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MÄNNER
20.10.2010

Dank Klopp ganz oben

Seinen „besten Einkauf“ nannte Michael Zorc, sportlicher Leiter bei Borussia Dortmund, die Verpflichtung von Trainer Jürgen Klopp. Und tatsächlich: Seit der ehemalige Coach vom FSV Mainz 05 in der Saison 2008/09 die Zügel bei den Borussen übernommen hat, läuft es wieder für den Ruhrpottklub. Die Momentaufnahme bestätigt dies: Acht Spiele, sieben Siege - Platz eins.

Bereits nach der ersten Saison unter Klopp war der Aufwärtstrend spürbar, hatten die Gelb-Schwarzen doch die Vorjahressaison auf einem für den Champions League- und Weltpokalsieger aus dem Jahr 1997 weit unterhalb der eigenen Ansprüche angesiedelten 13. Platz beendet. In der zweiten Spielzeit unter Klopp gelang der Mannschaft, was den BVB-Fans seit 2003 vorenthalten blieb: Die Qualifikation für die europäische Fußball-Bühne. Diese Saison scheint der BVB da weiter zu machen, wo er letzte aufgehört hat. Man darf sich über den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte freuen. Auf Platz eins der Bundesliga-Tabelle, das Überraschungsteam des FSV Mainz 05 am vergangenen Spieltag überholt (2:1 gegen Köln), sind es vor allem die Dortmunder, denen viele Experten es zutrauen, ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden zu können.

Jugendstil statt großer Namen

Der Erfolg unter Klopp wird vor allem mit einem Schlagwort verbunden: Jugendstil. Konsequent hat er die Mannschaft verjüngt, ältere Spieler aussortiert und dem eigenen Nachwuchs Chancen gegeben. Beispiele finden sich da zuhauf: Mats Hummels, Mario Götze, Neven Subotic, Marcel Schmelzer, Nuri Sahin, Sven Bender, Shinji Kagawa, Kevin Großkreutz - eine Liste von Leistungsträgern ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die ihren 23. Geburtstag noch vor sich haben und die ihren Durchbruch einem Coach mit Vertrauen in die Jugend verdanken. Dass Klopp großen Namen oder hohen Transfersummen keinerlei Bedeutung beimisst, beweist er jedes Wochenende aufs Neue mit der Aufstellung. Robert Lewandowski, teuerster Transfer im Sommer, findet sich in der Regel auf der Bank wieder, Tamas Hajnal wurde gänzlich aussortiert und auch Oldie Dede hat den Platz in der Startelf an Schmelzer verloren.

Zurückhaltung statt Euphorie

Der Erfolg gibt ihm Recht. Ist der BVB bereits ein Titelkandidat? Im Verein selbst will man davon freilich nichts hören. Klopp dämpft bei jeder Gelegenheit die Erwartungen und versucht, Spieler und Umfeld auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Die gestalten sich so: Der Borussia ist ein hervorragender Saisonstart geglückt, mit dem Sieg gegen die Bayern als vorläufigem Höhepunkt. Sie haben bewiesen, dass der Kader das Potential besitzt, auf allerhöchstem Niveau in der Bundesliga mitzuspielen. Das junge Team muss dafür allerdings die Saison über eine Konstanz beweisen, die viele zu diesem Zeitpunkt anzweifeln. Wenn ihnen das gelingt und die anderen Konkurrenten um die Ligaspitze weiter schwächeln, ist der BVB vielleicht wieder zum großen Wurf bereit; oder wie Jürgen Klopp es ausdrückt: „Wenn uns die anderen zu Platz eins zwingen, wären wir die Letzten, die das ablehnen würden."

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