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U23
13.11.2010

U23 unterliegt Greuther Fürth mit 2:3

In einem auf sehr hohem Niveau stehenden Regionalliga-Spitzenspiel musste sich die U23 der SpVgg Greuther Fürth II etwas unglücklich mit 2:3 (1:2) geschlagen geben. „Die Partie kann auch 3:2 für uns ausgehen, aber Fürth war unser bislang stärkster Gegner in dieser Saison, das muss man auch mal anerkennen.“

Gegenüber dem 0:1 beim Karlsruher SC II hatte Gisdol einige Änderungen vorgenommen. Adam Jabiri kehrte nach abgesessener Gelbsperre ins Team zurück, Marco Schäfer und Jacob Ammann besetzten die Außenverteidigerpositionen. Die Anfangsphase dieser hochklassigen Partie, die mehr als nur 300 Zuschauer verdient gehabt hätte, gehörte den Gästen aus dem Frankenland. Nach einer flach hereingetretenen Ecke kam Fabian Baumgärtel im Sechzehner frei zum Schuss, wurde aber in letzter Sekunde geblockt (2.). Die SpVgg wirkte wacher, begann spritzig und aggressiv. Als Ronny Philp auf rechts durchlaufen und ungestört nach innen flanken durfte, blieb der Ball an Jannik Vestergaards Hand hängen, der Unparteiische Martin Hofmann deutete sofort auf den Punkt. „Ich weiß nicht, ob man den geben muss", sagte Gisdol später. Fürths Keeper Jasmin Fejzić, der im zweiten Abschnitt über sich hinaus wachsen sollte, sprintete nach vorne, um den Elfmeter gegen 1899-Schlussmann Jens Grahl, der noch dran war, zu verwandeln (6.). In der Folge wurde es hitzig, wobei der Schiedsrichter nicht immer den souveränsten Eindruck machte. Zunächst zeigte er Marco Schäfer die Gelbe Karte, obwohl das Foulspiel ein anderer Spieler begangen hatte. Dann übersah er ein überhartes Einsteigen des Fürthers Marius Strangl gegen Dominik Kaiser an der Mittellinie, das die Ampelkarte bedeutet hätte, nachdem der Mittelfeldspieler kurz zuvor schon Gelb gesehen hatte.

Nach einer halben Stunde rissen die Hoffenheimer langsam aber sicher die Partie an sich. Bis zu Jabiris Kopfball nach Flanke von Kapitän Herdling (29.) war ihnen gegen die kompakte Fürther Defensive nicht viel gelungen. Dem 1:1-Ausgleichstreffer ging wieder eine starke Vorarbeit Herdlings voraus. Diesmal verpasste Jabiri zwar die scharfe Hereingabe von der Grundlinie, doch hinter ihm stand Christoph Hemlein goldrichtig und netzte per Knie ein (39.). Jetzt lief es besser bei den Hoffenheimern, die nun im Minutentakt für Gefahr sorgten - und doch mit einem Rückstand in die Pause gingen. Denn nach einem Stellungsfehler bekamen die Franken noch einmal einen Freistoß zugesprochen. Die Kugel segelte in den Strafraum und wurde von Jabiri unglücklich Richtung eigenes Tor verlängert, der aufgerückte Florian Bauer musste einen Meter vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten - 1:2 (45.+1).

„Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass sie einfach so weiterspielen und den Gegner hinten binden sollen", wollte Gisdol den Aufwind der Schlussphase der ersten Hälfte mitnehmen. Und das sollte seinen Jungs auch gelingen, unter anderem weil die eingewechselten Robin Szarka und Philipp Klingmann auf den Außenpositionen mehr Offensivdrang versprühten. Klingmann (53.) und Marco Terrazzino (56.) scheiterten knapp und Herdling hatte Pech, dass Fejzić seinen 25-Meter-Freistoß noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte (57.). Den Nachschuss von Wilson Kamavuaka kratzte der Keeper per Fußabwehr von der Linie. Es waren turbulente Szenen, die sich im Fürther Strafraum abspielten. Der Ausgleich lag in der Luft und hätte fallen können, als Hemlein mit dem Rücken zum Tor umgerissen wurde, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Obwohl Hoffenheim nun optisch die klar bessere Mannschaft war, blieben die nach wie vor hohes Tempo gehenden und gut dagegen haltenden Fürther stets brandgefährlich. In der 75. Minute wurde die Gisdol-Elf aber dann doch für ihre Bemühungen belohnt, als Herdling im Sechzehner der Ball vor die Füße sprang. Seine Direktabnahme traf den Ball zwar nicht richtig, doch das Spielgerät trudelte zwischen mehreren Beinen und für Fejzić zu spät zu erkennen zum 2:2 ins Eck.

Jetzt wollten die Hoffenheimer drei Punkte, doch erst scheiterte Jabiri, dann Hemlein an Fejzić (78.). Nach einem von Terrazzino eingeleiteten Gegenangriff sprintete Klingmann über 40 Meter auf das Fürther Gehäuse zu, hatte aber bedrängt nicht mehr die Kraft, um den geschickt den Winkel verkürzenden Fejzić auszugucken (81.). Als die Hoffenheimer wenige Minuten später den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren, zog Maximilian Welzmüller aus 16 Metern trocken ab. Die Kugel klatschte an den Pfosten und der Abpraller landete vor die Füße von Christopher Schaab, der nur noch ins leere Tor schieben musste (85.). Die Gisdol-Elf ließ die Köpfe nicht hängen und hatte in der Nachspielzeit durch Herdling, der sich auf engstem Raum gegen mehrere Fürther durchsetzte noch eine Großchance, doch Fejzić fischte die Kugel sensationell aus der Ecke, während viele Zuschauer auf der Tribüne des Dietmar-Hopp-Stadions bereits jubelten. Es sollte nicht mehr reichen.

„Wir haben uns das 2:2 schön erspielt und waren drauf und dran, den Führungstreffer zu erzielen, aber der Torwart ist heute über sich hinaus gewachsen", haderte Gisdol später. „Das war heute ein Top-Spiel auf Top-Niveau, und da entscheiden eben Kleinigkeiten. Zum Beispiel, wenn einem der Ball nach einem Pfostentreffer direkt vor die Füße springt. Aber wir haben insgesamt ein super Spiel gemacht, man darf nicht immer nur das Ergebnis sehen. Fürth war bisher unser stärkster Gegner." Gegenüber dem 0:1 in Karlsruhe war also eine klare Steigerung zu erkennen, dennoch rutschten die Hoffenheimer durch die zweite Niederlage in Folge auf Platz fünf ab.

Am kommenden Freitag steht mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt II bereits die nächste Spitzenpartie an. Am Mittwoch werden einige U23-Akteure mit der U20-Nationalmannschaft noch in Italien spielen. „Es ist aber abgesprochen, dass sie nur eine Halbzeit eingesetzt werden", so Gisdol. Das betrifft Marco Terrazzino, Pascal Groß, Robin Neupert und Manuel Gulde, die schon am Donnerstagvormittag wieder die Heimreise antreten werden.

1899 Hoffenheim II - SpVgg Greuther Fürth II 2:3 (1:2)
Hoffenheim: Grahl - Schäfer (46. Klingmann), Jaissle, Vestergaard, Ammann (46. Szarka) - Kaiser, Kamavuaka - Herdling - Hemlein, Jabiri, Terrazzino.
Fürth: Fejzić - Philp, Bauer, Kleineheismann, Baumgärtel - Schaab, Strangl (58. Böhnlein), Welzmüller - Kolb (53. Müller), Kampl (87. Maas) - Schahin.
Tore: 0:1 Fejzić (6., Strafstoß), 1:1 Hemlein (39.), 1:2 Bauer (45.+1), 2:2 Herdling (75.), 2:3 Schaab (85.). Zuschauer: 300. Schiedsrichter: Martin Hofmann (Dachwig). Karten: Gelb für Schäfer, Kamavuaka, Terrazzino / Strangl, Kleineheismann, Schahin, Bauer.

Daten & Fakten zum Spiel »

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