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MÄNNER
04.07.2014

Halbfinale! Mit Kampf und Wille zum Sieg

Die deutsche Mannschaft steht im Halbfinale der WM in Braslien. Nach einer taktischen Meisterleistung und großem Kampf siegte das Team von Joachim Löw mit 1:0 gegen Frankreich. Zum vierten Mal in Serie steht die DFB-Elf unter den vier besten Mannschaften der Welt. Ein Erfolg. Eine nette Statistik. Eines ist aber klar - diese Mannschaft will mehr. Viel mehr.

Personal & Taktik:

In Bezug auf die Startelf der deutschen Mannschaft geschahen zur Partie gegen Frankreich zwei Dinge, die vor der WM beinahe undenkbar waren: Philipp Lahm rückte vom Mittelfeld auf die Position des rechten Verteidigers und Bastian Schweinsteiger bildete gemeinsam mit Sami Khedira die "Doppelsechs". Neben diesen Überraschungen, die sich nach der Partie gegen Algerien im Achtelfinale sanft angedeutet hatten, veränderte Bundestrainer Joachim Löw seine Mannschaft auch in der Offensive. Miroslav Klose sollte Sakho und Varane im Sturmzentrum beschäftigten, während Müller, Kroos und Özil die offensive Dreierreihe dahinter bildeten.

Die Viererkette bekam indes nicht nur durch Lahm ein neues Gesicht. Boateng, der bisher bei der WM rechts verteidigte, rückte ins Zentrum und spielte dort neben Hummels, der seine Erkältung vom Wochenbeginn hinter sich gelassen hatte. Dieses Duo verlieh der deutschen Defensive viel Stabilität. Ein Umstand, der zwei weiteren Ursachen zu verdanken war: die Mannschaft verteidigte insgesamt nicht ganz so hoch wie gegen Algerien und zeigte sich generell konzentrierter und disziplinierter bei der Defensivarbeit. Dadurch hielt sie die Räume enger und hatte schneller Zugriff auf die Gegenspieler. Das gefürchtete Umschaltspiel der Franzosen ließ das Team auf diese Weise nur selten zur Entfaltung kommen. Der Bundestrainer brach für das Viertelfinale gegen das Team von Didier Deschamps mit vielen Gewohnheiten der letzten Wochen und Monate und wurde dafür belohnt.

Spielfilm:

7. Minute: Valbuena dribbelt Khedira im Strafraum Knoten in die Beine und chippt das Leder nach innen. Dort zieht Benzema volley aus elf Metern ab. Knapp am kurzen Pfosten vorbei. So schnell können die Franzosen gefährlich werden. Zuvor bestimmte die DFB-Elf die Partie.

12. Minute: TOOOR für Deutschland. Der erste Torschuss der deutschen Mannschaft ist drin. Kroos gibt die Freistoßflanke vom linken Flügel in die Mitte und Mats Hummels ist zur Stelle. Aus sechs Metern unter die Latte. Keine Chance für Lloris im Tor des Weltmeisters von 1998.

34. Minute: Griezman bedient Valbuena und der zieht mit links aus spitzem Winkel ab. Neuer hat ihn, muss aber prallen lassen. Benezema scheitert dann auch mit dem Nachschuss. Durchatmen.

Halbzeit: Deutschland kontrolliert das Tempo und damit auch den Gegner. Offensiv wird das Risiko minimiert. Das Tor fällt nach einer Standardsituation. Klingt irgendwie nach Turniermannschaft. Klingt irgendwie typisch deutsch. Und es ist nichts, wofür man sich entschuldigen müsste.


60. Minute: Griezman flankt und Varane köpft. Der Innenverteidiger von Real Madrid platziert den Brazuca gut, bekommt aber nicht genug Druck auf den Ball. Leichte Beute für Neuer.

69. Minute: Müller hat das Leder auf rechts an der Strafraumkante. Er geht zwei Schritte und zieht ab - oder flankt. Er weiß es vielleicht selbst nicht genau. Gefährlich ist es aber. Knapp am langen Pfosten vorbei.

76. Minute: Matuidi kann das Leder links im "Fünfer" kontrollieren und zieht aus kurzer Distanz ab. Neuer hat die Fäuste oben und klärt. Der Keeper könnte in den verbleibenden 15 Minuten eine ganz wichtige Rolle einnehmen. Frankreich drückt.

82. Minute: Das muss die Entscheidung sein. Deutschland kontert über Müller und Özil. Der bedient dann wieder Müller. Der Bayern-Spieler trifft das Leder nicht wirklich, aber Schürrle kommt frei aus neun Metern zum Abschluss. Lloris mit dem Fuß. Unfassbar.

87. Minute: Müller von rechts flach auf Schürrle. Der Spieler des FC Chelsea zieht aus zehn Metern mit rechts sofort ab, trifft aber nur Varane. Die Konterchancen häufen sich in dieser Phase. Frankreich kann sich keine klare Torchance erspielen.

94. Minute: Benzema mit der letzen großen Chance. Aus spitzem Winkel zieht er voll ab. Neuer bekommt eine Hand hoch und klärt. Was für eine Parade. Die Parade für das Halbfinale.

Schlusspfiff: Die DFB-Elf übersteht auch vier Minuten Nachspielzeit. 1:0. Einfach nur 1:0.

Die Szene des Spiels:

Die 59. Minute. Schweinsteiger verliert den Ball 30 Meter vor dem französischen Tor nach einem schlampigen Pass auf Khedira. Die Equipe Tricolore schaltet blitzschnell um, und Matuidi dringt über links in den deutschen Strafraum ein. Er gibt den Ball scharf zur Mitte... Dort rutscht Schweinsteiger mit vollem Tempo in den Ball und klärt zur Ecke. Ein Zeichen. Die deutsche Mannschaft war an diesem Tag bereit, jeden noch so weiten Weg für das Halbfinale zu gehen.

Der Star des Spiels: Die deutsche Mannschaft

Keiner überragte, keiner zauberte, keiner sorgte für magische Momente. Alles egal. Die deutsche Elf agierte als Einheit. Die deutsche Elf kämpfte. Keiner fiel ab, keiner machte einen großen Fehler. "Offense wins games, defense wins championships", sagen die Amerikaner. Es scheint, als hätten sich Löw und sein Team dieser Maxime, um des großen Erfolges Willen, verschrieben. Pragmatismus statt Zauberfußball. Vielleicht der Schlüssel zu mehr. Viel mehr...

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