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AKADEMIE
15.05.2010

U19 gewinnt den DFB-Junioren-Pokal

Und der DFB-Junioren-Pokalsieger 2010 heißt ... 1899 Hoffenheim! Mit einem verdienten 2:1 (2:1)-Erfolg gegen Hertha BSC setzte sich die U19 die Krone auf und gewann nach der Deutschen B-Jugendmeisterschaft 2008 nun auch den zweiten Titel für den Hoffenheimer Nachwuchs. Beide Tore für 1899 erzielte Denis Thomalla. „Es war ein verdienter Sieg“, jubelte Kapitän Pascal Groß. „Wir haben mehr Leidenschaft gezeigt.“

Der Tag begann mit einer Enttäuschung. Beim Mittagessen erfuhren die Hoffenheimer, dass die Partie aufgrund des Dauerregens nicht wie geplant im Olympiastadion, sondern im angrenzenden Amateurligastadion ausgetragen wird. „Kurz darüber ärgern, dann gleich abhaken", gab Streichsbier seinen Cracks mit auf den Weg. „Das Profi-Finale wird in 180 Ländern übertragen", sagte ein DFB-Vertreter. „Da konnten wir nicht riskieren, dass unter diesen Witterungsbedingungen der Platz unbespielbar wird." Im Amateurstadion am alten Wurfplatz hatte die Hoffenheimer B-Jugend vor zwei Jahren mit einem 6:1-Sieg im Halbfinale gegen Hertha den Grundstein zur Deutschen Meisterschaft gelegt. Sieben Spieler aus jener Mannschaft standen in der Startelf. Doch dass es diesmal nicht ganz so deutlich werden würde, war allen Beteiligten klar. Mit den Regionalligaspielern Lennart Hartmann und Fanol Perdedaj standen zwei Akteure mit Profi-Erfahrung im Aufgebot des Teams von Trainer René Tretschok.

Mit dem äußerst schwierigen Untergrund kamen beide Teams erstaunlich gut zurecht. Ein langes Abtasten gab es nicht, denn schon nach drei Minuten klingelte es im Kasten der Berliner: Denis Thomalla überraschte Hertha-Schlussmann Marcel Lubke mit einem intelligenten Lupfer aus 18 Metern. Die „Heimmannschaft", als die die Hoffenheimer gelost wurden, führte im Stadion des Gegners. In der Folge entwickelte sich vor den Augen DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ein sehr gutes Spiel, in dem beide Mannschaften ihre Chancen hatten. Mark Leinau rutschte an einer gefährlichen Hereingabe des brandgefährlichen Linksverteidigers Nico Schulz vorbei (8.), und als Schulz wenig später im Strafraum nach einem Kontakt mit Manuel Gulde fiel, deutete der Unparteiische Patrick Ittrich auf den Punkt. Marco Djuricin, der österreichische Torjäger der Hauptstädter, ließ sich nicht zwei Mal bitten und verwandelte eiskalt zum Ausgleich (13.). Dies schien die Berliner zu beflügeln, die nun für kurze Zeit Oberwasser bekamen. Aber nach einer Glanzparade Daniel Lücks rissen die Streichsbier-Schützlinge die Begegnung wieder an sich. Marco Terrazzino hatte Pech, dass er wegrutschte (24.), Claudio Bellanave wurde nach einem Ballgewinn noch entscheidend abgedrängt (30.). Den Torschrei hatten die zahlreichen Hoffenheimer Anhänger schon auf den Lippen, als Jacob Ammann nur haarscharf eine Bellanave-Hereingabe verfehlte und der heranrutschende Robin Neupert zwar gerade noch an den Ball kam, ihm aber nicht mehr die entscheidende Richtungsänderung geben konnte (34.). Doch dann war wieder Thomalla zur Stelle. Überragend, wie er die Kugel an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor an- und mitnahm und aus 20 Metern trocken versenkte (40.). Mit dieser 2:1-Führung ging es schließlich in die Pause.

Der Führungstreffer gab den Hoffenheimern Auftrieb. Im zweiten Durchgang gaben sie klar den Ton an, von Terrazzino und Thomalla ging ständig Gefahr aus, während Kapitän Pascal Groß die Fäden im Mittelfeld zusammenhielt. Gegen Bellanaves Schuss klärte Herthas Spielführer Sebastian Neumann gerade noch auf der Linie (59.), hier hätte der Sack zugemacht werden können. Derweil füllte sich das kleine Amateurstadion immer weiter. Mitte der zweiten Halbzeit waren rund 2.500 Zuschauer da, die dann sahen, wie Hertha noch einmal drängte. Als Schulz über links durchbrach, warf sich ihm Lück waghalsig in den Weg (67.) und klärte auch gegen Tim Scheffler im Eins-gegen-Eins stark (74.). Glück hatten die Hoffenheimer, als ein abgefälschter Distanzschuss von Patrick Breitkreuz acht Minuten vor dem Ende ans Lattenkreuz klatschte. Streichsbier brachte nun Albert Alex für Bellanave und zog Neupert vor die Viererkette, während die Herthaner alles auf eine Karte setzen - ohne Erfolg. Nach dem Schlusspfiff des souverän leitenden Schiedsrichters wurde auf dem Rasen kräftig gefeiert. Manuel Gulde und Marco Terrazzino stimmten in den frisch ausgepackten „Winner-Shirts" den „TSG-Song" an, den sie bereits nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2008 zum Besten gaben. Zu den ersten Gratulanten gehörte Dietmar Hopp, der es sich nicht nehmen ließ, sich diesen Titelgewinn live anzuschauen, nachdem er vor zwei Jahren aus terminlichen Gründen nicht dabei sein konnte.

Kapitän Pascal Groß jubelte: „Das war mein letztes A-Jugend-Spiel und es war natürlich unser großes Ziel, es zu gewinnen. Ich habe seit meiner D-Jugendzeit beim VfL Neckarau jedes Jahr einen Titel geholt und das sollte so bleiben!" Die Enttäuschung, nicht im Olympiastadion gespielt zu haben, war zu diesem Zeitpunkt natürlich schon längst verfolgen. „Vollkommen egal." Für Groß geht die „Ära Streichsbier" also mit einem Titel zu Ende. „Ich habe drei Jahre unter ihm trainiert. Wir haben viel gelernt und hatten eine super Zeit."

1899 Hoffenheim - Hertha BSC 2:1 (2:1)
Hoffenheim: Lück - Lensch (70. Hirsch), Gulde, Neupert, Szarka - Bellanave (86. Alex), Groß, Schäfer, Ammann - Thomalla, Terrazzino.
Hertha: Subke - Brown-Forbes (26. Breitkreuz), Perdedaj, Neumann, Radjabali-Fardi - Leinau, Schünemann (46. Gottschick), Hartmann (64. Brecht), Schulz - Scheffler, Djuricin.
Tore: 1:0 Thomalla (3.), 1:1 Djuricin (13., Strafstoß), 2:1 Thomalla (40.). Zuschauer: 2.000. Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg). Karten: Gelb für Groß / Breitkreuz.

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