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MÄNNER
05.05.2012

In Unterzahl: Hoffenheim unterliegt Hertha BSC

1899 Hoffenheim verabschiedet sich mit einer 1:3-Niederlage bei Hertha BSC in die Sommerpause. Während sich die Kraichgauer bereits jetzt auf die fünfte Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte freuen dürfen, müssen die Berliner ihre Bundeliga-Tauglichkeit in zwei Relegationsspielen unter Beweis stellen. Die Tore in einer interessanten Partie erzielten Änis Ben-Hatira (2), Raffael und Marvin Compper.

Es war die erste Rückkehr von Markus Babbel an seine alte Wirkungsstätte, an der er noch vor zwölf Monaten die geglückte Mission Wiederaufstieg mit dem Hauptstadtclub bejubelte. Inzwischen hat Babbel die Seiten gewechselt, bastelt an einer schlagkräftigen Truppe. Dass er am letzten Spieltag ausgerechnet seinen ehemaligen Klub in die Zweitklassigkeit befördern könnte, hätte er bei seinem Amtsantritt im Kraichgau wohl nicht gedacht. Die Konstellation vor dem 34. und letzten Spieltag war klar: Die Hertha benötigte für den Strohhalm Relegationsplatz einen Dreier samt Schützenhilfe der Münchener Bayern, die beim Konkurrenten aus Köln mindestens einen Zähler entführen mussten.

Kaiser für Musona

Babbel verzichtete wie gewohnt auf große Veränderungen seiner Startelf. Einzig Dominik Kaiser rückte erstmals unter Babbel in die Anfangsformation und verdrängte somit Knowledge Musona, der im Spiel gegen Nürnberg noch an der Seite von Sebastian Rudy auf der Sechserposition auflief. „Es ist unser letztes Bundesliga-Spiel in dieser Saison und das wollen wir gut zu Ende bringen, das heißt drei Punkte holen. Wenn einer glaubt, dass das Spiel für uns nicht mehr wichtig wäre, täuscht er sich gewaltig“, sagte der Cheftrainer vor der Partie.

Die Hauptstadt schien den Glauben schon vor dem Anpfiff verloren zu haben. Das Olympiastadion war beim Abstiegsendspiel nur zu rund zwei Drittel gefüllt. Doch Rehhagels Mannen ließen sich von den leeren Rängen nicht beeindrucken, versuchten die letzte Chance zu wahren. Die Nervosität war jedoch vom Anpfiff weg spürbar. Gelungene Aktionen gab es in der Anfangsphase keine zu bestaunen, stattdessen prägten viele Zweikämpfe und Ballverluste das Spielbild. Eine Standardsituation sollte jedoch für erste Gefahr sorgen.

Hertha führt und verlässt Abstiegsplatz

Änis Ben-Hatira zirkelte einen Freistoß von der rechten Seite mit viel Schnitt in den Strafraum. Niemeyer versuchte den Kopf an den Ball zu bekommen und irritierte Starke, so dass das Leder unberührt den Weg ins Tor finden konnte (14.). Der Führungstreffer bescherte der Hertha zunächst einmal Rang 16. Auf der Gegenseite brauchte es ebenso eine Standardsituation. Eine Ecke von Sebastian Rudy lenkte Boris Vukcevic mit dem Außenspann in Richtung des Tores, doch es fehlten gut zwei Meter zum Torerfolg für den U21-Nationalspieler (23.). Hoffenheim fand nun besser in die Partie. Die Hertha antwortete mit überharten Aktionen. Innerhalb von nur 120 Sekunden sahen zunächst Perdedaj und dann Lasogga den gelben Karton von Kinhöfer. Die TSG ließ sich davon aber nicht beirren, spielte weiter auf den Ausgleich.

TSG drängt auf den Ausgleich

Dieser wäre in der 30. Minute beinahe gefallen. Ryan Babel verpasste das Gehäuse nur um wenige Zentimeter. Die Hertha nun völlig von der Rolle. Salihovic mit einem brillanten Zuspiel auf Schipplock, der lief alleine auf Kraft zu. Der Schlussmann drängte den Angreifer aber geschickt ab, so dass der Winkel letztlich zu spitz wurde (34.). Es spielte in dieser Phase nur noch eine Mannschaft. Ein Eckball von Rudy köpfte Jannik Vestergaard gefährlich aufs Tor, doch Kraft lenkte den Ball über die Latte.

Kinhöfer rückt in den Mittelpunkt

In der Schlussphase der ersten Hälfte rückte Schiedsrichter Kinhöfer in den Mittelpunkt des Geschehens. Innerhalb von nur zehn Sekunden zeigte er Babel den gelben Karton und ließ diesem die Ampelkarte folgen. Doch was war passiert: Der Niederländer wurde von Kobiashvili gestoßen und stürzte auf Niemeyer. Dieses Foulspiel wertete der Unparteiische als gelbwürdig. Die Auseinandersetzung zwischen Kobiashvili und Babel im Anschluss brachte dem Niederländer die zweite gelbe Karte ein. Hoffe fortan in Unterzahl. Eine klare Fehleinschätzung des Referees. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verwehrte Kinhöfer zudem den Berlinern einen klaren Strafstoß. Comppers Materialprüfung gegen Lasogga blieb ohne Folgen.

Hertha verpasst Vorentscheidung

Der Beginn der zweiten Hälfte ließ beim mitgereisten Hoffenheimer Anhang wenig Hoffnung aufkommen. In Überzahl kontrollierten die Herthaner die Partie und erspielten sich gute Möglichkeiten auch die letzten Zweifel zu beseitigen. Doch weder Lasogga (57.) noch Ronny (58.) schafften die Vorentscheidung. Für den Erstgenannten war kurz darauf Schluss, er musste verletzungsbedingt raus. Für ihn brachte Rehhagel Adrian Ramos. Babbel wechselte bei dieser Gelegenheit gleich zweimal aus. Edson Braafheid und Peniel Mlapa ersetzten Salihovic und Schipplock (62.).

Ben-Hatira feiert Doppelpack

Mit zunehmender Spieldauer kehrte die Nervosität ins Spiel der Hertha zurück. Die Bayern leisteten derweil Schützenhilfe. Nach 70 Minuten stand es in Köln 3:1 für den Rekordmeister. Ein Treffer der TSG würde die Hertha jedoch in die Zweitklassigkeit stürzen. Die Hertha fing sich wieder und sorgte mit einem geglückten Angriff für scheinbar klare Verhältnisse. Ramos mit schöner Vorarbeit und Ben-Hatira mit dem 2:0 (78.). Der Relegationsplatz war den Hauptstädtern nicht mehr zu nehmen – dachten die 50.000 Zuschauer im Olympiastadion.

Compper macht's nochmal spannend

Aber nach einer Freistoßflanke von Braafheid drückte Compper den Ball zum Anschlusstreffer über die Linie. (85.). Babbel zückte seinen letzten Joker, brachte für die Schlussphase Knowledge Musona für Kaiser. Die letzten Minuten einer langen Saison sollten spannend werden. Hoffenheim bot sich nochmals eine Ecke tief in der Nachspielzeit. Rudy flankte das Leder hoch in den Strafraum, doch die Hertha konnte sich befreien. Raffael machte sich auf einen 60 Meter langen Sprint und schob den Ball zum 3:1 ins leere Tor (90+3.). Die Hertha sicherte sich den Relegationsplatz, Köln stand um 17.20 Uhr als zweiter Absteiger fest. Hoffenheim beendet die Saison auf dem 11. Tabellenplatz.

Daten & Fakten zum Spiel »

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