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04.07.2015

U19-EM: Amiri und Öztürk in Griechenland gelandet

Derzeit haben die Griechen andere Sorgen. Am Sonntag werden per Referendum die Weichen für ihre finanzielle Zukunft gestellt. Da geht die am Montag beginnende U19-EM, die fernab der in diesen Tagen besonders hektischen Hauptstadt Athen ausgetragen wird, etwas unter. Wir haben dennoch alle wichtigen Fakten zu diesem Turnier, an dem auch die beiden Hoffenheimer Nadiem Amiri und Erdal Öztürk teilnehmen, zusammengetragen.

Wie schon im Vorjahr, als Benjamin Trümner und Kevin Akpoguma mit der DFB-Elf in Ungarn den Titel holten, geht auch die U19-Europameisterschaft 2015 also mit zwei TSG-Akteuren über die Bühne. Amiri (auf dem Bild rechts) und Öztürk (Zweiter von links) wurden von Bundestrainer Marcus Sorg für das 31. Kontinentalturnier, das vom 5. bis 19. Juli über die Bühne geht, in den 18-köpfigen Kader berufen.

Das Hoffenheim-Duo 

Amiri hat die komplette Qualifikation bestritten und ist mit zehn Einsätzen in der U19 hinter Max Christiansen und Timo Werner (je 11) der Spieler mit den meisten Einsätzen. Öztürk hingegen war bislang noch nicht in Sorgs Fokus, hat sich aber durch starke Leistungen im TSG-Trikot rechtzeitig für das große Turnier empfohlen.

Der in Berlin geborene Deutsch-Türke kam 2011 von Hertha BSC nach Hoffenheim, spielte zwei Jahre in der U17 und hat gerade seine zweite Saison mit der U19 zu Ende gebracht. Amiri kam 2012 vom SV Waldhof Mannheim in die U17 und wurde in seinem ersten U19-Jahr – gemeinsam mit Öztürk – Deutscher A-Junioren-Meister 2014. Der Deutsch-Afghane markierte beim 5:0 gegen Hannover zwei Tore und wurde anschließend zu den Profis befördert, während „Speedy“ Öztürk auch im zweiten A-Junioren-Jahr das Endspiel um die „Deutsche“ erreichte, allerdings dem FC Schalke 04 mit 1:3 unterlag.

Die ersten Tage

Die deutsche Mannschaft ist erst relativ nach Griechenland geflogen. Am Freitagnachmittag landeten Amiri, Öztürk und die anderen in Saloniki, anschließend ging es eineinhalb Stunden im Bus nach Katerini , wo die DFB-Jungs untergebracht sind und zwei ihrer Gruppenspiele bestreiten werden.

„Unser Hotel liegt etwas abgelegen“, sagt Öztürk. „Die Menschen sind sehr nett und können zum Großteil auch Deutsch.“ Der Mittelfeldspieler teilt sich ein Zimmer mit dem Karlsruher Boubacar Barry, Amiri mit Devante Parker vom FSV Mainz 05. Beide bestätigen: „Die Stimmung im Team ist super, alle geben Vollgas.“ Sehr zur Freude von Marcus Sorg, der das erste Training in die Abendstunden legte, in denen ein leichter Wind die Vorbereitung auf das Turnier etwas erträglicher gestaltete. 

Am Montag wird ein weiterer, allerdings ehemaliger Hoffenheimer, nach Griechenland kommen: DFB-Sportdirektor Hansi Flick unterstützt die U19 im Auftaktspiel gegen Spanien.

Die Gegner

Gleich im ersten Gruppenspiel treffen Amiri, Öztürk und Co. auf die immer zu den Favoriten zählenden Spanier. Deren Trainer Luis de la Fuente macht keinen Hehl daraus, nicht weniger als den Titel holen zu wollen, weiß aber auch um die Schwere der Aufgabe. „Wir haben eine sehr starke Gruppe erwischt. Aber gut, bei so einem Turnier mit acht Mannschaften gibt es ohnehin keine leichten Gegner.“ Das Hauptaugenmerk beim Nachwuchs der „Roja“, die sich fast zur Hälfte aus Spielern des jungen Jahrgangs zusammensetzt, liegt auf Marco Asensio. Der in Palma de Mallorca Mittelfeldspieler ist Sohn eines Basken und einer Niederländerin – hätte also auch für „Oranje“ auflaufen können – und hat gerade einen Vertrag bei Real Madrid unterzeichnet.

Die Niederlande warten in Spiel zwei. „Oranje“, das vom ehemaligen Internationalen Aron Winter gecoacht wird, hat zwar in der Altersklasse U17 in 2011 und 2012 den EM-Titel geholt und 2014 das Endspiel erst im Elfmeterschießen verloren, diese Leistung aber noch nicht auf U19-Level wiederholen können. „Wir haben jetzt das Niveau, um auch in der U19 eine gute Leistung zu erzielen“, gibt sich Winter trotz des großen Respekts vor der starken Gruppe optimistisch. 

Im abschließenden Gruppenspiel geht es gegen Russland. Das Team des turkmenischen Trainers Dmitri Khomukha könnte das erste sein, das zwei Jahre nach dem Gewinn der U17-EM seinen Titel als U19 „verteidigt“. Bei den Russen wird abzuwarten sein, wie die Mannschaft ins Turnier startet. Torjäger Ramil Sheydaev (Zenit St.-Petersburg) konnte erst verspätet in die Vorbereitung einsteigen, der Abwehrchef mit dem sperrigen Namen Dzhamaldin Khodzhaniyazov – wie der Coach ein gebürtiger Turkmene – ist im Auftaktmatch gegen die Niederlande noch gesperrt.

EM-Fakten 

Die U19-EM wird seit 1981 mit nur wenigen Ausnahmen (1985, 1987, 1989, 1991) jährlich ausgetragen. Gleich die erste Ausgabe, in der 16 Mannschaften in 28 Städten (!) in Nordrhein-Westfalen an den Start gingen, gewann die Bundesrepublik Deutschland unter der Leitung von Trainer Dietrich Weise. Im Endspiel besiegte die DFB-Elf in Düsseldorf Polen mit 1:0, ein Großteil dieser Truppe gewann vier Monate später in Australien auch die U20-Weltmeisterschaft. 

Anschließend musste der DFB 27 Jahre auf den nächsten Titel warten. 2008 besiegte die von Horst Hrubesch trainierte Auswahl in Jablonec (Tschechische Republik) Italien mit 3:1, ehe vor zwölf Monaten unter Marcus Sorg der dritte Triumph (1:0 gegen Portugal) gelang. 1986 hatte sich auch die DDR mit Matthias Sammer in die Siegerliste eingetragen, so dass Deutschland streng genommen auf vier Europameisterschaften kommt. Besser sind nur Rekordtitelträger Spanien (7) und Frankreich (6).

Modus und Austragungsorte

Acht Mannschaften teilen sich in zwei Gruppen auf, wobei die Deutschen die schwierigere erwischt hat. Während in Gruppe A Griechenland, Österreich, die Ukraine und Frankreich um den Einzug ins Halbfinale kämpfen, bekommt es die Sorg-Elf in der Gruppe B mit Spanien, den Niederlanden und Russland zu tun. Die beiden Bestplatzierten jeder Gruppe kommen ins Halbfinale, wo es jeweils übergreifend zum Duell Erster gegen Zweiter kommt.

Gespielt wird in drei Städten im Norden des Landes: Veria (Städtisches Stadion / 5.900 Zuschauer), Larisa (AEL FC Arena / 16.118) und Katerini (Städtisches Stadion / 4.956), wo am 19. Juli auch das Endspiel stattfinden wird. Griechenland ist zum zweiten Mal Ausrichter dieser Veranstaltung, beim ersten Mal, 1995, erzielte die „Ethnikí néon“ (die junge Mannschaft) mit Rang drei auch ihre bislang beste Platzierung.

Die Qualifikation

Gesetzt war nur der Ausrichter, nicht aber der Titelverteidiger, so dass die Deutsche U19 durch die Qualifikation musste. In der 1. Runde spielte die DFB-Elf in Lettland und hatte nach den Siegen gegen Kasachstan (6:0) und Lettland (3:0) bereits die Tickets für die Eliterunde in der Tasche. Die abschließende 1:5-Klatsche gegen Österreich schmerzte dennoch. 

In der Eliterunde reichte Platz zwei nicht mehr fürs Weiterkommen. Beim Turnier, das in der Metropolregion Rhein-Neckar ausgetragen wurde, musste schon der Gruppensieg her. Gegen die Slowakei (1:1 in Mannheim) und Irland (3:2 in Sandhausen) hatten die Sorg-Schützlinge mehr Mühe als erwartet, mit dem 6:0 gegen Tschechien (in Walldorf) machten sie dann aber schließlich alles klar. Gegen Irland hatte Amiri Deutschland in Führung gebracht, dann aber drehten die „Grünen“ die Partie und erst zwei späte Treffer sicherten der DFB-U19 die drei Zähler.

Die Termine 

Das ist der Fahrplan für Amiri, Öztürk und Co.: 

Dienstag, 7. Juli, 20:45 Uhr: Deutschland – Spanien, Larisa

Freitag, 10. Juli, 20 Uhr: Deutschland – Niederlande, Katerini

Montag, 13. Juli, 20 Uhr: Russland – Deutschland, Katerini

Alle drei Partien werden live auf Eurosport übertragen.

Sollte die DFB-Elf mindestens Gruppenzweiter werden, steht am Donnerstag, 16. Juli, in Larisa (bei Gruppensieg) oder Katerini das Halbfinale an. Das eventuelle Endspiel steigt am Sonntag, 19. Juli, in Katerini. Die Uhrzeiten für diese Partien stehen noch nicht fest.

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