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U23
16.10.2012

Pelle Jensen: Der Nordmann

Ein Porträtbild Pelle Jensens würde perfekt zum Lexikoneintrag für „Norddeutschland“ passen: Dänischer Name, hellblond, 1,93 Meter. Der gebürtige Hamburger, der vor den Toren Rostocks im beschaulichen Sildemow aufgewachsen ist, ist so etwas wie der Prototyp eines Norddeutschen. Seit diesem Sommer lebt der Neuzugang der Hoffenheimer U23 nun aber im „Süden“, und hat sich in seiner neuen Heimat bereits bestens eingelebt. „Nur mit dem Dialekt habe ich manchmal noch meine Schwierigkeiten“, gesteht der Innenverteidiger.

Die Erklärung für den Nachnamen ist schnell gefunden. „Mein Großvater stammt aus Flensburg und das gehörte damals noch zu Dänemark.“ Den Vornamen suchte die Mutter in Anlehnung an Astrid Lindgrens Kinderbücher aus. „Pelle zieht aus“ hieß es auch für den Neu-Hoffenheimer im Alter von fünf Jahren, als Familie Jensen von der Hansestadt in den Papendorfer Ortsteil Sildemow zog. Und hier unternahm Pelle Jensen bei der SG Warnow Papendorf auch seine ersten fußballerischen Gehversuche, ehe er sich nach nur drei Monaten dem FC Hansa Rostock anschloss.

Der großgewachsene Innenverteidiger durchlief beim letzten DDR-Meister sämtliche Jugendteams und machte als B-Jugendlicher in der Bundesliga Nord/Nordost derart auf sich aufmerksam, dass er für die U16-Nationalmannschaft gegen Frankreich sein erstes von neun Junioren-Länderspielen bestritt. Mit den A-Junioren von Hansa erreichte der heute 20-Jährige 2010 die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, wo er zwar verletzt zuschauen musste, aber dennoch seinen Anteil am Gewinn des nationalen Titels hatte. Das Finale entschieden die Rostocker gegen Bayer Leverkusen mit 1:0 für sich. Ein Jahr später, im Finale um den DFB-Junioren-Pokal, stand Jensen dann auf dem Platz, konnte aber die 5:7-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg nicht verhindern.

Zweites Standbein durch Studium

Wenige Wochen später hätte Jensen bereits zur U23 der TSG Hoffenheim wechseln sollen, doch Rostock wollte seinen talentierten Abwehrspieler nicht aus dem Vertrag entlassen. Also musste Jensen noch ein Jahr dranhängen – und wurde unter den Trainern Peter Vollmann bzw. dessen Nachfolger Wolfgang Wolf nicht mehr für den Profikader berücksichtigt, in dem er bereits regelmäßig mittrainiert hatte. „Das war keine schöne Erfahrung“, so Jensen, der in die „Zweite“ abgeschoben wurde und in der Oberliga Nordost auf Dorfplätzen spielen musste.

Den Wechsel in den Kraichgau betrachtet der Nordmann daher als durchweg positiv, aber nicht nur aufgrund der Tatsache, dass er mit der U23 nun in der Regionalliga spielt. „Das ist hier von den Trainingsmöglichkeiten eine andere Welt. Und die Leute hier sind auch sehr freundlich und gesellig“, lächelt er. Mit seiner Freundin Theresa hat Jensen eine Wohnung in Wiesloch bezogen und steht bereits in den Startlöchern, um sich neben dem Fußball ein zweites Standbein aufzubauen. Im Oktober beginnt Jensen sein Studium der Sportwissenschaft in Heidelberg.

Der Vertrag in Hoffenheim geht über vier Jahre. „Was danach kommt, kann man nicht planen“, sagt der Blondschopf, der sich unter Trainer Frank Kramer sofort einen Stammplatz erkämpft und bis zu seiner Beckenprellung im Spiel gegen Alzenau (1:1) keine Minute auf dem Platz verpasst hat. Neue Liga, neues Umfeld, neue Kollegen – das alles hat Jensen, der in seiner Freizeit gerne Badminton spielt oder kocht, nichts anhaben können. „Wir sind gut gestartet und das kann gerne so weitergehen, die Qualität im Kader ist mit Sicherheit vorhanden.“

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