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AKADEMIE
09.03.2018

Pascal Söll: Neue Rolle, alte Leidenschaft

Er gehörte einst zu dem bislang wohl erfolgreichsten Jahrgang der Akademie-Geschichte und holte von der U14 bis zur U19 mit seinen Mannschaftskollegen einen Titel nach dem anderen. Im vergangenen Sommer hat Pascal Söll die Seiten gewechselt und bringt sich als Co-Trainer der U13 ein. Eine Aufgabe, die ihn mindestens genauso reizt wie die als Spieler.

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Pascal Söll zum letzten Mal den Trainingsplatz an der TSG Akademie als Spieler betreten hat. Wenn der mittlerweile 21-Jährige heute die Katakomben des Grundlagenzentrums in Zuzenhausen betritt, führt ihn sein Weg nicht mehr in die Mannschafts-, sondern in die Trainerkabine.

Ein Rollenwechsel, an den sich der Jungtrainer aus Bockschaft bei Kirchardt auch nach einem halben Jahr als U13-Co-Trainer noch gewöhnen muss. „Die Perspektive hat sich natürlich total geändert. Erst jetzt merke ich, wie sehr es beispielsweise stört, wenn ein Spieler noch mit dem Ball kickt, während man als Trainer etwas erklären möchte.“

Fünf Jahre lang war Söll selber Spieler in der TSG Akademie. Als 97er-Jahrgang gehörte er zum bislang erfolgreichsten Hoffenheimer Jahrgang. „Wir waren von Anfang an eine richtig geile Truppe – sowohl sportlich als auch menschlich.“

Gleich in der ersten Saison Kapitän

Der Anfang, das war für Söll die U14. Vom VfB Eppingen war der damalige Innenverteidiger zur TSG gekommen, nachdem er im Probetraining zunächst U13-Trainer Michael Kunzmann und dann auch noch U14-Coach Wolfgang Heller von sich überzeugt hatte.

Zur Saison 2010/11 stieß er dann zur TSG und traf auf Mitspieler wie Philipp Ochs, Benedikt Gimber oder Simon Lorenz. Sportlich lief es für Söll schon ab seiner ersten TSG-Saison richtig gut und bei den Mannschaftskollegen war er auf der Stelle voll und ganz akzeptiert. Zu seiner Überraschung wählten sie den Neuzugang sogar direkt zum Spielführer.

Vier Titel in drei Jahren

Angeführt von Kapitän Söll fuhr der 97er-Jahrgang in den folgenden Jahren Titel um Titel ein: Verbandsligameister und Badischer Pokalsieger in der U14, Süddeutscher C-Jugend-Meister in der U15, Oberligameister in der U16 – vier Titel in drei Jahren. Während Söll unter Heller zunächst noch Innenverteidiger blieb, spielte er ab der U15 als Sechser im defensiven Mittelfeld und war sowohl unter Frank Fröhling in der U15 als auch unter Julian Nagelsmann in der U16 gesetzt.

Mit glänzenden Augen erinnert er sich an seine ersten drei Jahre in der Akademie und seine Teamkollegen von damals: „Bei uns war jeder heiß darauf, jedes Spiel zu gewinnen. Und trotz der vielen Titel hat nie auch nur ein Spieler den Hunger auf mehr Erfolge verloren.“

In der U19 zurück nach Eppingen

Söll selbst merkte jedoch ab der U17 und spätestens in der U19, dass es sportlich für ihn enger wurde. In der U19-Rekordsaison 2014/15 brachte er es nur noch auf drei Einsätze. „Ich habe mir dann schon eingestanden, dass es für ganz oben wohl nicht reichen wird. Am Boden zerstört war ich deswegen aber nicht.“ Als auch noch ein Meniskusriss dazukam, erkannte der Mittelfeldspieler die Zeichen der Zeit und hörte mit dem Fußball auf Leistungsniveau auf.

Seinen Realschulabschluss hatte er bereits als U17-Spieler gemacht und in der U19 jobbte Söll neben dem Fußball in einer Postfiliale. Sportlich ließ er es nach seinem Aus in der Akademie etwas ruhiger angehen. Von der TSG wechselte er als älterer A-Jugend-Jahrgang in die Landesliga-Herrenmannschaft des VfB Eppingen und half ab und zu auch noch bei den A-Junioren in der Verbandsliga aus. Beim VfB begann er zudem ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ), das ihn auch als Aushilfssportlehrer an die Eppinger Selma-Rosenfeld-Realschule führte. „Da habe ich gemerkt, dass es mir Spaß macht, mit Kindern zu arbeiten.“

Parallelen zwischen 97ern und 2005ern

Im Rahmen seines FSJ erwarb er zudem seine C-Lizenz als Trainer. Parallel hospitierte Söll an alter Wirkungsstätte – bei der U12 von Paul Tolasz, der U14 von Carsten Kuhn und der U15 seines ehemaligen Trainers Wolfgang Heller. Von Tolasz, der zu der aktuellen Saison 2017/18 die U13 übernehmen sollte, kam dann das Angebot, dessen Co-Trainer zu werden. „Da musste ich nicht lange überlegen.“

Bei seinen aktuellen Schützlingen, dem 2005er-Jahrgang, erkennt er einige Parallelen zu den 97ern. „Das ist genauso eine tolle Truppe wie wir damals.“ Neben dem hohen sportlichen Niveau schätzt er bei seiner U13 den großen Zusammenhalt im Team – ganz so wie damals.

Zu dem einen oder anderen seiner ehemaligen Mitspieler hat Söll noch immer Kontakt – allen voran zu Patrick Kapp, mit dem er sechs Jahre zusammenwohnte und der nun für den französischen Zweitligisten FC Sochaux spielt. „An seinem ersten Tag bei uns hat er mich gleich bei Fifa besiegt, danach aber nicht mehr. Ich war schon sein Angstgegner“, feixt Söll.

Harmonisches Trainertrio mit Tolasz und Bindnagel

Das aktive Fußballspielen hat der ehemalige Akademie-Kapitän zugunsten des Trainerjobs aufgegeben. „Ich wollte mich lieber voll auf das Eine konzentrieren“, erklärt der Assistenzcoach, der im Mai seinen B-Schein machen will. Mittlerweile geht Söll auch wieder zur Schule und bastelt an seinem Fachabitur. Später kann er sich gut vorstellen, Sport auf Lehramt zu studieren.

Bei der U13 bildet er zusammen mit dem zweiten Co-Trainer Denis Bindnagel  und dem Chefcoach Tolasz ein harmonisches Trainertrio. Der langjährige Kinder- und Jugendtrainer Tolasz, der Ex-Profi Bindnagel und Söll, der Akademie-Stallgeruch mitbringt: Das passt. „Übungen oder Abläufe verständlich zu erklären, fällt mir noch schwer. Da kann ich von Paul viel lernen. Dafür können Denis und ich vielleicht ein bisschen besser die Übungen vormachen“, sagt der 21-Jährige mit einem Schmunzeln.

 

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