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BUSINESS
17.04.2013

"Fußball und Wirtschaft" - 1899-Geschäftsführer Alexander Waldi an der Uni Mannheim

Am Dienstagabend fand an der Universität Mannheim vor über 400 Besuchern die vom Mannheim Finance & Controlling Club ausgerichtete Podiumsdiskussion zum Thema "Fußball und Wirtschaft" statt. Mit von der Partie: 1899-Geschäftsführer Alexander Waldi, Martin Kind, Präsident bei Hannover 96, und der zweite Vorsitzende der Eintracht Frankfurt Fußball AG, Axel Hellmann.

Knapp 90 Minuten lieferten sich die Herren auf dem Podium einen lebhaften und humorvollen Schlagabtausch zu den Themen 50+1-Regel und Zweiklassen-Gesellschaft in der Bundesliga im Fußball. Moderiert wurde die Herren-Runde von einer Dame. Sky-Moderatorin Esther Sedlaczek führte charmant durch den Abend.

Hauptthema des Abends waren die unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Bundesliga. "Bayern München hat einen Umsatz von 400 Millionen Euro im Jahr. Nur Borussia Dortmund kann da mit Abstrichen mithalten. Wir haben in der Liga mindestens eine Zwei-, Drei-, oder Vierklassen-Gesellschaft. Einen Verein wie Hannover 96 dahin zu führen, ist unmöglich", erklärte Martin Kind. Alexander Waldi sprach trotz der unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von einer Liga, "in der an einem guten Tag jeder jeden schlagen kann. Das ist ein Qualitätsmerkmal der Bundesliga".

Hellmann sieht im Aushängeschild Bayern einen Vorteil für die gesamte Liga: "Alle profitieren davon, da durch die Münchner der Fokus auf die Bundesliga fällt. Auch die Verpflichtung von Pep Guardiola ist da ein großer Schritt." Dennoch glaubt der Frankfurter, dass sich die Schere zwischen den Bayern, dem BVB und dem Rest der Liga weiter öffnen werde.

Einigkeit bei den Ticketpreisen

Gerade beim Thema 50+1 gerät 1899 Hoffenheim immer wieder in den Fokus der deutschen Berichterstattung. "50+1 regelt die Stimmrechte in einem Verein, nicht die Verhältnisse in Bezug auf das Kapital", erklärte TSG-Geschäftsführer Alexander Waldi. Und weiter: "Dietmar Hopp hat unserem Verein eine Anschubfinanzierung im Bereich von 240 Millionen Euro geleistet. Deshalb ist er natürlich bei allen Entscheidungen mit im Boot. Eine aktive Rolle im täglichen operativen Geschäft kann und möchte er aber aufgrund seiner vielfältigen Verpflichtungen nicht leisten. Da machen wir unsere Arbeit."

Martin Kind lobte das Engagement von Dietmar Hopp: "Er wird mit seinem Investment nie eine Rendite erreichen. Ebenso wenig ich in Hannover. Seine Investition legt auch großen Wert auf die Jugendarbeit, den Unterbau." Mit dem Gebaren eines Scheichs oder Investors wie etwa bei 1860 München habe das deshalb nichts zu tun.

In Bezug auf die Ticketpreise waren sich die drei Herren einig: Der Fußball darf nicht zu einer elitären Veranstaltung werden und Eintrittskarten müssen zu sozialverträglichen Preisen verkauft werden, war der einhellige Tenor des Abends. Zehn Euro für einen Stehplatz nannte Hellmann als absolutes Preislimit. Alexander Waldi brachte die Diskussion auf den Punkt: "Die Liga muss für unsere Fans erschwinglich bleiben." Er sprach auch von einer Quersubventionierung durch Business Seats und Logen-Besitzer. Auch durch die hohen Preise für diese Plätze, ist es möglich, die Preise im Stehplatzbereich niedrig zu halten.

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