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MÄNNER
21.04.2012

Hoffenheim unterliegt Leverkusen

Der Angstgegner hat erneut zugeschlagen. Trotz Überlegenheit unterlag die TSG 1899 Hoffenheim am 32. Spieltag Bayer 04 Leverkusen mit 0:1. Nationalspieler Andre Schürrle sorgte mit einem Traumtor für die Entscheidung in einer packenden Partie. Sejad Salihovic verschoss in den Schlussminuten noch einen Handelfmeter für Hoffenheim.

Drei Spieltage vor dem Ende einer langen und kräftezehrenden Saison befand sich die TSG in den letzten Jahren stets im Niemandsland der Tabelle. Doch nach zuletzt fünf Partien ohne Niederlage kämpfte sich die TSG an die Europa-League-Plätze heran. Der Lohn: ein Endspiel gegen Bayer Leverkusen. Nur bei einem Sieg gegen den Kraichgauer Angstgegner darf weiter von Europa geträumt werden.

Entsprechend konzentriert und engagiert gingen die Hoffenheimer von Beginn an zu Werke. Selbiges galt für das Publikum in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena, welches die Mannschaft lautstark unterstützte. Cheftrainer Markus Babbel nahm erneut zwei Änderungen in der Startelf vor. Tobias Weis kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Anfangself. Daniel Williams musste auf die Bank. Zudem durfte Ryan Babel für den verletzten Roberto Firmino von Beginn an ran.

Duell auf Augenhöhe

Rudi Völler sprach im achtzehn99.de-Interview von einem „Duell auf Augenhöhe“. Dass Bayers Sportdirektor mit seiner Aussage nicht so falsch lag, wurde schon in der Anfangsphase deutlich. Beide Mannschaften schenkten sich im Mittelfeld keinen Zentimeter, störten früh und lauerten auf den ersten Fehler des Gegners. 20 Meter vor den Strafräumen war Endstation. An einer ersten Torannäherung versuchte sich Andre Schürrle, doch sein Schuss verfehlte das Tor von Starke deutlich (19.). Dem Leverkusener Hurra-Fußball der vergangenen Jahre kehrte Teamchef Sami Hyypiä den Rücken. Zwei tiefstehende Viererketten baute der Finne und Ex-Teamkollege von Babbel beim FC Liverpool vor dem eigenen Tor auf. Bei Ballgewinn konnte es aber durchaus schnell nach vorne gehen. Doch auch diese taktische Ausrichtung zeigte Schwächen.

Abseitstor als Hallo Wach

Sven Schipplock bediente den mitgelaufenen Tobias Weis am Fünfmeterraum. Im Stile eines Torjägers ließ er Bayer-Schlussmann Bernd Leno keine Abwehrchance. Die Fahne des Assistenten schoss jedoch blitzartig in die Höhe und Brych, der am Mittwoch noch das Champions-League-Halbfinale zwischen Chelsea und Barcelona leitete, entschied zu Recht auf Abseits (30.). Das nicht gegebene Tor machte den Hoffenheimern Mut und so hatte Sejad Salihovic in der 38. Minute die bis dahin beste Chance der Partie. Schön freigespielt von Schipplock tauchte der Bosnier frei vor Leno auf, legte sich das Leder etwas zu weit nach außen und scheiterte am Nachwuchskeeper der Werkself. Hoffe hielt den Druck weiter hoch. Weis hatte nach dem aberkannten Treffer Lunte gerochen und versucht es in der 42. Minute erneut. Sein Schussversuch aus der Drehung landete aber am Außennetz.

Führung auf dem Kopf

Beide Trainer verzichteten in der Pause auf personelle Veränderungen. Auch das Spielbild der Schlussphase des ersten Durchgangs änderte sich zunächst nicht. Hoffenheim kontrollierte die Partie und versuchte Druck auf den dich gestaffelten Abwehrverbund der Werkself auszuüben. Dieser offenbarte immer mehr Lücken. Schipplock, der wie gewohnt im Sturmzentrum ackerte und rackerte, luchste dem schläfrigen Toprak das Leder am eigenen Strafraum ab, allein es fehlte ein halber Meter zum Torerfolg (51.). Die Bayer-Abwehr wackelte weiter. Kadlec mit einer Kerze am eigenen Fünfmeterraum, Leno zögerte auf der Linie und Nutznießer Babel köpfte den Ball am Tor vorbei (54.). Eine dicke Möglichkeit für den Niederländer.

Ballack feiert Comeback

Hyypiä brachte nach rund einer Stunde Michael Ballack für Lars Bender. Hoffenheim zeigte sich auch von der Präsenz des „Capitano“ unbeeindruckt. Es ging munter in eine Richtung. Und kam Bayer begünstigt durch einen Hoffenheimer Ballverlust in den Genuss einer Offensivaktion, wurde diese jäh gestoppt. Kapitän Andreas Beck sah nach einem Foul an Schürrle die 12. Gelbe Karte der laufenden Saison. Eine Babel-Flanke fand in der 65. Minute den Weg auf den Kopf von Salihovic, doch der Bosnier, der am Freitag seinen Vertrag bis 2016 verlängerte, stellte Leno vor keine größeren Probleme. Babbel wechselte zum ersten Mal aus. Für den auffälligen Babel kam Peniel Mlapa in die Partie (67.).

Schürrle aus dem Nichts

Nun hatte auch Bayer das Offensivspiel für sich entdeckt und so durfte auch Starke wieder am Spiel teilnehmen. Ballack hatte es mit einem Distanzschuss versucht, den Hoffes Nummer Eins sicher entschärfte (68.). Das Spiel wogte nun hin und her. Compper mit einem öffnenden Pass auf Vukecvic, der wiederum Schipplock mustergültig bediente. Das Leder verfehlte den Angreifer und erwischte den überraschten Salihovic am Kopf (71.). Von da trudelte der Ball ins Toraus. Die Schlussviertelstunde brach an in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena, die an diesem Fußballnachmittag mit 28150 Zuschauern gut gefüllt war. Getreu dem Motto: „Wer seine Chancen nicht nutzt, wird letztlich bestraft“ fiel die Führung für Bayer 04. Es kam aus dem Nichts, doch sehenswert war sie allemal. Schürrle dribbelte von der linken Seite in die Mitte und schlenzte den Ball gekonnt in den rechten Torwinkel (79.). Keine Chance für Starke.

Salihovic verschießt Elfmeter

Hoffenheim steckte jedoch nicht auf. Babbel brachte mit Knowledge Musona für den ausgepumpten Schipplock frisches Personal für die Schlussminuten. Es sollte sich auszahlen. Musona schoss Corluka den Ball aus kurzer Distanz an die Hand und Schiedsrichter Brych zeigte auf den Punkt. Salihovic legte sich wie so oft in dieser Saison das Leder auf den Punkt, nahm Anlauf, doch den Hoffe-Fans blieb der Torschrei im Halse stecken. Salihovic entschied sich nicht wie die letzten Male für die linke obere Torecke, er versuchte es flach in die rechte Ecke. Leno hatte den Braten gerochen, tauchte ab und parierte (84.). Es war die letzte Aktion in einer packenden Partie, die eigentlich keinen Sieger Bayer 04 Leverkusen verdient hatte.

Daten & Fakten zum Spiel »

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