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FRAUEN
27.10.2014

Zwischen "Wir" und "Ich"

Sie sind Zwillinge. Eineiige Zwillinge. Gleich und doch verschieden. Immer zu zweit – und doch manchmal gerne allein. Tamar und Fabienne Dongus. In Hoffenheim verteidigt eine und die andere stürmt. Für ihre Teamkolleginnen sind sie nur die „Dongis“.

Tamar und Fabienne Dongus – seit der fünften Klasse gleichen sich ihre Lebensläufe wie ein Ei dem anderen. Im Gymnasium waren sie in derselben Klasse, sie haben dasselbe Studienfach gewählt, sie spielen gemeinsam Fußball. Zuerst in Sindelfingen, nun seit etwas über einem Jahr in Hoffenheim.

Dabei wollten ihre Eltern, dass die beiden unterschiedliche Wege einschlagen. In Kindergarten und Grundschule wurden sie getrennt, um sich unabhängig voneinander einen Freundeskreis zu bilden. Der geniale Plan ging schief. Es gab und gibt nur einen Freundeskreis.

Bei aller Zweisamkeit, bei aller Gemeinsamkeit – es gibt Unterschiede. Auch zwischen Tamar und Fabienne. Optisch unterscheidet beide nur eine Narbe auf der Stirn, charakterlich schon ein wenig mehr. „Mir wurde immer gesagt, dass ich mehr lache und die etwas lautere bin“, sagt Fabienne im Gespräch und gibt gleichzeitig zu, dass Tamar im gemeinsamen Haushalt die Hosen anhat: „Was Tamar sagt, ist Gesetz. Wir teilen uns beispielweise die Kleidung. Wenn wir shoppen sind, ist es meistens so, dass am Ende Tamar entscheidet, was wir kaufen.“

„Wir“ – im Sprachgebrauch von Tamar und Fabienne Dongus ist das wohl das wichtigste Wort. Manchmal zählt aber auch das „Ich“. Tamar sagt: „Es ist auch mal schön, als eigene Person wahrgenommen zu werden. An der Uni ist das so. Dort kennen sie nur mich oder Fabienne. Beim Fußball sind wir eben die ‚Dongis‘ oder eine ‚Dongi‘.“

Und dennoch: eine Trennung ist kaum denkbar. „Irgendwann werden wir sicher mal getrennte Wege gehen, wobei ich glaube, dass das sehr schwierig wird“, sagt Fabienne. Allein und „ich“ – für Menschen, die sich so nahe sind wie eineiige Zwillinge ist das nicht einfach. Wird es nie sein. Für die TSG ist das ein Glücksfall.

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