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MÄNNER
08.03.2012

Im Kollektiv gegen individuelle Klasse

Markus Babbel kennt den FC Bayern wie seine Westentasche. Zwischen 1991 und 2000 absolvierte er 182 Bundesliga-Spiele für den Rekordmeister. Am Samstag kehrt er als Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim an seine alte Wirkungsstätte zurück. Es ist nicht das erste Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Mit dem VfB Stuttgart und Hertha BSC blieb er in fünf Aufeinandertreffen sieglos. Im sechsten Anlauf soll er nun endlich gelingen: der erste Dreier gegen seine alte Liebe.

Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes durchläuft derzeit eine kleine Schwächephase, wartet seit fünf Auswärtspartien in der Bundesliga und Champions League auf einen Sieg. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Dortmund. In der “Königsklasse“ steht die wichtige Achtelfinal-Partie gegen Basel vor der Tür. Der Druck auf die Münchener wächst in den entscheidenden Wochen. „Hier musst du eigentlich jedes Spiel gewinnen, die Erwartungshaltung aller - von den Verantwortlichen, der Fans und auch der Medien - ist sehr hoch. Und auch die Spieler, die hier sind, haben den Anspruch, immer um die Titel mitzuspielen“, erklärt der ehemalige Hoffenheimer Luiz Gustavo im Interview mit achtzehn99.de. Hoffe-Coach Babbel bezeichnet den gestiegenen Druck weder als Vor- noch als Nachteil für seine Mannschaft. „Ich habe als Trainer schon sämtliche Konstellationen erlebt. Mal hatten sie einen tollen Lauf, mal lief es weniger gut. Großartig etwas geholt habe ich aber nicht. Dennoch fahren wir guten Mutes nach München, müssen allerdings eine Top-Leistung abliefern, um dort bestehen zu können.“ In der heimischen Allianz Arena haben die Bayern die letzten fünf Partien allesamt für sich entscheiden können. Lediglich den beiden Borussen-Teams (Dortmund und Mönchengladbach) gelang ein Auswärtserfolg.

Hinspiel zum Vorbild nehmen

In den bisherigen drei Aufeinandertreffen in der Allianz Arena gab es wenig zu holen für die TSG. Zuweilen ging man ehrfürchtig zu Werke und zeigte wenig Gegenwehr. Im Kollektiv soll es im vierten Anlauf gelingen, die ersten Zähler aus der bayerischen Landeshauptstadt zu entführen. „Es ist immer schwer gegen die Bayern zu bestehen. Im Hinspiel haben wir frech aufgespielt, keine Angst gezeigt und uns gegenseitig ausgeholfen. So müssen wir auch in München auftreten“, sagt Marvin Compper und hofft seinem Ex-Trainer Jupp Heynckes den sechsten Heimsieg in Folge zu vermasseln. „Ich habe viel von ihm gelernt, gerade im technischen Bereich. Aber wir wollen einen weiteren Schritt nach vorne machen. Dazu gehört, auch in München zu bestehen“, so der Innenverteidiger weiter. Für Cheftrainer Markus Babbel ist klar: „Wir müssen kompakt verteidigen und die Zweikämpfe aggressiv angehen. Wenn es uns dann noch gelingt, nicht nur defensiv zu denken, wird es nicht leicht werden gegen uns zu gewinnen.“

Beck raus, Williams rein

Personell hat der Coach einige Ausfälle zu beklagen. Srdjan Lakic (Zerrung des Kreuzbands) und Sven Schipplock (Außenbandriss im Sprunggelenk) verletzten sich beim 1:1 gegen Köln und werden vorerst nicht zur Verfügung stehen. Zudem sitzt Kapitän Andreas Beck seine zweite Gelbsperre der Saison ab. Weiterhin fehlen werden die Rekonvaleszenten Andreas Ibertsberger und Matthias Jaissle. Für Babbel aber kein Grund zu jammern: „Jetzt müssen sich eben Mlapa und Musona zeigen, die können das kompensieren.“ Daniel Williams kehrt nach abgesessener Gelbsperre wieder in den Kader zurück. Weitere Details zur Aufstellung wollte der Coach nicht preis geben.

Schweinsteiger vor Rückkehr

Mit viel Hoffnung wird in München die Rückkehr von Bastian Schweinsteiger erwartet. Der 27-jährige Mittelfeldakteur begann nach seinem Bänderriss im rechten Sprunggelenk am Montag mit dem Lauftraining und stieg am Mittwoch bereits wieder ins Mannschaftstraining ein. Ob der 90-malige Nationalspieler sofort wieder in Topform sein wird, bleibt abzuwarten. Aber allein seine Anwesenheit könnte helfen. Für das Wochenende bleibt Schweinsteiger fraglich, der Nationalspieler wird jedoch in den entscheidenden Wochen dieser schwierigen Saison wieder zur Verfügung stehen.

Daten und Fakten

Die TSG ist noch sieglos gegen die Bayern (drei Remis, vier Niederlagen) – in München gab es drei Niederlagen und 1:8 Tore für die Kraichgauer. Eine Hoffenheimer Niederlage am Samstag wäre gleichbedeutend mit dem 900. Sieg in der Bundesliga für den FCB - in bisher 1592 Partien kommen die Münchner auf 899 Siege, 373 Remis und 320 Niederlagen. Der FC Bayern konnte allerdings nur eins der letzten vier Pflichtspiele für sich entscheiden (ein Remis, zwei Niederlagen). Hoffenheim blieb unter Babbel noch ohne Niederlage. Insgesamt ist die TSG seit fünf Bundesliga-Partien unbesiegt (ein Sieg, vier Remis).

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