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10.08.2016

Eugen Polanski: "Wichtig für unsere Birne"

Eugen Polanski ist der neue Kapitän der TSG. Führungsspieler war der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler auch schon zuvor. Im Interview mit achtzehn99.de spricht er über Verantwortung, sein Verhältnis zu Julian Nagelsmann, seine Art zu führen und vieles mehr...

Eugen, dein Bundesliga-Debüt liegt inzwischen über elf Jahr zurück. Damals warst du 18. Wie weit hast du zu dieser Zeit vorausgeblickt?

Eugen Polanski: Ganz ehrlich, nicht sehr weit. An diesem Tag hatte ich mein Ziel erreicht - Profi werden und in der Bundesliga spielen. Das wollte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Aber konkrete Pläne für meine Karriere gab es keine.

Jetzt mit 30 bist du Kapitän der TSG - erstmals bei einer Vereinsmannschaft. Als junger Profi warst du Spielführer der deutschen U21. Gibt es Unterschiede oder Gemeinsamkeiten?

Polanski: Zuerst einmal gibt es hinsichtlich der Mannschaft einen Unterschied - in der U21 waren alle Spieler gleichaltrig. Heute bin ich bei der TSG einer der Ältesten. Meine Verantwortung bei der TSG ist größer, weil wir als Team im Verein jeden Tag zusammen sind und arbeiten. Für mich ist das Amt ein Vertrauensbeweis des Trainers. Das will ich zurückzahlen. Dafür werde ich das tun, was ich ohnehin immer tue. Mich wegen des Amtes zu ändern, macht keinen Sinn.

Zum Thema Führung gibt es unzählige Theorien und Bücher. Wie gehst du das als Kapitän an?

Polanski: Ich denke, ich habe meinen Stil gefunden - ich lebe den anderen etwas vor und tue alles dafür, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Dazu gehört das Spiel auf dem Platz, dazu gehört aber auch die Arbeit abseits des Platzes. In der Kabine erwarte ich in erster Linie Respekt - von jedem für jeden. Darüber hinaus fordere ich ein, dass jeder alles für unsere gemeinsamen Ziele gibt.

Wo ist es wichtiger, voranzugehen - täglich im Training oder am Spieltag auf dem Platz?

Polanski: Da gibt es kein wichtiger. Auf dem Platz müssen alle elf Spieler und diejenigen die eingewechselt werden viel investieren, ihr Herzblut dort lassen. Das funktioniert aber nur zu einhundert Prozent, wenn sich auch die Spieler dahinter, die im Kader sind oder auch mal auf der Tribüne Platz nehmen müssen eingliedern, wenn wir eine homogene Truppe sind und bleiben. Dafür ist die Arbeit und das Zusammensein unter der Woche extrem wichtig. Deshalb habe ich als Kapitän ein Auge darauf, wie wir in der Kabine und auf dem Platz unter der Woche miteinander umgehen. Einer alleine bewegt hier nichts - weder unter der Woche noch am Wochenende.

Als Kapitän bist du auch nahe an Trainer Julian Nagelsmann dran. Wie sieht eure tägliche Zusammenarbeit aus?

Polanski: Die Saison ist noch zu jung, um da groß etwas zu sagen. Ich habe wie alle Spieler ein gutes Verhältnis zu Julian und ich kenne ihn schon recht gut. Als ich zur TSG kam, war er Co-Trainer von Marco Kurz. Damals habe ich schon gemerkt, dass er ein guter Trainer und auch ein guter Typ ist. Jeder Spieler kann zu ihm kommen, sich an ihn wenden. Da wird es mich als Vermittler gar nicht so oft brauchen.

In den beiden Trainingslagern hast du das Zimmer mit den Youngstern Gregor Kobel & Dennis Geiger geteilt. Zufall oder Methode?

Polanski:  Das hat sich so ergeben. Für mich ist das okay. Für die Jungs ist es zu Beginn nicht so einfach, weil sie sich an die größere Intensität und das höhere Tempo gewöhnen müssen. Für sie ist es wichtig, dass sie sich auch zwischen den Einheiten professionell verhalten. Da können sie sich immer gerne Rat bei mir holen. Wichtiger für sie ist aber die Phase jetzt. Wir sind oft den ganzen Tag zusammen, sind viel in der Kabine - da entsteht eine Bindung zwischen den Spielern.

Am Freitag steht der Test gegen Athletic Bilbao an. Wie wichtig ist die Partie?

Polanski: Bilbao ist ein sehr guter Gegner, mit dem wir uns messen wollen. Für uns ist das eine Woche vor dem Start im DFB-Pokal wichtig. Das Ergebnis ist dabei zweitrangig, aber wir wollen sehen, wo wir stehen. Im Vergleich zu Verona ist das noch einmal ein Schritt - der Gegner ist noch stärker.

Zehn Tage später geht es dann richtig los - DFB-Pokal. Spürst du schon so etwas wie Vorfreude?

Polanski: Natürlich. Wir als Fußballer wollen und brauchen diesen Rhythmus. Training, Spiel, Training, Spiel. Es ist gut, dass es bald los geht, dass es um Punkte oder ums Weiterkommen im Pokal geht. Das ist wichtig für unsere Birne. Die Vorbereitung war lange und intensiv - für uns Spieler ist das nicht die schönste Zeit.

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