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MÄNNER
05.11.2011

Gerechtes Remis nach zähen 90 Minuten Fußball

Viele Fehler, wenig Spielfluss, zwei Tore und einen Punkt für Hoffe – so lässt sich das 1:1 zwischen 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Kaiserslautern zusammenfassen. Die Partie hatte nach 90 klassenlosen Minuten keinen Sieger verdient.

Holger Stanislawski musste erstmals diese Saison auf Kapitän Andreas Beck verzichten, der leicht angeschlagen pausierte. Für ihn in der Startelf stand Andreas Ibertsberger, der sich über sein Debüt in der laufenden Saison freuen durfte. Nach überstandenen Verletzungspausen befanden sich auch Sejad Salihovic und Sebastian Rudy wieder in der ersten Elf.

Die in weiß gekleideten Gäste aus Kaiserslautern begannen die Partie mit dem ersten Anstoß. Torchancen waren in der Anfangsphase Mangelware. Die Pfälzer kamen zwar nach fünf Minuten erstmals in den Strafraum der Hausherren, die Schüsse von Christian Tiffert und Dorge Kouemaha konnten jedoch von der Hoffenheimer Abwehr geblockt werden. Auf der anderen Seite entwickelte weder ein indirekter Freistoß von Rudy noch dessen Nachschuss ernsthafte Chancen auf die Führung. Im direkten Anschluss an diese Szene zeigte sich erstmals, wie von Stani im Vorfeld der Partie betont, die herausragende Stärke der Pfälzer: Nach einem Ballverlust schaltete die Mannschaft von Trainer Marco Kurz blitzschnell um und kam so zum Abschluss durch Olcay Sahan. Der verfehlte aus aussichtsreicher Position den Kasten von Starke.

Hoffe mit Schwierigkeiten im Spielaufbau

1899 wirkte in dieser Phase unsortiert und wenig eingespielt, während sich der FCK aufs Kontern konzentrierte und sich bemühte, das Spiel nach Balleroberungen schnell zu machen. Die Hoffenheimer Abwehrreihe, allen voran Edson Braafheid und Marvin Compper, waren immer wieder damit beschäftigt, den letzten Pass zu verhindern. Lautern wiederum fehlte es zum Glück für die Kraichgauer an Durchsetzungsvermögen und Kaltschnäuzigkeit vorm Tor, so dass die wenigen Schüsse, die wirklich aufs Tor kamen, kein Problem für Tom Starke darstellten. Die Probleme im Spielaufbau kompensierte Salihovic in der ihm eigenen Art in der 26. Minute. Nach einem Foul an Chinedu Obasi entschied Schiedsrichter Günter Perl auf Freistoß, Torentfernung ca. 19 Meter. „Sali“ legte sich den Ball zurecht, zwirbelte ihn über die Mauer und traf die Latte. Ein Weckruf, sowohl für die Elf auf dem Platz als auch für die 30.150 Zuschauer in der erneut ausverkauften WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Dennoch blieb das Spiel der Gastgeber von Fehlern geprägt. In der 29. Minute führte ein solcher zur Riesen-Chance für den FCK, die Kapitän Tiffert jedoch kläglich vergab. Wenn es mal schnell ging im Hoffenheimer Spiel, waren in der Regel Salihovic und Ryan Babel beteiligt. Letzterer versuchte es nach einer guten halben Stunde mit einem Schuss aus der Distanz, den Gäste-Keeper Kevin Trapp jedoch problemlos aufnehmen konnte.

Hoffe-Führung aus dem Nichts

Mitten in die Druckphase der Gäste fiel die Führung von 1899. Eine sehenswerte und schnell gespielte Stafette über Rudy, Salihovic, Babel und Braafheid öffnete diesem jede Menge Raum auf der linken Außenbahn, den er für eine scharfe Flanke in die Mitte nutzte. Dort verfehlte Ibisevic den Ball, doch der Versuch zu klären von Martin Amedick bugsierte das Spielgerät direkt wieder zu Braafheid. Der Holländer zog direkt ab – halb Schuss halb Flanke. In der Mitte lauerte Ibisevic, schaltete schneller als Gegenspieler Mathias Abel und traf zur Führung (33.) – bereits sein dritter Treffer im dritten Spiel. Bis zur Halbzeitpause blieb die Partie bis auf einen Fernversuch von Konstantinos Fortounis, der einen Meter am Kasten vorbeirauschte, so ereignisarm wie vor dem Tor.


Viele Fehler auf beiden Seiten

Unverändert ging es nach 15minütiger Pause weiter – sowohl bezogen auf die personelle Besetzung beider Teams als auch auf ihre fußballerische Darbietung. Wenig Spielfluss, viele einfache Fehler auf beiden Seiten und etliche Spielunterbrechungen. Der bis dato auffälligste Hoffenheimer, Salihovic, sah in der 57. Minute für Ballwegschlagen die gelbe Karte. Das brachte seinen Landsmann Ibisevic derart in Rage, dass er sich ebenfalls den gelben Karton bei Schiri Perl abholte. In der 60. Minute bemühte sich das Trainerteam um Stabilisierung des Spielaufbaus und brachte Daniel Williams für Obasi. Zwei Minuten später hatte Torschütze Ibisevic die Chance auf seinen zweiten Treffer. Nach Ballverlust der Pfälzer im Mittelfeld sprintete er mutterseelenallein auf Trapp zu, legte sich den Ball im letzten Moment aber zu weit vor. Auch wenn die Partie bis hierhin an Klasse vermissen ließ – spannend blieb es allemal.

Hitzige Schlussphase mit Raum für Konter

Trainer Kurz reagierte auf die Harmlosigkeit seiner „roten Teufel“ und brachte in der 65. Minute gleich zwei Stürmer. Itay Shechter und Richard Sukuta Pasu ersetzten Pierre de Wit und Sahan. Die Zweikämpfe wurden härter. Ibertsberger sah nach Grätsche an Fortounis gelb, ebenso Williams. Der FCK warf alles nach vorne und eröffnete den Kraichgauern dadurch Kontermöglichkeiten. Diese sollte vor allem der für Ibertsberger in die Partie gekommene Roberto Firmino nutzen.


Sonntagsschuss zum Ausgleich

Ein Versuch der Marke Sonntagsschuss führte schließlich zum Ausgleich in der 73. Minute. Sukuta Pasu legte per Brustannahme auf Kouemaha ab. Der hielt einfach drauf, erwischte den Ball perfekt und traf ins Netz – keine Abwehrchance für Starke.

Hoffe wollte den Dreier, Lautern witterte die Chance auf einen Auswärtssieg und so blieb das Spiel hektisch. Alexander Bugera sah nach rüdem Einsteigen gegen Salihovic die gelbe Karte. Lautern schien sich mit dem Punkt zufrieden zu geben und überließ die Spielgestaltung den Hoffenheimern. Die hatten weiterhin mit ungenauen Zuspielen und Missverständnissen zu kämpfen. Rudy versuchte es aus vielversprechender Distanz mit einem Schuss, der knapp einen Meter über Latte streifte. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sah Firmino gelb für eine vermeintliche Schwalbe. Zwei ungenaue Versuche von Firmino und Babel später beendete Perl eine Partie, die keinen Sieger verdient hatte. Für Hoffe gilt es nun, das Spiel so schnell wie möglich abzuhaken und nach der Länderspielpause mit frischer Energie zum Hamburger SV zu reisen.

Daten & Fakten zum Spiel »

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