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MÄNNER
04.10.2011

Das Spielerduell: Gylfi Sigurdsson vs. Andreas Beck

Die Stimmung ist bereits bei der Mannschaftswahl aufgeheizt. Gylfi Sigurdsson entscheidet sich für den FC Chelsea, Andreas Beck wählt Real Madrid. Beide bringen langjährige Erfahrungen mit. Gylfi Sigurdsson kennt die Spiele bereits aus seiner Zeit in England: „Wir haben uns schon bei Reading immer heiße Duelle geliefert. Das ist heute glaube ich in jeder Profifußballmannschaft so.“

„Fußball an der Konsole spiele ich schon etliche Jahre. Man freut sich ab August auf die neuen Versionen, wie die Spieler bewertet wurden und welche neuen Optionen es gibt“, erinnert sich Beck. Während die Beiden ihre Mannschaftsaufstellungen und die taktische Marschlinie festlegen, drängt sich die Frage auf, was für ein Gefühl es ist, sich selbst zu spielen. Beide können sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ein gutes Gefühl“, sagt Sigurdsson und Beck ergänzt: „Das ist schon abgefahren. Der erste Blick, wenn ein neues Fußballspiel auf den Markt kommt, gilt auch immer dem eigenen Charakter. Man schaut, wie das Äußere gestaltet ist und natürlich, welche Stärken man zugeteilt bekommen hat.“ Beck und Sigurdsson sind nicht die einzigen „Zocker“ im Kader. Auch Matthias Jaissle, Tom Starke und Sebastian Rudy genießen den gelegentlichen Zeitvertreib. Letzterer mit angeblich dem meisten Erfolg. „Rudy ist der härteste Gegner.“ Da sind sich beide einig. „Sogar unsere Physios spielen mit – aber alles andere als gut.“ fügt Beck lachend hinzu. Dem widerspricht Sigurdsson nicht.

Vorteile für Chelsea, aber Real legt nach

Das Spiel beginnt mit dem Anstoß für Chelsea (Sigurdsson). Vom Punkt weg setzt er den Kasten von Iker Casillas unter Druck. Beiden Profis ist die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Trash Talk ist angesagt, um den Gegner aus der Konzentration zu bringen. Gylfi beschwert sich über die Spielweise seines Kontrahenten: „Du spielst nur mit langen Bällen!“ Doch Andi hat dafür nur ein müdes Lächeln und mehrere hämische Kommentare übrig. Die Torchancen häufen sich vor allem auf Seiten von Chelsea und in der 32. Minute ist es Didier Drogba, der am Sechzehner von der Abwehr nicht zu stoppen ist und zum 1:0 verwandelt. Der begeisterte „Trainer“ des Londoner Clubs reißt die geballte Faust in die Höhe und feiert nur wenige Zentimeter vorm Gesicht des Gegners die Führung. Es arbeitet in Andi Beck, doch der Außenverteidiger behält die Kontrolle, konzentriert sich auf sein Spiel und kommt zurück. Noch vor der Halbzeit gelingt Christiano Ronaldo der Ausgleich. Diesmal ein umgedrehtes Bild. Sigurdsson ist entsetzt, Beck jubelt in Richtung des Gegners. Per langem Ball überbrückten die Madrilenen das Mittelfeld, den ersten Schuss von Mesut Özil konnte Petr Czech noch parieren, bei Ronaldos Abstauber aber war der Chelsea Keeper machtlos.

Torfestival nach der Pause

Unverändert geht es in Halbzeit zwei weiter. Chelsea zeigt sich vom Ausgleich unbeeindruckt und entwickelt immer wieder Torgefahr. In der 65. Minute klingelt es erneut. Gylfi geht wieder in Führung und überschüttet seinen Kapitän mit Häme. Der macht gute Miene zum bösen Spiel und stellt um. Ein weiterer Stürmer kommt, das Team wird auf Angriff gepolt. „Totale Offensive“ nennt er das System. Und es trägt Früchte. Eine Chance jagt die nächste, Chelsea gerät mächtig unter Druck. Die bis dato verdiente Führung ist nun eine glückliche. In der 85. Minute fällt das Bollwerk. Özil verwandelt zum Ausgleich. Jetzt brechen alle Dämme. Andi will das Ding gewinnen, Gylfi gibt alles, um auch zum dritten Mal in Führung zu gehen. Drei Minuten vor Schluss dann die Katastrophe: Stromausfall in Zuzenhausen, auch das Trainingszentrum ist betroffen. Der Bildschirm ist schwarz, den Spielern steht das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. „Das ist doch noch nie passiert“, zweifelt Gylfi an der Zufälligkeit des Ereignisses. Es folgen gegenseitige Anschuldigungen, jeder verdächtigt den anderen, aufgrund der drohenden Niederlage die Stromverbindung mit obskuren Methoden gekappt zu haben. Beide sind sich sicher, dass sie jeweils als Sieger über den anderen vom Platz gegangen wären.

Am Ende ist klar, warum selbst die realistischste Computersimulation mit der Wirklichkeit nicht standhalten kann. Ohne Strom nix los auf dem virtuellen Fußballplatz. Der Endstand bleibt also beim 2:2. „Normalerweise spielen wir auch die Verlängerung und das Elfmeterschießen“, sagt ein leicht enttäuschter Gylfi Sigurdsson. Andi Beck versucht, seinem Gegenüber zu erklären, warum er der sichere Sieger gewesen wäre. Für das heutige Duell bleibt es beim Unentschieden – ein gutes, faires und diplomatisches Ergebnis.

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