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AKADEMIE
27.11.2012

Gastfamilie: „Wie in einer WG, nur dass ich der Chef bin“

Es ist schon eine außergewöhnliche Situation, wenn ein beinahe fremdes Kind unter ein fremdes Dach zu einer fremden Familie zieht. Doch genau so erging es Magdalena Frank und ihren Söhnen vor sieben Jahren, als wegen Mangel an Gastfamilien, eigentlich nur übergangsweise ein Spieler aus der achtzehn99 AKADEMIE bei ihnen einzog.

„Ich habe damals die Trainingswäsche gewaschen und mitbekommen, dass es nicht immer reibungslos zwischen Gastfamilie und Spieler klappt und daher zugestimmt, übergangsweise auszuhelfen. Ich wusste ja gar nicht, was auf mich zukommt“, so Magdalena Frank. Aktuell ist Nicolai Rapp der fünfte Gastspieler der Familie. Er spielt in der U17 der TSG in der Bundesliga Süd/Südwest und kam in dieser Saison nach einer Verletzung bisher nur zwei Mal zum Einsatz.

Viele neue Erfahrungen

Vieles hat Magdalena Frank schon erlebt, positive und negative Erfahrungen gesammelt, über die sie nachträglich lachen kann. Die positiven überwiegen jedoch bei weitem, sonst würde sie es nicht mehr machen. „Früher haben sie mir kleine Briefe geschrieben, das tut gut und darüber freut man sich. Eigentlich hätte ich aufschreiben sollen, was ich mit den Jungs erlebt habe“, sagt sie. Auch der Kontakt zu den bereits weitergezogenen Spielern bleibt bestehen. „Man baut doch eine emotionale Beziehung zueinander auf, wenn man länger zusammenlebt.“ Spannend sind die erste Eingewöhnungszeit und das Kennenlernen. Das ist jedes Mal eine neue Herausforderung, weil jeder Jugendliche über einen anderen Charakter verfügt.

Im Hause Frank hat jeder seinen eigenen Tagesablauf, daher kommen die „WG-Mitglieder“ meist erst am Abend zusammen, wenn alle nach Hause kommen. Durch ihre Arbeit bei der TSG ist sie mit Tagesablauf und Pensum der jungen Spieler vertraut. Das hilft ihr enorm, ihre Jungs auch entsprechend unterstützen zu können. Nicolai Rapp ist mit seinen 15 Jahren der jüngste, der bei den Franks eingezogen ist. Er hat sich vor einem Jahr, als er in seine erste Gastfamilie kam, bewusst gegen das Internat entschieden. „Ich habe mit einigen Trainern gesprochen, und sie haben mir die familiäre Variante als die bessere Lösung empfohlen und man bekommt auch ein wenig Abstand vom Trainingsalltag.“

Anders als zuhause

Die Eingewöhnungsphase verlief gut: „Sie ist keine strenge Gastmutter“, sagt er und Magdalena Frank lacht: „Wir werden auch nie Probleme bekommen, solange du machst, was ich sage. Es ist schon ein Unterschied, irgendwo fremd zu sein, zuhause traut man sich doch etwas mehr.“ Auch in dieser Beziehung kann es unterschiedliche Ansichten geben, wie in jeder anderen Familie. „Natürlich werden hier auch Grenzen ausgetestet, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr tolerant. Wenn allerdings der Bogen überspannt wird, kann ich auch nein sagen.“

Seit sieben Jahren ist Nicolai in Hoffenheim. Anfangs pendelte er noch. Jetzt lebt er im zweiten Jahr in einer Familie. Sein Tagesablauf ist durchgetaktet: Morgens früh raus, Schule, Training und Hausaufgaben bestimmen seinen Alltag. Motivation und Disziplin bereiten ihm keine Probleme, da er sein Ziel vor Augen hat. Auf seine schulische Leistung wird genauso Wert gelegt, wie auf seine sportliche Weiterentwicklung.

Magdalena Frank hält gerade das zweite Standbein für sehr wichtig, da die Fußball-Karriere irgendwann vorbei ist. Vom Haushalt verschont sie ihre Gastspieler im Gegensatz zu den eigenen Kindern jedoch bewusst: „Sie haben so viele Pflichten, sind wegen der Schule und dem Sport hier und da sollen sie ihr Bestes geben.“ Magdalena Frank und Nicolai Rapp haben ihre Entscheidung zum „Projekt Gastfamilie“ nicht bereut. Solange alle mit Überzeugung dabei sind und sich wohlfühlen, ist es eine tolle Sache. „Kommunikation ist der beste Weg zur Harmonie, denn nur wenn man weiß, wo der Schuh drückt, kann man daran arbeiten, damit jeder zufrieden ist“, so die Gastmutter.

Familien, die Interesse haben, sich als Gastfamilie für die achtzehn99 AKADEMIE zu bewerben, richten ihre Anfragen an:

Kai Rosar

Sinsheimer Straße 36

74889 Sinsheim-Hoffenheim

Tel. 07261-94 77-200

E-Mail: kai.rosar@achtzehn99.de

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