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AKADEMIE
26.03.2010

Japanische Delegation in Hoffenheim zu Gast

15 Jugendtrainer japanischer Profi-Mannschaften waren am Donnerstag in Hoffenheim und Zuzenhausen zu Gast, um sich über die Nachwuchsförderung und Ausbildungsphilosophie von 1899 Hoffenheim zu informieren. Der Kontakt kam über den ehemaligen Nationalspieler und Weltmeister von 1990, Guido Buchwald, zustande, der knapp sechs Jahre – drei als Spieler und drei als Trainer – in Japan arbeitete und lebte.

Von 2004 bis 2006 coachte Buchwald die Urawa Red Diamonds, den beliebtesten Klub des Landes. Sein damaliger Präsident, Motoaki Inukai, ist mittlerweile Präsident des Japanischen Fußballverbands JFA und hat ein Programm aufgelegt, das mehrere Jugendtrainer zur Fortbildung nach Deutschland und Argentinien schickt. Buchwald betreut die japanische Delegation in Deutschland und führte sie unter anderem nach Hoffenheim. Die Trainingsjacken der japanischen Gäste verrieten einiges darüber, aus welchen Klubs die Trainer kommen: Neben Sanfrecce Hiroshima waren das unter anderem die Kashima Antlers oder die Yokohama Marinos. Mit von der Partie war auch Gert Engels. Der ehemalige deutsche U18-Nationalspieler und Mönchengladbach-Profi lebt seit 20 Jahren in Japan und war unter Buchwald Assistenztrainer bei den Red Diamonds, später sogar deren Chefcoach.

Den Auftakt der Visite bildete ein Besuch im Kinderzentrum der achtzehn99 AKADEMIE. Bernhard Peters, Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung, gab den Gästen einen rund 45-minütigen Überblick über die Stand- und Spielorte sowie in erster Linie über die Struktur und Ausbildungsphilosophie bei 189 9 Hoffenheim. „Unser Auftrag ist: Fußball, Schule, Beruf und Soziales als Einheit miteinander zu verbinden." Für die entsprechende Übersetzung sorgte ein japanischer Trainer, der ein Studium an der Sporthochschule in Köln absolviert hat. „Uns ist die systematische Ausbildung unser Spieler und Trainer wichtig", fuhr Peters fort. Das Motto lautet „Fußball und Birne", die reine Ergebnisorientierung wird der Ausbildungsorientierung untergeordnet. Die japanische Delegation hielt jeden Moment fest. Per Fotoapparat, Videokamera oder Notizblock. Buchwald selbst hörte interessiert zu und sagte: „Hoffenheim ist ein gutes Beispiel dafür, dass man mit einem guten Konzept viel auf die Beine stellen kann."

Anschließend stand eine Besichtigung der drei Akademie-Zentren an. Vom Kinderzentrum, das am 11. April offiziell eröffnet wird, ging es die Silbergasse herunter in die „Baustelle" Nachwuchsleistungszentrum und später in das Förderzentrum nach Zuzenhausen. Beim benachbarten „Mühlenbäcker" gab es zur Stärkung Kaffee und Bienenstich. Obwohl - oder gerade weil - der in Japan gänzlich unbekannt ist, war die JFA-Gruppe von diesem Zwischenstopp in ländlicher Atmosphäre vollauf begeistert. Zum Abschluss des Hoffenheim-Aufenthalts besuchten Buchwald und Co. das U15-Training auf der Anlage des FC Zuzenhausen. „Wir wollen von unserem Besuch in Deutschland so viel wie möglich lernen und mitnehmen", sagte ein Trainer der Delegation. Nach ihrer Rückkehr werden sich die Trainer mit den Kollegen, die in Argentinien waren, zusammensetzen, um ihre Erkenntnisse zu diskutieren und bestmöglich in ihre tägliche Arbeit zu integrieren.

Mit zahlreichen Bildern und neuen Eindrücken machten sich die Japaner schließlich wieder auf ihren Weg ins schwäbische „Basislager", die Sportschule Steinbach bei Baden-Baden. „Hoffenheim war eine sehr interessante Station unserer Reise", freute sich der Übersetzer.

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