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FRAUEN
28.12.2010

Frauen: Wenn Träume wahr werden…oder das perfekte Jahr

Der einen oder anderen Spielerin mag das Jahr 2010 wie ein Traum vorgekommen sein. Der Aufstieg, die furiose Ankunft in Liga zwei und zum Abschluss ein Auftritt im Fernsehen. Für die Frauen von 1899 Hoffenheim geht ein überaus erfolgreiches Jahr dem Ende entgegen. Den Höhepunkt stellte natürlich der Aufstieg in die zweite Bundesliga dar. achtzehn99.de lässt den Weg noch einmal Revue passieren.

An eine optimale Vorbereitung war bei schneebedeckten Plätzen und eisigen Temperaturen nicht zu denken. Dass die Hoffenheimerinnen trotz des langen Winters so gut in die Rückrunde der Regionalliga Süd starteten, darf daher auf die Euphorie geschoben werden. Denn nach der Vorrunde belegte das Team von Trainer Jürgen Ehrmann punktgleich mit Germania Wiesbaden den zweiten Tabellenplatz und hatte den Sprung in die zweite Bundesliga ganz klar vor Augen. Welche der beiden Mannschaften die klare Nummer eins war, zeigte sich im direkten Aufeinandertreffen der beiden Teams - dem Spitzenspiel der Regionalliga Süd im März. Auswärts besiegte Hoffenheim die Germania mit 3:0 und legte damit den Grundstein zur alleinigen Übernahme der Tabellenspitze. Wiesbaden brach im Laufe der Saison übrigens zusammen und fand sich nach 18 Spieltagen mit 19 Punkten Rückstand auf dem dritten Platz wieder. Für die Kraichgauerinnen ging es weiterhin nur aufwärts. Im April wurde der Aufstieg fast schon perfekt gemacht, aber eben nur fast. Nach einem 4:0-Erfolg über Jahn Calden stand Hoffenheim vor dem Durchmarsch, ein einzelner Punkt fehlte noch. Für die Liga stand der Meister jedoch zu diesem Zeitpunkt schon fest: „Wer soll Hoffenheim da vorne noch wegholen?", sagte der Trainer der Caldener.

2. Bundesliga - wir kommen

Er sollte recht behalten. Niemand schaffte es, 1899 noch von der Spitze zu verdrängen. Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison folgte der Höhepunkt des Jahres 2010. Mit einem 3:1-Sieg beim SV Weinberg machte die Mannschaft den Durchmarsch in die zweite Bundesliga perfekt. Und für viele der Spielerinnen, wenn nicht sogar für alle, wurde ein Traum wahr. Die Freude war überschwänglich, riesengroß, um es kurz zu sagen, es wurde einfach nur gefeiert. Der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse bedeutete gleichzeitig den vierten Aufstieg in Folge: Verbandsliga, Oberliga, Regionalliga, zweite Bundesliga. Im Juni setzten die Frauen noch eins drauf und holten sich das Double. Zum dritten Mal hintereinander gewann 1899 Hoffenheim den Badischen Pokal. Das Finale gegen den SC Klinge Seckach entschied Hoffenheim deutlich mit 11:0 für sich.

Kaum war die Regionalliga Geschichte ging es mit der Vorbereitung auf die neue Aufgabe los. Wie es in Liga zwei oder sogar noch eine Etage höher zur Sache geht, bekam die Ehrmann-Elf beim Testspiel gegen den 1. FFC Frankfurt zu spüren. Trotz einer beachtlichen Leistung der Hoffenheimerinnen gewannen die Frankfurterinnen standesgemäß mit 6:1. Die Qualität des Aufsteigers wurde sofort erkannt: „Die sind schnell, technisch stark und gleichmäßig gut besetzt. Die extrem junge Mannschaft hat Spielkultur, bolzt nicht einfach nur den Ball weg, sondern bevorzugt die spielerische Variante", lobte Theo Zwanziger.

In der 2. Liga etabliert

Im August startete dann, nach intensiver Vorbereitung, das Abenteuer 2. Bundesliga. Zur Freude aller Beteiligten knüpften die Frauen nahtlos an die Auftritte in der Regionalliga an und fuhren im ersten Zweitligaspiel den ersten Dreier ein. Als goldwerter Einkauf erwies sich Neuzugang Susanne Hartel, die alle drei Treffer zum Erfolg beisteuerte und auch in den folgenden Partien ihre Qualitäten unter Beweis stellte. Schon nach den ersten Spieltagen etablierte sich Hoffenheim hinter dem Favoritenduo auf den Aufstieg, Freiburg und Köln. Bis in den Oktober zog sich die Serie ohne Niederlagen hin. Gegen Ligaprimus Freiburg waren aber auch die Hoffenheimerinnen machtlos. Mit 1:4 musste sich 1899 geschlagen geben. Es folgten zwei weitere Siege, bevor die Räder ein wenig ins Stottern gerieten. Das Pokal-Aus gegen den Erstligist Hamburger SV war definitiv kein Beinbruch, läutete aber eine dreiwöchige Phase ohne Sieg ein, in denen die Verletztenliste lang und länger wurde. Die größte Hiobsbotschaft war der Ausfall von Goalgetterin Hartel bis März. Zwischenzeitlich musste Ehrmann sieben Akteurinnen ersetzen. Doch auch diese Rückschläge meisterte die Mannschaft und konnte zum Jahresende drei Mal dreifach punkten. Im Schnee begann das Jahr und im Schnee endete das Jahr - mit einem 3:0-Heimsieg über den FV Löchgau. Und der wahr gewordene Traum wird im kommenden Jahr hoffentlich kein Ende finden.

„Tatort" im Kraichgau

Das Highlight abseits des Fußballplatzes stellte 2010 der Tatort-Dreh mit Ulrike Folkerts alias Kommissarin Lena Odenthal dar. Unter dem Titel „Abseits" erscheint der neue Tatort voraussichtlich am 19. Juni 2011, 20.15 Uhr im Ersten. Darin zu sehen: Spielerinnen der ersten und zweiten Mannschaft von 1899 Hoffenheim. Für die Aufnahmen mussten die Akteurinnen von früh bis spät und bei Wind und Wetter vor der Kamera stehen. Die Freude daran und die Vorstellung, nächstes Jahr im Fernsehen zu erscheinen, ließ aber jegliche Kälte vergessen: „Es hat super viel Spaß gemacht", waren sich die Frauen und Trainer einig.

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