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MÄNNER
18.11.2016

Roberto Firmino - Ein Märchen aus Absurdistan

Lutz Pfannenstiel, 43, ist ein gefragter Mann bei der TSG. Als Verantwortlicher „Internationale Beziehungen“ und Scout ist der frühere Torwart viel unterwegs. Er organisiert Trainingslager und kümmert sich um die Organisation von Testspielen. Der Kosmopolit pflegt sein großes Netzwerk, egal ob beim Afrika-Cup oder in Namibia, wo er sich um soziale Projekte der TSG kümmert. Zuletzt war er wieder einmal in England. Und machte dabei eine ganz neue Erfahrung.

Lutz, wie dürfen wir dich eigentlich betiteln?

Lutz Pfannenstiel: Offiziell bin ich verantwortlich für die "Internationalen Beziehungen." Ich sag immer, ich bin praktisch ein Agent, im Geheimdienst Ihrer Majestät sozusagen (lacht). Ich bin natürlich viel unterwegs, bin bei den großen Turnieren, gucke mir da natürlich auch interessante Spieler an. Aber das klassische Scouting am Wochenende mache ich ja schon seit Jahren nicht mehr. Ich hab‘ ja lange genug auf den übelsten Ascheplätzen der Welt gehechtet.

Zuletzt warst du in London zu Gast in einer Radioshow. Es ging, unter anderem, auch um Scouting. Und um Roberto Firmino, den die TSG damals in der zweiten brasilianischen Liga entdeckte.

Pfannenstiel: Und ich habe erzählt, dass Firmino damals in der zweiten brasilianischen Liga spielte und, so gesehen, ziemlich teuer war. Aber wir waren total von ihm überzeugt. Zu Recht. (lacht).

Zu Gast bei der Sendung TALKSPORT war auch Miles Jacobsen, Erfinder und Firmenchef von FootballManager, eines gerade in England sehr bekannten und beliebten Manager-Simulationsspiels.

Pfannenstiel: Ich hab‘ Miles Jacobsen das erste Mal gesehen. Netter Kerl übrigens. Er hat dann erzählt, dass Klubs aus der Premier League auch auf die gesammelten Daten aus dem PC-Spiel zurückgreifen. Das war mir auch neu, das hätte ich nie gedacht. 

Und wir dachten, die TSG hätte Roberto Firmino beim PC-Spiel entdeckt. So wurde es plötzlich geschrieben.

Pfannenstiel:  Ja, das ist ein Wahnsinn. Ich habe auf allen sechs Kontinenten gespielt, aber es gibt wohl einen siebten namens Absurdistan. Ich habe in dem Interview nicht mit einer Silbe über das Spiel FootballManager gesprochen. Ich hab‘ das Spiel noch nie gespielt. Um ehrlich zu sein: Ich kenn‘ es nicht mal. Wobei: Jetzt weiß ich immerhin, dass es das gibt.

Wo liegen denn die Unterschiede zur Spielersuche früherer Tage?

Pfannenstiel: Das heutige Scouting hat sich schon alleine durch die Flut an Daten verändert. Wir bei der TSG sind da auch durch die Kooperation mit unserem Hautsponsor SAP Weltklasse. Da brauchen wir kein PC-Spiel. Und am Ende ist es ganz einfach: Du musst die Jungs immer selber sehen, mit eigenen Augen, auf dem Feld.

Aber die Geschichte von der Firmino-Entdeckung im PC-Spiel geistert jetzt durch das Internet. Große Nachrichtenportale, gerade im Ausland, haben die vermeintliche Story aufgegriffen.

Pfannenstiel:  Das ist wirklich unglaublich. Ich würde mir wünschen, es würde heute mal einfach einer schreiben, dass ich zwei Mal zum Welttorhüter des Jahres gewählt geworden wäre. Dann hätte ich morgen im Internet bei einer Google-Suche 100 Treffer.

Einer schreibt blindlings vom anderen ab…

Pfannenstiel: Schlimmer als wir früher in der Schule. Unfassbar. Es würde ja reichen, wenn sich einer mal das Interview anhört. Auch das ist ja komplett im Internet. Aber vielleicht verkaufen sich Märchen auch einfach besser als "real life".

Und was liegt jetzt noch an?

Pfannestiel: Ich geh‘ jetzt mal wieder Football Manager spielen. Achtung: Das ist ein Scherz.

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