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U23
11.09.2010

U23: Punktgewinn für die Moral

Mit einem 1:1 (0:1) gegen die Stuttgarter Kickers beendete die U23 ihre Niederlagenserie. „Der Punkt war wichtig für unsere Moral“, freute sich Hoffenheims Trainer Markus Gisdol. Den späten Ausgleichstreffer erzielte Kai Herdling mit einem direkt verwandelten Freistoß.

Vielleicht lag es an der beeindruckenden Auswärtskulisse, rund 300 Fans der Kickers waren in den Kraichgau gekommen, dass die Hoffenheimer den Start völlig verschliefen. Gerade mal 19 Sekunden waren vergangen, da zappelte die Kugel bereits im Netz. Vom Anstoß weg marschierten die Stuttgarter über die rechte Seite durch, der auffällige Alessandro Abruscia flankte ungestört in die Mitte und Vincenzo Marchese bedankte sich mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze - 0:1. Erstmals in dieser Saison liefen Manuel Gulde und Denis Thomalla für die U23 auf, die Kickers waren gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Nürnberg II gleich auf fünf Positionen verändert - drei davon aufgrund von Sperren aus dem Nürnberg-Spiel. „Trotz der Ausfälle wollten wir hier gewinnen", sagte Kickers-Coach Dirk Schuster später. „Das 1:1 ist für mich nicht Fisch, nicht Fleisch."

Der Rückstand war noch nicht ganz verdaut, da hatten die Kickers schon die nächste Möglichkeit, doch nach einer zu kurz geratenen Abwehraktion verzog Michele Rizzi deutlich (3.). Die Hoffenheimer fanden erst langsam in die Partie. Geburtstagskind Andreas Ludwig, der eine Eckball-Hereingabe direkt aufs Tor ziehen wollte, traf den Ball nicht richtig (7.) und hatte vier Minuten später Pech, dass die Kugel nach einem Pressschlag nur an den Außenpfosten trudelte. Im Nachsetzen drosch Jacob Amman, der erstmals in dieser Saison von Beginn an ran durfte, den Ball stark bedrängt aus kurzer Distanz übers Tor. Nach und nach erspielten sich die Platzherren nun ein optisches Übergewicht, doch zwingende Torchancen blieben im ersten Abschnitt aus. Glück hatten sie, dass Keeper Jens Grahl im Rückwärtslaufen einen Weitschuss Daniel Reules von der Mittellinie gerade noch so ans Gebälk lenken konnte (14.). Adam Jabiris Schuss aus knapp 18 Metern flog deutlich über das Tor (22.). „Die Führung hätte uns Selbstvertrauen geben müssen, stattdessen haben wir das Feld zu groß gemacht und die nachrückenden Hoffenheimer nicht in den Griff gekriegt", kritisierte Schuster.

Im zweiten Durchgang zeigte sich die Gisdol-Elf spielbestimmend. „Man hat gesehen, dass wir bis zum Schluss auf einen Sieg aus waren", zog der Trainer ein positives Fazit. Allerdings musste er lange bangen, dass es zumindest ein Zähler würde. Denn Ludwig traf aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz (57.) und nach einer scharfen Ammann-Hereingabe von der linken Seite klärte Marcel Rapp noch in höchster Not (60.). Gisdol setzte nun alles auf ein Karte, brachte mit Christoph Hemlein und Marco Terrazzino zwei reine Offensivspieler und wechselte zudem Jannik Vestergaard ein, schickte allerdings den baumlangen Innenverteidiger ins Sturmzentrum. Der Däne war es auch, der einen langen Ball mit dem Kopf zu Herdling verlängerte, der an der Strafraumgrenze von Rapp gefoult wurde. Den fälligen Freistoß zwirbelte der Kapitän schließlich aus zentraler Position über die Mauer hinweg in den linken Torwinkel zum späten, aber verdienten Ausgleich. Da der Unparteiische wegen einer Verletzungsunterbrechung fünf Minuten nachspielen ließ, versuchten beide Teams noch einmal, die volle Ausbeute einzufahren. Häufiger auf dem Weg nach vorne waren dabei die Platzherren, die größte Chance hatte allerdings der „Ex" Marcel Brandstetter, der einen langen Freistoß in den Strafraum ungestört annehmen durfte, dann aber überhastet verzog (90.).

„Nach drei Spielen ohne Punkt und dem Nackenschlag nach 19 Sekunden bin ich heute sehr zufrieden", sagte Gisdol. „Wir haben die Stuttgarter bespielt und wollten mit aller Macht gewinnen. Der späte Zeitpunkt unseres Tores war vielleicht glücklich, insgesamt denke ich aber, dass wir aufgrund der Spielanteile hätten gewinnen müssen." Immerhin: Nach dem 0:2 zuletzt in Darmstadt gab es nun wieder ein Positiverlebnis zu bejubeln. „Wir können nicht erwarten, dass unsere Jungs in der Regionalliga innerhalb von zwei bis drei Wochen wahnsinnige Lerneffekte erzielen. Die Gegner sind besser, die Zuschauer auswärts aggressiver, da herrscht eine ganz andere Atmosphäre als in der Oberliga. Meine Mannschaft muss noch stabiler werden."

1899 Hoffenheim - Stuttgarter Kickers 1:1 (0:1)
Hoffenheim: Grahl - Klingmann, Gulde (86. Vestergaard), Neupert, Ammann - Ludwig, Rosen, Kaiser (75. Hemlein) - Herdling - Thomalla (75. Terrazzino), Jabiri.
Stuttgart: Wagner - Abruscia, Fennell, Rapp, Savranlioğlu (75. Türpitz) - Pala, Rizzi, Marchese, Ivanusa (59. Gerster) - Reule (85. Steinle), Brandstetter.
Tore: 0:1 Marchese (1.), 1:1 Herdling (88.). Zuschauer: 750. Schiedsrichter: Gerlach (Landau). Karten: Gelb für Ludwig, Jabiri / Rizzi, Wagner.

Daten & Fakten zum Spiel »

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