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MÄNNER
21.09.2010

Bayern siegt in der Nachspielzeit mit 2:1

Der FC Bayern München hat das Gastspiel am Dienstagabend bei 1899 Hoffenheim mit 2:1 gewonnen. In der Nachspielzeit erzielte Daniel van Buyten den Siegtreffer. Vedad Ibisevic hatte 1899 bereits nach 36 Sekunden in Führung gebracht, die Thomas Müller in der 63. Minute egalisierte.

Vorbericht

Bayern noch sieglos in Sinsheim

Man muss schon etwas länger in den Annalen des deutschen Fußballs stöbern, möchte man einen Bundesliga-Verein ausmachen, bei dem der FC Bayern noch nicht gewonnen hat. Saarbrücken, TB Berlin und BW 90 Berlin - drei Teams bei denen es den Münchener noch nicht gelang. Unter den aktuell 17 Vereinen im Oberhaus ist es nur noch ein Klub, dem dieses Kunststück gelang: 1899 Hoffenheim. Zwei Remis stehen in der Rhein-Neckar-Arena bislang zu Buche. Die Vorzeichen für eine Fortsetzung der Serie standen nicht schlecht. 3.7 Prozent - das ist die aktuelle Chancenverwertung der Bayern und damit ligaweit die schwächste. In der Bundesliga-Geschichte des FCB gab es solch einen Wert noch nie. Nur zwei Mal jubelte die Münchner Offensive in dieser Saison über einen Treffer. Noch 74 Minuten fehlen zum absoluten Negativrekord der Bayern, dann wäre die Marke von 370 Minuten ohne eigenen Treffer geknackt. Doch auf nackte Zahlen sollten sich die Rangnick-Schützlinge nicht verlassen. Mit dem Rücken zur Wand ist der Rekordmeister am gefährlichsten.

Salihovic und Ibisevic rechtzeitig fit, Starke fehlt

Aufatmen bei Rangnick: Sejad Salihovic (Rücken) und Vedad Ibisevic (Sprunggelenk) haben sich für das Gastspiel der Bayern rechtzeitig fit gemeldet. Für Tom Starke war die Zeit zu kurz, um sich nach seinem Muskelfaserriss in der Wade zu kurieren. Daniel Haas stand wie schon in Kaiserlautern zwischen den Pfosten. Matthias Jaissle und Chinedu Obasi gehörten ebenfalls noch nicht zum Kader. Doch eine Überraschung hatte Rangnick parat. Sebastian Rudy feierte sein Debüt in der Startelf, für ihn musste Peniel Mlapa weichen. An der Leistung von Mlapa lag es wahrlich nicht, die starke Offensive des Rekordmeisters veranlasste Rangnick zu einer defensiveren Formation.

Nachbericht

Blitzstart der Rangnick-Elf

Keine 60 Sekunden waren in der Rhein-Neckar-Arena gespielt und schon gab es Grund zum Jubeln für die 30150 Zuschauer soweit es Fans der Kraichgauer waren. Sebastian Rudy passte bei seinem Startelf-Debüt in den Strafraum auf Ibisevic, eine schnelle Drehung später zappelte der Ball im Netz - das zweite Saisontor für Vedad Ibisevic und keinerlei Abwehrchance für den verdutzten Hans-Jörg Butt, dessen erste Aufgabe es war, das Leder aus dem Netz zu holen. Hoffenheim zog sich mit der Führung im Rücken immer weiter in die Defensive zurück. Aus einem 4-3-3 bei den eigenen Angriffsversuchen wurde blitzschnell ein 4-1-4-1 bei den Vorstößen der Bayern. Doch gänzlich ausschalten konnte man den Rekordmeister nicht. Eine schöne Flanke von Toni Kroos in den Rücken der Abwehr köpfte Schweinsteiger allerdings neben das Tor (7.). Fünf Minuten später stockte den Fans erneut der Atem. Thomas Müller tankte sich bis zur Strafraumgrenze durch und stocherte den Ball irgendwie zu Kroos, der uneigennützig auf Klose ablegte. Zum Glück für 1899 hob der Schiedsrichter-Assistent die Fahne - Abseits.

Die Bayern kontrollierten auch weiterhin die Partie und fanden immer mal wieder den Weg in den Hoffenheimer Strafraum, wo doch zumeist bei Beck, Compper, Simunic, Vorsah oder dem starken Luiz Gustavo Endstation war. 1899 verlagerte sich auf gelegentliche Nadelstiche. So auch in der 26. Minute, als Demba Ba die nächste Chance mit einem tollen Flankenwechsel auf Beck einleitete. Der fasste sich ein Herz, zog aus 16 Metern ab und zwang Butt zu einer Glanzparade. Den Bayern fehlten noch die Mittel, um die kompakte Defensive zu knacken. 1899 fühlte sich in der Rolle des Abwartenden sichtlich wohl und hatte im ersten Durchgang eindeutig die besseren Möglichkeiten. In der 43. Minute wackelte das Gehäuse von Hans-Jörg Butt, als Sejad Salihovic einen Freistoß an den Innenpfosten setzte und Ba im Nachsetzen zu spät kam.

Bayern beendet Torflaute

Der mit Gelb vorbelastete Tobias Weis blieb in der Kabine und wurde durch Boris Vukcevic ersetzt. Van Gaal war mit dem Auftritt seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden, was er mit einem Doppelwechsel zur Pause deutlich zum Ausdruck brachte. Olic und Pranjic kamen für Contento und Kroos. Die Wechsel brachten jedoch zunächst nicht den erhofften Schwung in die Offensivbemühungen des Rekordmeisters. Das frühe Stören der Hoffenheimer setzte den Bayern zu und offenbarte ungewohnte Schwächen im Aufbauspiel. 1899 konterte munter weiter. In der 58. Minute legte Salihovic den Ball in den Lauf von Vukcevic, der sich gegen den robusten Daniel van Buyten behauptete und zum Abschluss kam - abgefälscht trudelte der Ball an Butt und denkbar knapp am langen Pfosten vorbei. Doch die Bayern wären eben nicht die Bayern, wenn sie aus ihrer optischen Überlegenheit keinen Treffer erzielen würden. In der 63. Minute setzte sich Ribery gegen Beck durch und zwang Haas zu einer Parade, auf den Nachschuss lauerte Thomas Müller bereits am langen Pfosten und schob sicher ein. Die torlose Zeit der Bayern war beendet.

Das Spiel befand sich nun 25 Minuten vor dem Ende in der entscheidenden Phase. Das Tor gab den Gästen Sicherheit und Zutrauen in die eigene Stärke. Die Entlastungsangriffe der Blau-Weißen wurden weniger. Doch wenn Hoffenheim den Weg nach vorne suchte, wurde es im Strafraum der Bayern gefährlich. Demba Ba flankte scharf in den 16er, Ibisevic setzte sich im Kopfballduell gegen van Buyten durch, brachte den Ball aber nicht auf den Kasten von Hans-Jörg Butt (72.). Das Spiel erinnerte nun stark an eine Handball-Partie der Rhein-Neckar-Löwen in der SAP-Arena, denn die Bayern ließen den Ball in großem Radius um den Hoffenheimer Strafraum kreisen, der nötige Zug zum Tor ließen die Münchener aber noch vermissen. Chef-Trainer Ralf Rangnick hielt es schon längst nicht mehr auf der Trainerbank. Er feuerte seine Mannschaft immer wieder an. Aber auch Rangnick musste erkennen, dass man mit dem 1:1-Unentschieden aufgrund der Dominanz der Bayern im zweiten Abschnitt zufrieden sein konnte. Doch es reichte nicht zum Punktgewinn. Daniel van Buyten gelang in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für den Rekordmeister - die Bayern konnten ihr Glück kaum fassen. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Altintop und einer Kopfballverlängerung Olic' drückte der Belgier den Ball zum Sieg über die Linie, unglücklich für die tapfer kämpfenden Hoffenheimer.

Daten & Fakten zum Spiel »

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