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22.03.2019

Jarzinho Malanga: Das Beste aus fünf Nationen

Sein Vorname klingt brasilianisch. Und tatsächlich fließt Samba-Blut durch unseren U13-Spieler Jarzinho Ataide Adriano de Nascimento Malanga, kurz Jarzinho, der allerdings auch deutsche, senegalesische, malische und angolanische Wurzeln hat. Auf achtzehn99.de erzählt der Zwölfjährige, wie sein Bruder einst mit Leroy Sané zusammen kickte und wie es ihn selbst vergangenen Sommer zur TSG verschlug.

25. Mai 2015. Die U19 der TSG Hoffenheim bereitet sich im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid auf das Finale um die Deutsche-A-Jugend-Meisterschaft gegen den FC Schalke 04 vor. Im weiten Rund befindet sich auch der kleine Jarzinho, damals gerade mal acht Jahre jung. „Ich war für Schalke“, gibt er zu – hat dafür aber auch einen triftigen Grund. Sein Bruder John steht im Kader der Knappen, verletzt sich allerdings beim Warmmachen und fällt kurzfristig aus. „Das war bitter für ihn“, sagt Jarzinho, der anschließend dennoch einen 3:1-Sieg der Königsblauen bejubeln darf.

Jarzinhos Eltern lernten sich im Juni 1992 in Dessau kennen. Die Mutter, in Senegals Hauptstadt Dakar als Tochter einer Deutschen und eines Vaters senegalesischer und malischer Herkunft geboren, kam 1990 nach Deutschland, der Vater, der in Brasilien das Licht der Welt erblickte und angolanischer Abstammung ist, zwei Jahre früher. Jarzinho ist nach John Duarte de Arantes (22) und Jamal Brandao da Lima (16) der dritte Sprössling der Familie Malanga und wuchs in Mannheim-Neckarstadt auf.

Zu diesem Zeitpunkt war der große Bruder gerade vom 1.FC Kaiserslautern nach Gelsenkirchen ins Internat gewechselt, wo ihn der kleine Jarzinho oft besuchte. John absolvierte in der Saison 2014/15 22 Spiele für Schalkes U19 und gehörte wie Thilo Kehrer (Paris St.-Germain) und Leroy Sané (Manchester City) zu den Leistungsträgern. Jarzinho war sozusagen auf Du und Du mit ihnen. Abklatschen mit späteren Top-Spielern, die nicht schlecht staunten, wie der jüngere Bruder ihres Teamkollegen schon als Knirps mit dem Ball umgehen konnte.

Immer einen Spruch auf Lager

„Eigentlich hatte ich es nicht unbedingt darauf abgesehen, auch in einem Verein zu spielen“, sagt der Mannheimer, aber auf den Bolzplätzen im Mannheimer Herzogenried blieb sein Talent nicht unentdeckt, so dass er als Achtjähriger erst beim MFC 02 Phönix und später beim SV Waldhof anheuerte. Seit Sommer ist der Flügelstürmer nun also ein Hoffenheimer und pendelt drei Mal die Woche nach der Schule – er besucht die sechste Klasse der IGMH (Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried) – mit dem Bus in den Kraichgau.

„Ich kannte ja schon ein paar Jungs, wie zum Beispiel Baton Hajrizaj oder Noel Ofosu, so dass nicht alles neu für mich war“, sagt Jarzinho, der sich prächtig eingelebt hat und mit dem U13-Team in der Spitzengruppe der Landesliga Rhein-Neckar mitmischt. Noch wirkt er ein bisschen zurückhaltend, aber sein Trainer Pascal Söll versichert: „Jarzinho ist ein lockerer Typ, der immer einen Spruch auf Lager hat. Gut tanzen kann er auch“, fügt der Coach hinzu – was bei all dem brasilianisch-afrikanischen Esprit überflüssig zu erwähnen war.

Über seine Zukunft hat sich Jarzinho schon seine Gedanken gemacht und formuliert sie in aller Deutlichkeit: „Ich will Profi werden.“ Das ist gut so, aber noch ein verdammt weiter Weg. Derzeit heißen die Gegner nicht etwa FC Bayern München oder VfB Stuttgart, sondern JSG Eberbach oder JSG Mauer/Lobbach, gegen die ihm neulich ein „sehr schönes Tor“ gelungen ist.

Auf der Suche nach Jarzinhos Vorbildern und Favoriten begegnet man immer wieder einem Spieler: Neymar da Silva Santos Júnior. Also Lieblinksklub: PSG. Position: Linksaußen. Und mit welcher der nach eigenem Stammbaum fünf möglichen Nationen fiebert er bei einer WM mit? Natürlich Brasilien.

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