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U23
23.11.2016

Joshua Mees: Die Rückkehr des Torjägers

Kein Spieler hat in der A-Junioren-Bundesliga mehr Tore für die TSG Hoffenheim erzielt als Joshua Mees. Der gebürtige Saarländer traf insgesamt 30 Mal für die U19, dazu kommen 17 weitere Tore in der U17. Und auch in der aktuellen U23-Saison hat der Angreifer bereits sechs Mal eingenetzt. Mees kämpft sich nach langer Verletzung wieder nach oben.

„Ich war damals selbst überrascht, dass ich als junger Jahrgang so viele Einsätze in der U17 bekommen habe“, blickt der heute 20-Jährige auf seine erste Saison im TSG-Trikot zurück. Als Mees im Sommer 2011 vom 1.FC Saarbrücken in den Kraichgau wechselte, traute ihm trotz einiger Lehrgänge bei der U15-Nationalmannschaft noch niemand den großen Sprung zu. Doch unter dem damaligen U17-Coach Jens Rasiejewski fasste Mees schnell Fuß und avancierte mit 22 (von 26 möglichen) Einsätzen zum Stammspieler.

Ein bisschen hat „Joshi“ das Kicken auch in die Wiege gelegt bekommen. Sein Vater Christoph stürmte in der Saison 1986/87 eine Spielzeit für den 1.FC Saarbrücken in der Zweiten Liga und war auch sein erster Trainer bei den Bambini des FV Lebach. Bei dem kleinen Klub seiner Geburtsstadt eiferte Joshua zunächst seinem älteren Bruder Marius nach, machte sich bald als treffsicherer Angreifer einen Namen – und wechselte schließlich zur U13 des 1.FC Saarbrücken, wo seine Leistungen derart konstant gut waren, dass 2011 der Lockruf aus Hoffenheim kam.

Nach seiner B-Jugend-Zeit wurde er in der A-Jugend zwei Jahre von Julian Nagelsmann trainiert, im ersten wurde er Deutscher Meister und stand beim Endspiel in Hannover (5:0 gegen Hannover 96) in der Startelf. „Im zweiten Jahr haben wir diese Rekordsaison noch einmal getoppt, leider ist uns dann aber im Finale die Krönung verwehrt geblieben“, sagt Mees, der Bundesliga-Torschützenkönig geworden war und in beiden Halbfinals gegen RB Leipzig (3:2, 3:2) sowie im Endspiel gegen Schalke 04 (1:3) getroffen hatte.

In Freiburg mehr Reha als Spielpraxis

Obwohl er regelmäßiger Gast bei DFB-Lehrgängen war, kam es nie zu Länderspiel-Einsätzen. „Ich hatte da gute Jungs wie Timo Werner und Julian Brandt vor meiner Nase“, sagt Mees. Im Sommer 2015 absolvierte er die Vorbereitung im Profi-Kader, traf dann drei Mal in vier Spielen für die U23 – und wurde am Ende der Transferperiode an den SC Freiburg ausgeliehen. Noch bevor er seine erste Partie für die Breisgauer bestreiten konnte, streifte er in der Internationalen U20-Spielrunde in den Partien gegen Italien und Polen erstmals das Trikot der Nationalmannschaft über. Es schien aufwärts zu gehen für den jungen Angreifer, beim Zweitliga-Auftakt in Kaiserslautern saß er auf der Bank. Dann zwickte der Rücken.

Aufgrund einer nie exakt diagnostizierten Fehlstellung fiel Mees wochenlang aus und absolvierte mehr Reha-Übungen als Einheiten bei Christian Streich. „Ich musste immer wieder abbrechen und konnte erst ab März wieder voll trainieren“, sagt Mees, der auf sechs Einsätze in der U23, null bei den Profis und null Spielrhythmus zurückblickt. Dass die Profis in die Bundesliga aufstiegen und die U23 in die Oberliga runter musste ließ eine für Mees unangenehme Situation entstehen. Doch zum Glück für ihn einigten sich beide Klubs darauf, die für zwei Jahre beschlossene Leihe auf eine Spielzeit zu reduzieren.

Nun beginnt also in der U23 die zweite TSG-Periode des Saarländers, der sich anfangs noch mit muskulären Problemen plagte und sich beim 1:1 in Kaiserslautern Ende August eine Außenbandverletzung zuzog, die ihn für weitere zwei Wochen außer Gefecht setzte. Seit Mitte September ist Mees nun aber beschwerdefrei, sammelt in schöner Regelmäßigkeit Spielpraxis – und trifft wie einst in der achtzehn99 AKADEMIE. Zuletzt waren es vier Tore in sechs Partien. „Er findet zu alter Stärke zurück und hatte zuletzt eine starke Quote“, lobt ihn sein Trainer Marco Wildersinn. „Joshua ist ein ballsicherer und torgefährlicher Spieler, der gut arbeitet, aber der noch nicht bei 100 Prozent ist.“

Die Aufstiegsspiele im Blick

Vor dem Freiburg-Intermezzo hatte Mees gemeinsam mit Alexander Rossipal ein VWL-Studium in Heidelberg begonnen, das aber im Moment auf Eis liegt. Mit gerade mal 20 will der Abiturient jetzt erst mal alles auf die Karte Profi-Fußball setzen. „Ich möchte verletzungsfrei bleiben, so viele Spielminuten wie möglich sammeln, so oft es geht bei der Ersten mittrainieren und mich so für den Profi-Kader empfehlen. Das sind meine kurzfristigen Ziele, langfristig kann man im Fußball ohnehin nicht planen.“

Seine eigenen Stärken sieht Mees im Dribbling und in der Torgefährlichkeit, die Schwächen im körperlichen Bereich. Mit Athletiktrainer Markus Zidek feilt er an seiner Lauftechnik, um eine Rückkehr der Rückenprobleme zu vermeiden. „Derzeit läuft es gut, für mich und für die Mannschaft. Natürlich will ich jetzt so viele Tore wie möglich erzielen und mit den Jungs die Aufstiegsspiele erreichen. Wir können das schaffen“, sagt Mees selbstbewusst.

In seiner Freizeit besucht der Sympathisant des FC St. Pauli gerne seine Familie im Saarland. Unweit von Lebach liegt Uchtelfangen. Hier wuchs einst Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach) auf. Ein paar Kilometer weiter, in Merzig, sind sie besonders stolz auf Kevin Trapp, den Schlussmann von Paris Saint-Germain. Nicht zu vergessen der gebürtige Saarbrücker Jonas Hector, Nationalspieler des 1.FC Köln. Das Saarland hat zuletzt einige erfolgreiche Fußballer hervorgebracht. Joshua Mees arbeitet derzeit daran, in diese Liste aufgenommen zu werden.

Hier geht's zum Spielerprofil von Joshua Mees.

Hier geht es zu früheren Personalgeschichten aktueller U23-Spieler bzw. -Funktionäre:

Dehm | Rossipal | Engelhardt | Szarka | Waack | Atik

Wildersinn Ibertsberger Zidek Krebs | Kieffer Heinlein

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