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SPIELFELD
09.11.2015

Der Stoff der Träume

Spieler und Fans warten Jahr für Jahr gespannt auf die neuen Trikots. Denn der Stoff ist pure Emotion. Wer gestaltet die Hemden? Aus welchem Material besteht es? Was ist zu beachten? Wie viele Trikots bekommt jeder Spieler? Wir geben Antworten auf 11 Fragen zur Kleidung der TSG-Profis.

Wer gestaltet die Trikots der TSG Hoffenheim vor der Saison?

Die neue Kollektion entstand in enger Abstimmung zwischen Klub und Ausrüster Lotto. Die TSG wollte in speziell für Hoffenheim gestalteten Trikots spielen, die sich von den Outfits anderer Bundesligisten deutlich unterscheiden. Natürlich war es zudem wichtig, dass die Trikots in den Vereinsfarben leuchten. Diese Anforderungen wurden an Lotto weitergegeben, der im Anschluss die neue Kollektion entwarf – und ein
spezielles Detail entwickelte: Das Vereinswappen erscheint bei der neuen Kollektion in 3D-Haptik. Vor allem mit dem neuen, blau und weiß gestreiften Heimtrikot sind alle sehr zufrieden. Auch die Fans mögen die neue Kollektion: Bislang wurden mehr Trikots nachgefragt als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.

Müssen Lotto und die TSG bei der Gestaltung spezielle Trikot-Vorschriften beachten?

Für die 1. und 2. Bundesliga gelten die "Richtlinien für die Spielkleidung und Ausrüstung" der DFL – und die sind immerhin 33 Seiten lang. Bis zum 30. Juni müssen die Vereine alle Trikot-Modelle der nächsten Saison bei der DFL zur Zulassung vorlegen. Geprüft werden von DFL zum Beispiel die Farben, die Größe von Nummern und Namen und die Sponsoren. So dürfen die Trikots nicht mehr als vier verschiedene Farben aufweisen – die Beschriftungen werden allerdings nicht mitgezählt. Eine fünfte Farbe darf nur für "dekorative Zwecke" an wenigen Stellen verwendet werden. Die Nummern müssen in einer Schriftgröße zwischen 25 und 35 Zentimetern auf das Trikot gedruckt werden. Und für die Spielernamen gilt: Es müssen Blockbuchstaben in einer Schriftgröße von maximal 7,5 Zentimetern verwendet werden. Ob der Name oberhalb oder unterhalb der Nummer steht, ist aber den Klubs und den Designern überlassen. Die ersten Design-Entwürfe für neue Trikots werden übrigens schon im Herbst präsentiert und diskutiert.

Dürfen sich die Spieler die Nummern aussuchen?

Im deutschen Profi-Fußball gibt es Rückennummern seit 1948 – und bis zum Jahr 1994 wurden die Nummern 1 bis 11 nach Positionen an die Spieler in der Startelf verteilt. Seitdem gibt es aber feste Rückennummern für die Spieler über die ganze Saison, die sie sich vor der Saison aussuchen können oder vom Verein zugeteilt bekommen. Allerdings sind in Deutschland – anders als etwa in der Champions League – seit 2011 nur Nummern bis 40 erlaubt. Wie fast immer im Leben gibt es aber auch hier Ausnahmen: Wenn ein Verein beispielsweise mehr als 40 Spieler gemeldet hat, können auch höhere Nummern vergeben werden. Bei der TSG ist das nicht so – Joelinton hat die 40 und damit die höchste Nummer aller Hoffenheimer Profis. Da vor dem Jahr 2011 auch höhere Nummern erlaubt waren, ist die Rekordzahl der Bundesliga-Geschichte aber die 77: Andreas Görlitz trug sie 2007 beim Karlsruher SC.

Und wie verhält es sich mit den Namen auf den Trikots?

Natürlich unterliegen auch die Namen auf den Trikots bestimmten Regeln. Bis auf wenige Ausnahmen müssen die Familiennamen der Profis verwendet werden, denn die auf die Trikots gedruckten Namen müssen mit denen aus der Spielerberechtigungsliste übereinstimmen. Diese Regel darf nur durch Abkürzungen für sehr lange Namen oder durch die Verwendung von Künstlernamen umgangen werden. Diese müssen aber offiziell sein und der DFL nachgewiesen werden. In Hoffenheim darf Joelinton zum Beispiel die Ausnahme-Regel nutzen. Der vollständige Name des Brasilianers lautet Joelinton Cassio Apolinaro de Lira – das passt aber auf kein Trikot.

Wie viele Trikots werden für die Profis für jedes Spiel vorbereitet?

Die Zeiten, in denen jeder Spieler nur ein Trikot am Wochenende dabei hatte, sind schon lange vorbei. Die Ausstattung der Profi-Mannschaft ist bei jedem Klub unterschiedlich, in Hoffenheim werden für die Spieler pro Partie jeweils mindestens drei Trikots vorbereitet. Eins tragen sie, ein weiteres liegt auf der Bank und das dritte in der Kabine. Sie brauchen mehrere, da die Shirts in Zweikämpfen kaputtgehen können oder sie aus anderen Gründen in der Halbzeitpause gewechselt werden müssen – etwa, weil es stark geregnet hat oder Blut auf dem Trikot ist. Bei niedrigen Temperaturen hat der Verein an den Spieltagen noch mehr Trikots für seine Profis im Gepäck, da jeder Spieler dann zusätzlich auch noch zwei langärmelige Shirts mitgebracht bekommt.

Ist es den Profis erlaubt, ihre Trikots an Fans zu verschenken oder sie mit anderen Spielern zu tauschen?

Das ist den Spielern selbst überlassen – es sind auf jeden Fall ausreichend Trikots vorhanden. Allerdings stehen jedem Hoffenheimer Profi nur 15 Trikots pro Saison gratis zur Verfügung. Wenn also ein Spieler gern seine private Sammlung vergrößert und Trikots mit den Gegnern tauscht oder sie freundlicherweise an die Fans verschenkt, muss er sie ab dem 16. Exemplar selbst bezahlen. Im vergangenen Jahr hat Roberto Firmino die meisten Trikots im Kader der TSG verschenkt und getauscht. Am Ende der Spielzeit waren es 84.

Dürfen die Spieler selbst entscheiden, ob sie in kurz- oder langärmeligen Trikots spielen?

Das darf jeder Profi selbst entscheiden. Manche spielen generell lieber in langärmeligen Trikots, manche bevorzugen auch bei niedrigen Temperaturen das kurze Outfit – oder ziehen einfach lange Funktionsunterwäsche unter dem Trikot an. Allerdings muss diese – ebenso wie die "Radler-Hosen" – in den Farben des Trikotsatzes sein. Andernfalls kann der Schiedsrichter den Spieler dazu anweisen, die Funktionsunterwäsche zu wechseln. Deshalb benötigt die Profi-Mannschaft auch mehrere Kisten für die Spielkleidung – von dem Tape über den Stutzen bis zu der Funktionskleidung muss alles aufeinander farblich abgestimmt sein. Und das beim regulären und beim Ausweich-Trikotsatz.

Werden die Trikots, Hosen und Stutzen normalerweise nur einmal benutzt?

Nein, nach dem Spiel sammelt der Zeugwart alle übriggebliebenen Kleidungsstücke ein und nimmt sie mit zur Geschäftsstelle nach Zuzenhausen, wo sie gewaschen, nachgebügelt und für das nächste Spiel vorbereitet werden. Zudem wird eine Verschleißkontrolle durchgeführt, kaputte Hosen oder Stutzen werden im Anschluss durch neue ersetzt. Abschließend wird eine Liste der fehlenden Trikots erstellt und der Koffer wieder mit neuen Shirts aufgefüllt. Auch das Trikot von Hoffi wird hier regelmäßig gewaschen und für das Maskottchen vorbereitet. Das alles beginnt schon montags nach dem Spiel, denn die fehlenden Trikots und Hosen müssen alle noch beflockt werden: Mit Name und Nummer sowie dem Bundesliga- und dem Werbelogo auf den Armen.

Wo werden die Trikots der TSG Hoffenheim denn beflockt?

Die Trikots der Profi-Mannschaft werden von Christian Seyfert ebenfalls in Räumlichkeiten der Geschäftsstelle direkt neben den Trainingsplätzen beflockt. Dort werden die Trikots ohne Nummer, Name und Bundesligawappen gelagert, ehe sie je nach Bedarf von Seyfert zusammengestellt werden. Im Fanshop im Stadion gibt es weitere Beflockungsmaschinen, sodass sich die Fans ihre Trikots ebenfalls individuell bedrucken lassen können. Etwa mit den Namen der TSG-Profis oder auch dem eigenen.

Die Torhüter haben andere Trikots als die Feldspieler. Dürfen Oliver Baumann, Jens Grahl und Alexander Stolz selbst entscheiden, ob sie im grünen oder gelben Outfit spielen?

Auch die Torhüter müssen sich natürlich vom Gegner und auch den Schiedsrichtern farblich unterscheiden. Da zunächst die Feldspieler-Trikots festgelegt werden, bleiben für die Torhüter oft nicht mehr viele mögliche
Farben übrig, die nach Meinung des Schiedsrichters in Ordnung sind. Bei den Heimspielen tragen die TSG-Torhüter aber immer das grüne Trikot. Bei Auswärtsspielen wird die Farbe immer auf die Gegner abgestimmt. Vor allem bei Flutlichtspielen ist es oft schwierig, blau und grün voneinander zu unterscheiden. Deshalb tragen die Hoffenheimer Torhüter in solchen Fällen beispielsweise ihre gelbe Ausrüstung.

Woraus bestehen Trikots?

Bis Mitte der 70er Jahre wurden die Trikots meist aus Baumwolle hergestellt, später dann aus Polyester. Trikots sind mittlerweile echte Hightech- Produkte, die sogar die Leistung der Spieler verbessern sollen. Die neu entwickelten und für die Trikots verwendeten Mikrofasern fördern die Wasserdampfdurchlässigkeit und sorgen so dafür, dass Schweiß besser verdampfen kann. Zudem trocknet das Material schneller, ist winddichter und wasserabweisender als frühere Trikots. Ausrüster Lotto fasst zusammen: "Das verarbeitete Material bietet hervorragenden Tragekomfort und ist atmungsaktiv."

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