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FRAUEN
20.08.2015

Regelschulung: Lutz Wagner im Förderzentrum

Das war Regelschulung aus erster Hand. Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner brachte den Bundesliga-Frauen der TSG im Förderzentrum St. Leon-Rot knifflige Fälle aus der Praxis näher. Wagner, heute beim DFB Lehrwart in der Schiedsrichter-Kommission Amateure und dabei für die Frauen- und Junioren-Bundesligen sowie die Pokalwettbewerbe zuständig, warb dabei für eine offene und faire Kommunikation zwischen Spielerin und Schiedsrichter(in).

So kennt man ihn. Auf höchst unterhaltsame und lebendige Weise brachte Lutz Wagner (197 Einsätze in der Männer-Bundesliga) trockene Regelkunde an die Frau. Mit dabei war Moiken Wolk, bis zur vergangenen Saison Schiedsrichterin in der Frauen-Bundesliga. Wagner hatte zwei Filmbeispiele mitgebracht, die umstrittene Szenen aus Hoffenheimer Heimspielen zeigten. Zum einen das klare Abseitstor des FF USV Jena und der Schiedsrichterball während einer Auswechslung beim Essen-Spiel. Zur Jena-Szene sagte Wagner: „Im Video sieht es klar aus, aber es war trotzdem noch knapp“. Der 52-Jährige bat um Verständnis für die Assistenten. „Vor denen habe ich einen Riesenrespekt, ich bin froh, dass ich nur ein Jahr gewunken habe“. Die schwierige Aufgabe entschuldige aber natürlich nicht den Fehler.

Deutliche Worte fand er für die Fehlentscheidung beim Essen-Spiel. Hier hatte die Schiedsrichterin während einer laufenden Auswechslung auf Schiedsrichterball entschieden, worauf Essen ein Tor erzielt hatte. Dann erst pfiff die Unparteiische das Spiel zurück. „Das Spiel hätte sogar wiederholt werden können, wenn Essen Protest eingelegt hätte“, stellte Wagner klar.

Nur ein Pfiff unterbricht das Spiel

Anhand einiger Szenen von der Frauen-WM in Kanada zeigte Wagner immer wieder vorkommende Situationen wie Halten, das Handspiel mit angelegtem und nicht angelegtem Arm oder das Verhindern einer klaren Torchance. Den Hoffenheimer Spielerinnen gab er den Rat, immer weiter zu spielen, auch wenn der Assistent winken würde. „Nur ein Pfiff unterbricht das Spiel“. Auf Cheftrainer Jürgen Ehrmanns Einwand, dass Spielerinnen der Spitzenklubs einen Bonus bei den Schiedsrichterinnen hätten, gab er zu, dass die Toleranzgröße manchmal größer sei, wenn Spielerin und Unparteiische sich kennen würden. „Sprecht die Schiedsrichterin immer alleine an, ohne dass es viel mit bekommen, sonst ist gleich eine Konfliktsituation da“, meinte Wagner.

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