen. Wir haben allerdings gegen die SGS Essen und den 1. FFC Turbine Potsdam gepunktet, die vor uns stehen. Das zeigt, dass wir an einem guten Tag auch vermeintlich bessere Gegner schlagen können. Insgesamt sind wir mit der bisherigen Punkteausbeute sehr zufrieden.“

Für dich war es die erste Saison als Spielführerin. Was hat sich in den vergangenen Monaten für dich geändert und wie hast du dich in der Rolle eingefunden?

„Ich fühle mich in der Rolle sehr wohl, habe sie aber von Beginn an nur so wichtig genommen, wie sie ist. Ich merke jedoch, dass diese Saison deutlich mehr an mir gezehrt hat. In Phasen, in denen es mal nicht so gut lief, habe ich mich viel intensiver damit beschäftigt, was wir ändern müssen. Als Spielführerin kann man sich nicht zurücklehnen uns sagen: ‚Lass die Anderen mal machen.‘ Man ist selbst gefordert, Dinge zu verändern, um als Mannschaft wieder in die Spur zu kommen.“

Mittlerweile hast du 114 Bundesliga-Spiele absolviert. Wie groß ist für dich noch die Anspannung vor einem Liga-Spiel?

„Ich freue mich auf jede Begegnung, egal ob es meine fünfte oder hundertste in der Bundesliga ist. Eine gewisse Anspannung ist immer da, aber die Nervosität ist nicht mehr so groß wie früher. Ich weiß, was ich kann, und vertraue auf meine Stärken. Ich weiß aber auch, was ich nicht so gut kann, und versuche mich dementsprechend nicht unnötig in brenzlige Situationen zu bringen.“

Spürst du bei Spielen wie am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg einen besonderen Nervenkitzel?

„Die Vorfreude ist auf jeden Fall riesig. Ich mag es, wenn man sich mit den besten Spielerinnen der Welt messen kann. Man muss absolut konzentriert sein, denn der kleinste Fehler wird bestraft. Das ist nicht nur physisch, sondern auch mental eine Herausforderung. Andererseits kann man ohne Druck aufspielen, weil jeder erwartet, dass man als Underdog keine Punkt holt. Das spornt mich aber umso mehr an.“

Für euch ist die Partie gegen die Wölfinnen das letzte Heimspiel der Saison: Wie stellst du dir den Abschluss vor heimischer Kulisse vor?

„Ich hoffe sehr, dass nochmal viele Zuschauer den Weg ins Dietmar-Hopp-Stadion finden. In dieser Saison ist der Zuschauerschnitt in der Allianz Frauen-Bundesliga erneut gesunken, das finde ich sehr schade. Wir als Spielerinnen sind in der Pflicht, schönen Fußball zu zeigen, um die Menschen ins Stadion zu locken. Dass wir das können, haben wir in dieser Saison schon häufig bewiesen.“

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