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MÄNNER
13.02.2015

Dietmar Hopp - "Mich
loswerden? Das ist
nicht ganz einfach!"

Am Freitagmittag erklärte TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp auf einer Pressekonferenz in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena sein Engagement bei der TSG. achtzehn99.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengestellt...

Dietmar Hopp über...

... seine Fußballbegeisterung.

Ich war sechs Jahre alt und besuchte die Volksschule in Hoffenheim. Damals haben wir mit allem Fußball gespielt, was auch nur annähernd dazu taugte: Papierknäuel und Stoffbälle zum Beispiel. Meinen ersten Gummiball bekam ich als Siebenjähriger, an Weihnachten. Ganz rund war er nicht, für mich aber war er dennoch eine Sensation. Denn fortan war unser Spiel auf Straßen, Wiesen und Hinterhöfen komfortabler, zumal auch andere Jungs zunehmend Bälle, sogar echte Fußballbälle, ins Spiel brachten. 1954 wurde Deutschland Fußball-Weltmeister und meine Fußballbegeisterung steigerte sich ins Grenzenlose. Ich setzte mich gegen den Willen meiner Eltern durch und begann mit 14 Jahren aktiv in der Hoffenheimer Jugend zu spielen. Im Alter von 17 Jahren und mit ärztlicher Sondergenehmigung begann ich in der Ersten Mannschaft in Hoffenheim zu spielen, ehe ich 1965 mein Studium an der TU Karlsruhe beendete und meine berufliche Karriere bei der IBM in Böblingen startete.

... den Beginn seiner Förderung der TSG.

Die Förderung galt der Ersten Mannschaft, von Beginn an habe ich aber darauf gedrängt, dass die Jugendarbeit intensiviert werden muss. Die Jugendförderung im Sport, betreibe ich voller Leidenschaft und in einem hohen Umfang, weil ich fest davon überzeugt bin, Jugendliche durch den Sport positiv beeinflussen zu können. Wenn ich zurückblicke, wie alles begann und was bis heute alles bewegt werden konnte, dann erfüllt mich das mit großem Stolz.

... den Weg nach oben und die Finanzierung des Clubs.

Am 1. Juli 2006 hat bei der TSG 1899 Hoffenheim eine neue Zeitrechnung begonnen. Schlüsselereignis war die Verpflichtung von Ralf Rangnick als Cheftrainer. Eine Personalie, die die Anziehungskraft unseres Clubs sprunghaft steigen ließ, insbesondere für junge Spieler, die sich unter Rangnicks Regie eine deutlich bessere Entwicklungschance ausrechneten. Die Rechnung ging auf und die TSG schaffte den Durchmarsch von der Regional- in die Bundesliga. Schon damals, mitten in der Phase der Investitionen, habe ich stets betont, dass die TSG nach meiner "Anschubfinanzierung" möglichst rasch auf eigenen Beinen stehen müsse. Das heißt, ich habe die Grundzüge von "Financial Fairplay" bereits in jener Zeit antizipiert.

... die Zukunft der achtzehn99-AKADEMIE.

Die "Akademie-Arena" in Zuzenhausen wurde mit Blick auf zukünftige Anforderungen und Notwendigkeiten als hochmoderne Trainings- und Spielstätte für Nachwuchsmannschaften konzipiert. Sie ist Heimspielstätte der Mannschaften von U14 bis U17 und besteht aus zwei Naturrasenspielfeldern sowie einem Kunstrasenplatz. Zwei Spielfelder sind mit dem in Kooperation mit der SAP zur Serienreife entwickelten Redfir Tracking System ausgestattet, sodass eine individuelle Trainingskontrolle und -steuerung möglich ist. Ergänzt wird die Anlage durch ein modernes Funktionsgebäude. Neben Umkleide- und Schiedsrichterkabinen, Besprechungs- und Physiotherapieräumen, ist das Gebäude mit Einrichtungen ausgestattet, von denen aus alle Trainingseinheiten und Spiele nicht nur beobachtet, sondern auch elektronisch dokumentiert und archiviert werden können. Zudem erlauben spezielle Räume eine noch effizientere Individualisierung sowie eine gezielte Integration von präventiven und rehabilitativen Einheiten im Trainingsprozess.

... "Anpfiff ins Leben"

Die TSG verfügt über optimale Möglichkeiten, die sportliche Ausbildung leistungsambitionierter Spieler im Jugend-Fußball gezielt voranzutreiben. Gemäß unserer Philosophie einer ganzheitlichen Jugendförderung legen wir - auch und gerade - bei jungen Fußball-Talenten parallel dazu großen Wert auf die schulischen Leistungen, das Sozialverhalten im Team und die Entwicklung der Persönlichkeit. Seit Juli 2008 sind wir mit sechs Sinsheimer Schulen verbunden, die zu den vom DFB ernannten Eliteschulen des Fußballs gehören. Dies ist für unsere jungen Fußballer die Chance, eine gute schulische Ausbildung und optimales Fußballtraining systematisch zu verbinden. Leistung auf dem Rasen und im Leben gehen Hand in Hand. Daher wollen wir in der Nachwuchsabteilung gemeinsam mit den Sinsheimer Fußball-Eliteschulen unsere Spieler unterstützen und motivieren, an ihren sportlichen und schulischen Ziele gleichrangig zu arbeiten.

... die 50+1-Regel.

Diese Regel soll kurzfristigen, auf spekulativen Profit angelegten Investitionen vorbeugen. Langjähriges und nachhaltiges finanzielles Engagement, das zur Etablierung tragfähiger neuer Strukturen führt, wird anders bewertet: Investoren, die länger als 20 Jahre ununterbrochen einen Verein unterstützt haben, wird das Recht eingeräumt, die Stimmenmehrheit am Verein zu übernehmen - bis hin zu 100 Prozent.

Daraus ist Folgendes zu schließen:

  • Durch die Übernahme der Stimmenmehrheit bei der TSG, nehme ich geltendes DFB-Recht wahr.
  • Wie bei jedem Recht erwachsen aus dessen Wahrnehmung moralische Pflichten, in diesem Fall: Fürsorge für Verein und Region.
  • Wie sehr ich mich dieser Fürsorge verpflichtet und verantwortlich fühle, habe ich schon weit mehr als 20 Jahre lang nachgewiesen.
  • An der weiteren Wahrnehmung dieser besonderen Verantwortlichkeit durch mich im Rahmen der DFB-Statuten besteht deshalb nicht der geringste Zweifel.
  • Vorteil und Sinn der Übernahme liegen denn auch darin, diese Verantwortlichkeit noch stringenter und noch effizienter zu gestalten, weil damit, wie in jedem Wirtschaftsunternehmen Stimmrechte und Kapitalanteile im Gleichklang gebracht werden.
  • Die Übernahme ist damit zugleich eine Antwort auf die immer komplexeren Herausforderungen sportlicher und wirtschaftlicher Art und schützt den Kapitalgeber vor Entmündigung.
  • Mit der Übernahme wird es daher leichter, mein vielfältiges sportliches und finanzielles Engagement auf den langjährigen substantiellen Erhalt der TSG und weitere Erfolge auszurichten. Dies gilt vor allem für Investitionen in die Infrastruktur und die Jugendförderung, weil dies keine Zuwendungen sind, die im Sinn von Financial Fairplay "schädlich" sind.
  • Auch nach der Übernahme wird ein Beirat über die wirtschaftlichen und sportlichen Belange der TSG wachen, dabei bleibt die Verantwortlichkeit der Geschäftsführung unangetastet. Vor allem wird der Stammverein seine Bedeutung behalten.
  • Mit der Übernahme wird die TSG 1899 Hoffenheim nachhaltig und langfristig aufgestellt und ist dadurch den zukünftigen Herausforderungen gewachsen.
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