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SPIELFELD
31.05.2018

#TSG10 Profis made by TSG

Die TSG Hoffenheim geht "ihren ganz eigenen Weg", hat jüngst Gesellschafter Dietmar Hopp im SPIELFELD-Interview verkündet. Dazu gehöre die umfassende und bestmögliche Ausbildung von Talenten, um diese später an den Profi-Kader heranzuführen. Die TSG Akademie ist das Rückgrat des Klubs – und wie stabil das ist, zeigt nun eine umfassende Datenanalyse, die exklusiv in SPIELFELD veröffentlicht wird. Dafür haben Thomas Gomminginger, Teammanager U23, und Terence Träber, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Akademie, erstmalig alle Spieler, die bei der TSG im Leistungsbereich ab der U17 ausgebildet wurden, erfasst und deren Werdegang analysiert. Herausgekommen sind spektakuläre Zahlen und Fakten, die vor allem eins beweisen: Die Arbeit der TSG Akademie ist herausragend – und setzt Maßstäbe im deutschen Fußball.

Jeder Fünfte wird Profi

64 der bisher 332 Akademie-Spieler haben später den Sprung in einer der ersten drei deutschen Ligen (oder eine jeweils 1. Liga im Ausland) und damit in den Profi-Bereich geschafft. Erfasst sind alle Spieler seit Gründung der Akademie 2006, die Spiele für die U17, U19 oder U23 der TSG absolviert haben und nicht direkt für die Profi-Mannschaft verpf ichtet wurden. Neben den 64 genannten haben weitere sieben Spieler (u.a. Dennis Geiger, Stefan Posch) bereits ihr Profi-Debüt absolviert und dürften zeitnah das so genannte Etablierungskriterium von mindestens 25 Profi-Einsätzen erfüllen.

U23 als Sprungbrett

26,2 Prozent aller Akademie-Spieler, die mindestens ein Spiel in der U23 absolviert haben, schafften später auch den Sprung zu den Profis, also in eine der ersten drei Ligen. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Wahrscheinlichkeit, Profi zu werden, steigt signifikant mit dem Erreichen der höheren Altersklasse. Bemerkenswert: Ist es bei Spielern der U17 nur jeder Achte, der später Profi wird, so klettert der Anteil an Profis, die zuvor in der U23 aufgelaufen sind, auf mehr als ein Viertel.

54 der 64 späteren Profis (84 %) wurden über die letzte Ausbildungsstufe der U23 mit Spielpraxis vom Juniorenfußball an den Profi-Bereich herangeführt. Diese 54 Spieler absolvierten in der U23 durchschnittlich 39 Spiele. 24 Profis kamen erst als Volljährige von anderen Klubs zur TSG und konnten die Plattform der U23 als Entwicklungsstufe zum Profi erfolgreich nutzen. Zu diesen Spielern gehören etwa Jannik Vestergaard, Vincenzo Grifo oder auch Michael Gregoritsch.

  Spieler gesamt 1. Liga 2. Liga 3. Liga Anteil gesamt
U17 178 9 5 9 12,9 %
U19 187 12 10 13 18,7 %
U23 168 18 17 19 26,2 %

 

Die Ausnahme: Von der U19 direkt zu den Profis

Fünf der 64 Profis haben direkt nach der U19 im Profi-Bereich Fuß gefasst und in ihrem ersten Herrenjahr mehr als zehn Einsätze absolviert (Niklas Süle, Sead Kolasinac, Davie Selke, Jeremy Toljan, Jonas Strifler). Die eher geringe Quote von acht Prozent ist ein deutlicher Hinweis auf die Relevanz einer U23-Mannschaft. Selbst im absoluten Top-Bereich ist ein nahtloser Übergang von der U19 zu den Profis eher die Ausnahme: So standen etwa im Kader der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 2014 nur fünf Spieler, die direkt von den Junioren in die Beletage wechselten und dort auch auf Anhieb spielten (Lukas Podolski, Mesut Özil, Mario Götze, Andre Schürrle, Julian Draxler). Alle anderen Weltmeister haben zunächst primär – und oftmals eine längere Zeit – in einer U23 gespielt. Das gilt auch für Weltklassespieler wie Philipp Lahm, Thomas Müller, Mats Hummels, Jerome Boateng oder Manuel Neuer, die zwischen 24 und 61 Einsätze für ein U23-Team absolviert haben.

Der "Durchmarsch"

Elf Spieler haben innerhalb der TSG den "Durchmarsch" von der U17 (oder früher) bis zum Bundesliga-Debüt bei der TSG geschafft. Auffällig: Sieben von ihnen haben noch im Verlauf der letzten zwei Kalenderjahre für die TSG in der Bundesliga gespielt – ein klarer Fingerzeig, dass die Arbeit der Akademie noch erfolgreicher und die Durchlässigkeit innerhalb des Klubs immer größer geworden ist.

Das sind diese Spieler (sortiert nach dem Datum ihres Profi-Debüts)

  • Robin Hack
  • Dennis Geiger
  • Russell Canouse
  • Philipp Ochs
  • Kenan Karaman
  • Robin Szarka
  • Niklas Süle
  • Nadiem Amiri
  • Manuel Gulde
  • Pascal Groß
  • Marco Terrazzino

Die Trainerschmiede

Neun Trainer aus der TSG Akademie haben inzwischen den Sprung zum Chefcoach bei den Profis geschafft. Denn was für Spieler gilt, trifft auch auf die Trainer zu: In Hoffenheim wird erstklassig ausgebildet. Neben den aktuellen Bundesliga-Trainern Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco (Schalke 04) haben auch Markus Gisdol (zuletzt Hamburger SV), David Wagner (Huddersfield/ England), Jens Rasiejewski (VfL Bochum), Tayfun Korkut (zuletzt Bayer Leverkusen), Uwe Wolf (zuletzt Wacker Burghausen) sowie die DFB-Trainer Guido Streichsbier (U20) und Frank Kramer (U19) den Sprung in die Spitzenklasse der Trainergilde geschafft.

julian domenico

TSG-Nachwuchsdirektor Dirk Mack im Interview

Eine Kernaussage der Datenanalye lautet: 64 der 332 Spieler, die seit der U17 in der TSG Akademie ausgebildet wurden, sind Profifußballer geworden. Wie ist es zu dieser Erhebung gekommen?

Dirk Mack: "Der Grund war, dass wir Eltern oder auch möglichen neuen Spielern die Fakten nun eindrucksvoll präsentieren können. Wir wussten, dass unsere Erfolgsquote hoch ist, aber nun können wir es genauestens dokumentieren. Dass jeder fünfte bei uns ausgebildete Junge Profi wird, ist natürlich ein Beweis für unsere sehr gute Arbeit."

Über Ihre ehemalige Tätigkeit beim DFB haben Sie einen guten Überblick, auch was andere Vereine leisten. Inwieweit sind 20 Prozent ein guter Wert?

Mack: "Die in der Analyse vorlegten Daten und Zahlen sind aus meiner Sicht einzigartig. Aber wir geben uns damit nicht zufrieden."

Von den 64 Spielern, die Profi wurden, haben 54 in der U23 der TSG gespielt. Ist das der Beweis, dass die U23, die bei anderen Klubs abgeschafft wurde, ein ideales Instrument ist?

Mack: "Absolut. Unser Regionalliga-Team ist bei uns das Sprungbrett zum Profifußball. Man sieht, dass die Juniorenspieler ihre Zeit für die Anpassung brauchen. Die U23 ist bei uns die letzte Ausbildungsstufe, bevor sie dann zu den Profis gehen, dort bekommen sie die Spielpraxis bei den Herren. Spieler, die direkt aus der U19 in den Profikader gehen und dort sofort spielen, sind die absoluten Ausnahmen."

Aber gerade in der nahen Vergangenheit sind bei der TSG sehr viele Junioren zu Profis geworden.

Mack: "Dass acht Spieler der beiden letzten U19-Jahrgänge in der laufenden Saison in der Bundesliga oder in der Europa League ein Pflichtspiel gemacht haben, zeigt, wie durchlässig unser Fördersystem ist. Wer bei uns heute Spieler in der U19 ist, kann morgen bei den Profis sein."

Auffällig ist auch, dass die Quote der Akademie-Absolventen, die Profi werden, kontinuierlich steigt – von 18,8 Prozent aus dem Jahrgang 1990 bis auf 28,6 Prozent der TSG-Talente, die 1995 geboren wurden.

Mack: "Es liegt auch ein allgemeiner Trend vor, der vielleicht bei uns etwas ausgeprägter ist als bei anderen Klubs. Insgesamt arbeiten die Nachwuchsleistungszentren aller Bundesligisten immer professioneller. Dadurch sinkt auch das Bundesliga-Einstiegsalter immer weiter. Durch die gute Ausbildung werden die Jungs viel besser und früher vorbereitet auf den Profifußball."

Wie bedeutend ist es, dass aus der TSG nicht nur High Performer bei den Spielern, sondern auch bei den Trainern kommen?

Mack: "Wir haben in der Akademie zwei zentrale Ausbildungsaufträge. Wir müssen die Trainer genauso ausbilden, entwickeln und fortbilden. Wir wollen nicht nur die besten Spieler, sondern auch die besten Jugendtrainer für unsere Spieler. Das ist unser Anspruch."

Zu #TSG10: Am 16. August 2008 hat die TSG Hoffenheim ihr erstes Kapitel in der Bundesliga geschrieben. In den nächsten Wochen blicken wir auf achtzehn99.de, TSG.TV und unseren Social Media-Kanälen auf die vergangenen zehn Jahre zurück.

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