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MÄNNER
28.07.2016

Sandro Wagner: "Ich sage meine Meinung"

Sandro Wagner ist einer der Neuzugänge der TSG. Der Stürmer polarisiert, ist immer geradeaus und sagt seine Meinung. Auch im Interview mit achtzehn99.de...

Erzähl uns von deinen ersten Wochen bei der TSG, Sandro?

Sandro Wagner: Die Eindrücke sind durchweg positiv. Ich habe mich nach dem Urlaub schnell versucht anzupassen, alle Menschen hier kennenzulernen - nicht nur die Spieler, sondern auch die Leute darum herum. Dazu kommen viele neue Abläufe, die ich verinnerlichen will. Es ist noch nicht viel Zeit vergangen, aber ich habe mich gut eingelebt. Das ist aber weiterhin ein Prozess. Das Ziel ist der erste Spieltag - bis dahin will ich körperlich bei einhundert Prozent sein und alle Abläufe kennen. Das ist nicht einfach, weil der Spielstil ein völlig anderer ist als zuletzt. Das war mir aber klar. Deshalb bin ich sehr positiv gestimmt.

Du bist bei den Medien ein gefragter Gesprächspartner. Wie erlebst du das öffentliche Interesse?

Wagner: Das gehört einfach dazu, wenn man in der Bundesliga spielt. Ich nehme das an und mit. Das Umfeld in Hoffenheim ist aber sehr entspannt, das kommt mir entgegen. Ich arbeite gerne in dieser Atmosphäre.

Sandro Wagner auf dem Platz und abseits davon - wo gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten?

Wagner: Gemeinsamkeiten gibt es ehrlich gesagt sehr wenige. Ich bin privat völlig anders als auf dem Platz. Dort geht es nur um eines - ich will das Maximum für meine Mannschaft und mich herausholen. Dazu gehört bei mir auch eine große Körperlichkeit, weshalb ich auf dem Rasen vielleicht nicht immer sympathisch wirke. Aber das ist nicht so wichtig. Privat bin ich ruhig und die Familie ist mir sehr wichtig. Ich bin ein langweiliger Typ. Ich gehe nicht in Diskotheken oder ähnliches.

Viele Beobachter erklären immer wieder, dem Fußball würden die Typen fehlen. Bist du so einer?

Wagner: Das müssen andere Leute entscheiden. Ich höre das auch immer wieder, dass die Typen fehlen. Vor allem von Spielern von früher - aus den 70ern oder 80ern. Aber der Fußball und die Welt haben sich seither verändert. Mir ist eines wichtig - ich habe meine Meinung und die sage ich auch, selbst wenn sie nicht so gut ankommt. Ich will mir da nicht so viel vorschreiben lassen, weil ich das für kontraproduktiv halte. Wenn alle nur das sagen, was der jeweils andere hören will, kommen wir nicht vorwärts.

Gegen deinen jetzigen Trainer hast du in der Jungend selbst gespielt. Irgendwie seltsam...

Wagner: Nein, überhaupt nicht. Er ist mein Trainer und eine absolute Respektsperson. Ob er 16 oder 60 ist, ist mir völlig egal. Es gibt nur gute und schlechte Trainer und Julian ist ein guter. Über sein Alter habe ich noch nie nachgedacht.

Es wird viel über die Trainingsmethoden von Julian Nagelsmann gesprochen. Wie erlebst du seine Einheiten?

Wagner: Die Einheiten sind kompliziert - ich würde lügen, wenn ich etwas anderes sage. Man muss mit dem Kopf immer voll bei der Sache sein, sonst funktioniert es nicht. Ich muss immer wach sein, aber das ist gut. Es gibt sehr viele Reize. Idealerweise kann uns im Spiel nichts mehr überraschen. Für mich ist das eine große Umstellung. Ich habe noch nicht alles zu einhundert Prozent verstanden, aber ich bin auf einem guten Weg. Grundsätzlich bin ich auch Instinktfußballer: das heißt, ich will und werde als Offensivspieler auch immer wieder aus dem System ausbrechen, um der Mannschaft zu helfen. Das weiß und will Julian auch so.

Du lieferst dir im Training immer wieder heiße Duell mit Niklas Süle und Ermin Bicakcic. Es gibt angenehmere Gegenspieler, oder?

Wagner: Auf jeden Fall, aber ich mag das. Wir haben viele zweikampfstärke Spieler und ich brauche das im Training. Sonst ist man in der Bundesliga überrascht, wenn es richtig zur Sache geht. Der Fußball hat sich auch wieder dahin entwickelt, dass es viele Zweikämpfe gibt, dass sie enorm wichtig sind in einem Spiel.

Es sind noch dreieinhalb Wochen bis zum Saisonstart. Wie weit seid ihr und wo wollt ihr hin?

Wagner: Zum Pflichtspielstart müssen wir voll da sein, alle Abläufe kennen, perfekt aufeinander abgestimmt sein - darum geht es. Soweit sind wir aktuell natürlich noch nicht. Wir finden uns - in jeder Einheit und in jedem Testspiel. Gerade im Offensiv-Spiel fehlt uns an vielen Stellen noch die Abstimmung. Ich denke, dass wird in den beiden Spielen gegen Verona und Bilbao nicht mehr so viel testen und uns mehr in einer Formation finden werden. Ich bin sicher, dass wir gegen Leipzig eine Mannschaft auf dem Feld haben werden, die weiß, was zu tun ist und die drei Punkte zuhause holt.

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